25. September 2016

Knappe 0:1-Niederlage in Aachen

Rot-Weiss Essen wollte vor 8.800 Zuschauern nach gut 20 Jahren endlich wieder ein Erfolgserlebnis am Tivoli feiern, am Ende blieb erneut nur eine bittere Niederlage durch den Treffer des Tages von Dominik Ernst in der 42. Spielminute. „Wir sind sehr enttäuscht, aber unter dem Strich war das Ergebnis nicht unverdient“, bilanzierte RWE-Trainer Sven Demandt.

Wenigstens vor dem Anpfiff gibt es Gänsehautatmosphäre, als die rot-weisen Fans ihr Team mit dem kollektiven Wikingerschlachtruf „UUH!“ auf die Partie einstimmen. Demandt schenkt Vojno Jesic nach seinem Treffer gegen Verl das Vertrauen; Roussel Ngankam und die Rückkehrer Benjamin Baier und Jan-Steffen Meier nehmen zunächst auf der Bank Platz.
Aachen geht aggressiver zu Werke und erarbeit sich leichte Vorteile. Nach einer knappen Viertelstunde versucht es Timo Staffeldt aus 18 Metern, zielt aber links am RWE-Kasten vorbei. Drei Minuten später ist Niclas Heimann vor Florian Rüter zur Stelle.
Auf der anderen Seite ergeben sich Räume für die rot-weisse Offensivabteilung, ohne das es zwingend wird. In der 20. Minute legt Tolga Cokkosan nach einem Konter über die linke Seite mustergültig auf Marcel Platzek auf, doch der Stürmer schlenzt die Kugel über den rechten Giebel.
In der 27. Spielminute stockt dem rot-weissen Anhang kurz der Atem: Nach einer zu kurzen Kopfball-Rückgabe von Philipp Zeiger steht Florian Rüter allein vor Heimann, der die Situation entschärft.
Kurz vor der Pause fällt dann doch das Tor für die Heimmannschaft. Rüter kommt dieses Mal über die rechte Seite und gibt die Kugel scharf in die Mitte. Heimann macht sich ganz lang, kommt aber nur mit den Fingerspitzen an den Ball. Dominik Ernst muss nur noch einschieben.

„Wir dürfen uns nicht beschweren. In der ersten Halbzeit war der Gegner griffiger und galliger", kennt Sven Demandt die Gründe für den Rückstand, „nach dem Wechsel sind wir anders aufgetreten.“ Fünf Zeigerumdrehungen nach dem Pausentee hat Philipp Zeiger die Chance zum Ausgleich. Sein Kopfball nach einer Ecke von Kasim Rabihic geht knapp über das Gehäuse von Ex-RWE-Keeper Pascal Nagel.
Demandt will den Ausgleich von der Bank bringen: Nach einer knappen Stunde wechselt er Kamil Bednarski für Jesic ein, kurz darauf (65.) kommt Benjamin Baier für Kasim Rabihic, eine Viertelstunde vor Schluss der offensive Roussel Ngankam für Patrick Huckle. Bednarski zeigt in seinem ersten Meisterschaftsspiel im rot-weissen Trikot, dass er weiß, wo das Tor steht – und zielt zu genau (76.). Nach einer Ablage von Frank Löning knallt der Neuzugang das Leder volley an die Latte.
Die Fußballer von der Hafenstraße haben in der zweiten Hälfte mehr von der Partie, erspielen sich einige Ecken und Chancen. Doch am Ende fehlt es an Präzision. In der Schlussminute kratzt ein Aachener einen Ball von Timo Brauer von der Linie und Kamil Bednarski streift erneut nur das Dachgebälk.
Logisches Fazit: Die Punkte bleiben leider mal wieder in Aachen.