8. März 2018

„Müssen Spagat hinbekommen“

Rot-Weiss Essen trifft am morgigen Freitag an der heimischen Hafenstraße auf die SG Wattenscheid 09. (Foto: Endberg)
Rot-Weiss Essen trifft am morgigen Freitag an der heimischen Hafenstraße auf die SG Wattenscheid 09. (Foto: Endberg)

RWE-Cheftrainer Argirios Giannikis vor dem „Doppelpack“ gegen Wattenscheid und Uerdingen. Ein intensiver „Heimspiel-Doppelpack“ steht für Rot-Weiss Essen in der Regionalliga West auf dem Programm. Innerhalb von nur vier Tagen stellen sich mit der SG Wattenscheid 09 (Freitag, 19.30 Uhr) und dem KFC Uerdingen 05 (Dienstag, 19.30 Uhr) zwei ehemalige Bundesligisten an der Hafenstraße vor. Das Nachbarschaftsduell mit den Lohrheide-Kickern und ihren ehemaligen Rot-Weissen birgt ebenso Brisanz wie der direkte Vergleich mit dem Aufsteiger aus Krefeld, der den direkten Durchmarsch in die 3. Liga plant. RWE-Trainer Argirios „Agi“ Giannikis nimmt im Interview ausführlich Stellung.

Hallo „Agi“! Wie groß ist die Vorfreude, dass es nach drei Spielabsagen hintereinander endlich wieder um Punkte geht?

"Die Freude ist schon groß. Wenn Du immer wieder die gesamte Woche auf ein Spiel hinarbeitest, das dann aber ausfällt, ist das selbstverständlich suboptimal. Die Jungs sind heiß darauf, dass es jetzt endlich wieder losgeht. Als wir am Montag zum ersten Mal wieder auf Rasen trainieren konnten, hatten die Spieler ein Funkeln in den Augen. Es steht nun die erste von einer ganzen Reihe von englischen Wochen bevor."

Wie reagierst Du als Trainer darauf?

"Mindestens fünf englische Wochen werden wir bis zum Saisonende bestreiten. Darauf müssen wir bei der Trainingssteuerung und -belastung eingehen. Ich denke, dass wir das gut hinbekommen werden."

Nicht unwichtig ist in diesem Zusammenhang, dass sich der Kader zuletzt wieder gefüllt hat, oder?

"Das stimmt. Kevin Grund und Robin Urban konnten nach ihren krankheitsbedingten Pausen wieder voll trainieren. Auch Kamil Bednarski und Roussel Ngankam sind wieder voll dabei. Auch Timo Brauer, der mit Rückenproblemen zwei Wochen aussetzen musste, mischt seit Wochenbeginn mit. Zuletzt fehlte im Training nur Philipp Zeiger, der Probleme mit dem Hüftbeuger hatte. Außerdem ist Torhüter Marcel Lenz nach seinem Muskelfaserriss noch nicht zu 100 Prozent belastbar."

Im ersten Teil des „Heimspiel-Doppelpacks“ gastiert die SG Wattenscheid 09 an der Hafenstraße. Wie schätzt Du den Reviernachbarn ein?

"Wir treffen auf einen spielstarken Gegner, der in letzten Partien viele Tore erzielt, aber auch zahlreiche Gegentreffer kassiert hatte. Wir müssen deshalb den Spagat hinbekommen, in der Defensive weiterhin stabil zu stehen und nur wenige Möglichkeiten des Gegners zuzulassen, gleichzeitig aber auch noch mehr Power in der Offensive zu entwickeln, um die Schwächen in der Wattenscheider Hintermannschaft zu nutzen."

Gerade bei der Torausbeute hatte RWE zuletzt Nachholbedarf – sowohl in der Liga als auch in den Testspielen!

"Es ist richtig, dass wir nicht viele Tore erzielt haben. Ich sehe das aber als normale Phase an. Wir hätten ein größeres Problem, wenn wir uns keine Tormöglichkeiten herausarbeiten würden. Das ist aber nicht der Fall. Beim 0:1 gegen den Bonner SC hatten wir beispielsweise ein Chancenverhältnis von 10:3 oder 10:4. In den Testspielen war es ähnlich. Ich bin mir deshalb sicher, dass bald wieder der Knoten platzen wird. Umso wichtiger wird es aber sein, die defensive Stabilität nicht zu Gunsten der Offensive aufzugeben. Sonst wird das eine Mannschaft wie Wattenscheid 09 sofort bestrafen. Das ist der Spagat, von dem ich sprach."
  
Was hast Du Dir mit der Mannschaft grundsätzlich für den Saisonendspurt vorgenommen?

"Erst einmal gilt unsere volle Konzentration dem Wattenscheid-Spiel, das wir unbedingt gewinnen wollen. Insgesamt arbeiten wir hart daran, uns weiter zu verbessern. In der Spieleröffnung sind wir bereits wesentlich variabler geworden. Jetzt geht es vor allem darum, daraus auch noch mehr Kapital zu schlagen."