30. November 2016

„Müssen unseren Ballbesitz besser ausspielen“

Chef-Trainer Sven Demandt vor dem Stadtderby gegen die SpVg Schonnebeck.

Derbyzeit an der Hafenstraße! Ganz Essen fiebert dem Duell der aktuell erfolgreichsten Fußballvereine der Stadt seit der Auslosung des Pokalviertelfinals Ende Oktober entgegen. Für unsere Rot-Weissen die bisher schwierigste Aufgabe auf dem angestrebten Weg zur Titelverteidigung. Gegen den Stadtrivalen soll ein Heimsieg und damit der Halbfinaleinzug gelingen. Chef-Trainer Sven Demandt im Interview mit der kurzen fuffzehn über die anstehenden 90 Minuten gegen die SpVg Schonnebeck.

Hallo Sven! Obwohl unsere Mannschaft mit dem Spiel gegen die Reserve von Fortuna Düsseldorf noch eine Nachholpartie in der Hinterhand hat, startete am Freitag an der Hafenstraße mit dem Spiel gegen den SC Wiedenbrück bereits die Rückrunde. Wie zufrieden warst du mit deiner Mannschaft beim 0:0 im Stadion Essen?

SD: Also erstmal waren wir alle schon enttäuscht über das Ergebnis. Den Jungs kann ich jetzt nicht unbedingt fehlendes Engagement vorwerfen, aber ich hätte mir schon mehr Überzeugung und Selbstvertrauen in unseren Aktionen gewünscht. Gerade im letzten Drittel treffen wir zu häufig die falschen Entscheidungen. Das haben wir in dieser Saison schon deutlich besser gemacht und da werden wir auch wieder hinkommen.

Positiv ausgedrückt hat die Mannschaft kaum eine Chance des Gegners zugelassen und ist durch den Punktgewinn zumindest vorübergehend sogar auf Platz 4 vorgerückt. Ist das etwas, was man an Positivem aus so einem Spiel mitnehmen kann?

SD: Jein! Es stimmt schon, dass wir gut verteidigt haben, aber gerade hier an der Hafenstraße wollten wir natürlich den Heimsieg, das ist klar. Daher überwiegt die Enttäuschung über zwei verpasste Punkte. Was die Tabelle angeht: Es bleibt dabei, dass wir uns auch weiterhin eher an unserer Leistung als an der Tabelle orientieren. Alles andere ergibt sich dann von selbst.

Auf der negativen Seite steht auch die Verletzung von Niclas Heimann. Inwiefern bereitet dir der Wechsel auf der Torhüterposition Sorgen?

SD: Überhaupt nicht! Ich habe immer gesagt, dass wir auf der Torhüterposition ein Luxusproblem haben, denn sowohl Nic als auch Robin sind für diese Liga richtig gute Jungs. Robin hat seine Sache im Pokal bisher immer sehr gut gemacht und er hätte heute sowieso gespielt, auch unabhängig von der Verletzung von Niclas.

Heute geht es im Pokal gegen den Nachbarn aus Schonnebeck. Sicherlich kein Kanonenfutter, oder?

SD: Das ist schon ein anderes Kaliber als die Mannschaften, mit denen wir es bisher im Wettbewerb zu tun bekommen haben. Es ist ein Derby und für den Gegner ein ganz besonderes Spiel. Dementsprechend werden die Schonnebecker hier auftreten und wir müssen mit mindestens dem gleichen Engagement dagegenhalten. Aber selbstverständlich ist es unser Ziel, hier an der Hafenstraße ins Halbfinale einzuziehen. Wir haben uns mit dem Pokalsieg in der letzten Saison und dem damit erreichten DFB-Pokalspiel schließlich zwei echte Highlights erarbeitet und das wollen wir unbedingt wiederholen.

Wie bewertest du die Qualität der Gäste?

SD: Für einen Oberligisten sehr gut! Die Spieler sind gut ausgebildet und bringen zu einem großen Teil sogar Regionalligaerfahrung mit. Allerdings sollten wir auch unsere Qualität nicht vergessen. Wenn wir diese Qualität hier heute abrufen, dann werden wir ins Halbfinale einziehen.

Was für ein Spiel erwartest du hier heute an der Hafenstraße?

SD: Ich gehe schon davon aus, dass wir mehrheitlich den Ball haben werden und die Schonnebecker eher versuchen, über Konter nach vorne zu kommen. Für uns wird es darum gehen, schnell umzuschalten und Standardsituationen für den Gegner möglichst zu vermeiden, denn das machen sie sehr gut. Wie eingangs schon angesprochen müssen wir unseren Ballbesitz speziell im letzten Drittel besser und mit mehr Tempo ausspielen.

Wie sieht es personell aus?

SD: Wie angesprochen fehlt uns Niclas Heimann aufgrund seiner Verletzung am Sprunggelenk. Zudem ist Kai Druschky logischerweise noch nicht dabei. Jeffrey Obst wird aktuell langsam an das Mannschaftstraining herangeführt, ist aber nach seiner langen Ausfallzeit noch keine Option. Kasim Rabihic war in den letzten Tagen krank, sein Einsatz ist noch fraglich. Marcel Platzek und Benjamin Baier kehren nach ihren abgesessenen Gelbsperren wieder in die Mannschaft zurück.