26. August 2016

Nächster Gegner: Gladbacher U 23 hat noch Nachholbedarf

Fohlen bestreiten an der Essener Hafenstraße erst ihr viertes Saisonspiel

Während die meisten Teams in der Regionalliga West an diesem Wochenende bereits ihre sechste Partie in dieser Saison bestreiten, ist das Gastspiel bei Rot-Weiss Essen am Samstag ab 14.00 Uhr für die U 23 von Borussia Mönchengladbach erst die vierte Begegnung in der laufenden Spielzeit.

Grund: Die zum Auftakt geplante Partie gegen die U 23 des FC Schalke 04 wurde auf den 30. August verschoben. Die Begegnung vom 3. Spieltag gegen die zweite Mannschaft des 1. FC Köln findet sogar erst am 19. November statt. Dadurch hinkt das Team von Borussen-Trainer Arie van Lent der Konkurrenz aktuell noch ein wenig hinterher.

Dennoch zeigte der Saisonauftakt schon deutlich, dass die „Fohlen“ nach den Plätzen eins und zwei in den letzten beiden Spielzeiten auch in dieser Saison wieder eine sehr gute Rolle spielen können. Zum Auftakt siegten die Gladbacher beim Titelaspiranten FC Viktoria Köln nach einem 0:1-Rückstand noch 4:1, sorgten damit für einen Paukenschlag. Es folgten ein 1:0-Erfolg im Derby bei der U 23 von Fortuna Düsseldorf und ein 1:1 gegen Aufsteiger Sportfreunde Siegen. Ebenso wie unsere Rot-Weissen haben auch die Gladbacher damit sieben Punkte auf dem Konto, sind aber noch ungeschlagen.

Dabei musste der frühere RWE-Profi Arie van Lent vor Saisonbeginn einen großen Umbruch vollziehen. Leistungsträger wie Torschützenkönig Marlon Ritter (zu Fortuna Düsseldorf), Mario Rodriguez (Chemnitzer FC), Tim Knipping (SV Sandhausen), Christopher Lenz (1. FC Union Berlin) oder Kevin Holzweiler (FC Viktoria Köln) stehen nicht mehr zur Verfügung.

Die zwölf Gladbacher Zugänge stammen mit nur zwei Ausnahmen aus dem eigenen Verein. Der 21-jährige Mittelfeldspieler Nico Brandenburger kommt dabei aus dem Profikader. Brandenburger war in der vergangenen Spielzeit auf Leihbasis beim FC Luzern unter Trainer und Ex-Nationalspieler Markus Babbel aus der Schweiz am Ball. Außerdem rückten gleich neun Spieler aus der A-Junioren-Bundesliga-Mannschaft hoch.

Ein externer Zugang ist Mike Feigenspan, der vom Südwest-Regionalligisten Hessen Kassel kommt und die VfL-Offensive beleben soll. Der 20-jährige ist auf dem rechten offensiven Flügel oder im Sturmzentrum einsetzbar. „Mike ist schon als Vorbereiter und Torschütze in der Regionalliga Südwest in Erscheinung getreten. Er besitzt großes Potenzial. Das gilt es bei uns weiterzuentwickeln“, sagt Roland Virkus, Borussias Direktor Jugend und Amateure. „Zu einem Top-Verein wie Borussia zu wechseln, ist eine große Sache für mich. Hätte mir das vor drei Jahren jemand gesagt, hätte ich ihn wahrscheinlich für verrückt erklärt. Die gesamte Infrastruktur und die Trainingsbedingungen haben mich vom ersten Moment an überzeugt“, sagt Feigenspan, der als Ritter-Ersatz in die Bresche springen könnte. Bisher wartet er allerdings noch auf seinen ersten Treffer.

Neben Feigenspan ist Marco Komenda der zweite externe Zugang. Der 20-jährige Linksverteidiger kommt vom Aufsteiger und künftigen Ligakonkurrenten Sportfreunde Siegen. „Marco ist ein großes Talent und hat bereits Erfahrungen im Seniorenbereich gesammelt. Er verfügt über einen hohen Offensivdrang, acht Vorlagen in der letzten Saison unterstreichen das“, so Virkus.

Vorerst noch nicht zurückgreifen kann Trainer Arie van Lent auf den finnischen Abwehrspieler Joel Mero, der 2013 mit großen Ambitionen zur Borussia gewechselt war. Seit Oktober 2015 konnte er wegen eines Wadenbeinbruchs kein Spiel mehr bestreiten. „Joel befindet sich noch in der Reha, hat immer wieder mit Rückschlägen zu kämpfen. In einigen Wochen sollte er den nächsten Schritt machen und langsam ins Mannschaftstraining einsteigen“, sagt van Lent. „Joel kämpft oft mit Verletzungen. Wir müssen ihn deshalb ganz behutsam aufbauen.“

Im direkten Vergleich zwischen RWE und der U 23 von Borussia Mönchengladbach behalten die „Fohlen“ deutlich die Oberhand. Insgesamt standen sich beide Teams bislang in 16 Pflichtspielen gegenüber. In neun Begegnungen setzte sich Gladbach durch, RWE gewann viermal. Die drei weiteren Partien endeten mit einem Remis.