15. Februar 2018

Nächster Gegner: Höhepunkte im Pokal – Tiefpunkte in der Liga

Ex-RWEler Vojno Jesic wird an der Hafenstraße verletzungsbedingt nicht auflaufen können. (Foto: Tillmann)
Ex-RWEler Vojno Jesic wird an der Hafenstraße verletzungsbedingt nicht auflaufen können. (Foto: Tillmann)

Kalenderjahr 2017 verlief für Bonner SC zumindest in der Meisterschaft nicht nach Wunsch

Nein, das Fußballjahr 2017 hatte sich unser heutiger Gast Bonner SC wohl etwas anders vorgestellt. Aus insgesamt 32 Ligaspielen in der Regionalliga West fuhr der Klub aus der ehemaligen Bundeshauptstadt im abgelaufenen Kalenderjahr lediglich 39 Punkte ein. Kein anderer Verein, der schon in der letzten Saison in der West-Staffel vertreten war, kam auf eine geringere Ausbeute. Kurios: Obwohl schon die Rückserie der vergangenen Spielzeit alles andere als optimal verlaufen war, beendete das Team von BSC-Trainer Daniel Zillken die Spielzeit 2016/2017 als Neuling – dank der starken Hinrunde – auf einem beachtlichen neunten Platz. Auch in der laufenden Saison überwinterte der ehemalige Zweitligist Bonner SC trotz einer recht bescheidenden Punktausbeute zumindest nicht in der Gefahrenzone.

Dennoch sind 17 Zähler aus den ersten 18 Begegnungen nicht das, was sich Trainer Zillken und die BSC-Verantwortlichen vor Saisonbeginn vorgestellt hatten. Nur wegen der im Vergleich zu Aufsteiger FC Wegberg-Beeck um fünf Treffer besseren Tordifferenz belegt der BSC keinen Abstiegsplatz. Bisheriger Tiefpunkt: Zehn Begegnungen – insgesamt 70 Tage lang – musste die Mannschaft von Bonn-Trainer Daniel Zillken von Ende August bis Ende Oktober auf den dritten Saisonsieg warten, der schließlich gegen den Aufsteiger TuS Erndtebrück (3:0) gelang.

Eine Trainerdiskussion wurde in Bonn trotz der langen Geduldsprobe nicht geführt. „Nicht wenige Vereine verfallen in Aktionismus, wenn es einmal nicht läuft. Ich bin froh, dass das bei uns anders ist. Außerdem wussten wir alle, dass es in dieser Saison nicht einfach werden würde“, so Daniel Zillken.

Das Jahr 2017 hatte für die Bonner aber auch zwei Höhepunkte der Vereinsgeschichte zu bieten. Durch einen 1:0-Finalsieg gegen den Drittligisten SC Fortuna Köln im eigenen Stadion gewann der BSC den Mittelrheinpokal und qualifizierte sich damit für den DFB-Pokal. In der ersten Hauptrunde zogen sich die Rheinländer gegen den Bundesligisten Hannover 96 (2:6) über weite Strecken der Partie gut aus der Affäre. Erst in der Schlussphase wurde es dabei noch ein deutliches Ergebnis.

Besonders auf sich aufmerksam machte dabei Bonns Innenverteidiger Nico Perrey, der einen spektakulären Treffer mit der Hacke erzielte. Mit mehr als 36 Prozent der Stimmen gewann Perrey als erster BSC-Spieler die Abstimmung zum „Tor des Monats“ in der ARD-Sportschau. Dabei ließ er unter anderem Robert Lewandowski von Rekordmeister FC Bayern München und Marc Bartra vom DFB-Pokalsieger Borussia Dortmund hinter sich. Mit den Nationalspielern Lukas Podolski und Leon Goretzka konkurrierte Perrey sogar um das „Tor des Jahres 2017“. In der Abstimmung landete Perrey auf Rang sieben.

Das Duell mit Hannover 96 bedeutete für den Bonner SC die erste Teilnahme am DFB-Pokal seit 40 Jahren. Auf die nächste Partie muss die Mannschaft von BSC-Trainer Daniel Zillken aber mindestens eine weitere Spielzeit warten. Anfang Dezember war in der zweiten Runde des Mittelrheinpokals für die ehemaligen Bundeshauptstädter beim Oberligisten TSC Euskirchen (4:5 nach Elfmeterschießen) Endstation.

Damit das Fußballjahr 2018 zumindest in der Meisterschaft erfolgreicher wird und mit dem Verbleib in der Regionalliga West endet, absolvierte Bonn insgesamt fünf Testspiele gegen Oberligisten, von denen der BSC vier Begegnungen für sich entscheiden konnte. Lediglich gegen den Mittelrheinligisten SSV Merten gab es ein 2:3 (1:2). Neben den U 19-Spielern Ertugrul Ünal und David Gerber stellten sich dabei auch die Gastspieler Sebastian van Santen (inzwischen SG Wattenscheid 09), Ivan Dzoni (zuletzt Tampines Rovers/Indonesien) sowie Ivan Buhac (HNK Capljina/Bosnien) vor. Statt eines Winterzugangs für die Offensive gab es mit Dennis Engelman vom Südwest-Regionalligisten TSV Schott Mainz eine Verstärkung für die Hintermannschaft.

Zumindest im Hinspiel gegen Rot-Weiss Essen tat sich Bonn mit dem Toreschießen nicht ganz so schwer, die turbulente Partie endete 3:3 (2:2). Die Gesamtbilanz ist aus RWE-Sicht aber positiv. Von 13 Duellen gewannen die Rot-Weissen sieben Spiele, der BSC nur eines. Fünf Begegnungen endeten ohne Sieger.