3. März 2017

Nächster Gegner: Spitzenspiel im Grenzlandstadion mit einigen alten Bekannten

RWE-Trainer Demandt erstmals zurück an alter Wirkungsstätte

Mit einem Spitzenspiel wird in der Regionalliga West heute ab 19.30 Uhr der 23. Spieltag eingeläutet. Die U23 von Borussia Mönchengladbach, die aktuell trotz des jüngsten Punktverlustes im Derby gegen Fortuna Düsseldorf II (0:0) nach wie vor die Tabelle anführt, empfängt Rot-Weiss Essen im Grenzlandstadion. Mit einem Sieg könnten die jungen „Fohlen“ einen weiteren Schritt in Richtung Meisterschaft machen.

Brisanz bietet aber nicht nur die Tabellenkonstellation. Mit Cheftrainer Sven Demandt und Angreifer Marcel Platzek kehren zwei aktuelle Essener Rot-Weisse an ihre ehemalige Wirkungsstätte zurück.

Trainer Demandt war von 2010 bis 2015 fünf Spielzeiten für die U23 der Borussia verantwortlich. In seiner letzten Spielzeit bei den Gladbachern führte der heute 52-jährige Ex-Profi sein Team zur Meisterschaft, scheiterte aber in der Aufstiegsrunde zur 3. Liga denkbar knapp an der zweiten Mannschaft des SV Werder Bremen (0:0/0:2 nach Verlängerung). Danach wechselte Demandt zum Drittligisten SV Wehen Wiesbaden, ehe der gebürtige Kölner Anfang April 2016 seinen Weg zurück in die Regionalliga fand und an der Hafenstraße die Nachfolge von Jan Siewert (jetzt VfL Bochum U19) antrat. Nun kehrt er erstmals als Trainer nach Mönchengladbach zurück.

Marcel Platzek, für den Duelle mit der Borussia dagegen schon fast Routine sind, machte seine ersten Schritte im Seniorenfußball unter Sven Demandts Regie bei der Gladbacher U23. Bis 2009 war Platzek zuvor bei RWE ausgebildet worden, wechselte dann zur Borussia. Nach vier Jahren bei den „Fohlen“ führte sein Weg wieder zurück an die Hafenstraße. Für die U23 der Borussia stand Platzek in 98 Regionalliga-Begegnungen auf dem Platz. Dabei markierte der heute 26-jährige Angreifer 22 Treffer und bereitete elf weitere Tore vor.

Für das Toreschießen sind bei der Borussia mittlerweile andere Spieler zuständig. Dazu gehört unter anderem Mike Feigenspan, Sommer-Neuzugang vom Südwest-Regionalligisten KSV Hessen Kassel. Für den 21-Jährigen lief es nach einem hervorragenden Saisonstart zuletzt allerdings nicht mehr ganz so rund. Bis zum 14. Spieltag hatte der Offensivspezialist bereits zwölf Treffer erzielt. Doch seitdem hat er Ladehemmung, kam beim 0:0 gegen Düsseldorf auch gar nicht zum Einsatz. Dabei rangieren in der Torschützenliste der West- Staffel nur Mike Wunderlich von Viktoria Köln (19 Saisontreffer) sowie Lucas Musculus vom Bonner SC (16) und Roman Prokoph vom 1. FC Köln II (14) vor ihm.

Die Treffsicherheit von Feigenspan könnte mit seinen Genen zusammenhängen. Mike Feigenspan ist der Großneffe von Eckehard Feigenspan, der als Stürmer von Eintracht Frankfurt 1959 die Deutsche Meisterschaft holte. Anschließend war „Ekko“ bei Rot-Weiss Essen und bei der SSVg Velbert aktiv, wo er seine Karriere beendete.

Gladbachs Trainer Arie van Lent, früher bekanntlich selbst RWE-Profi, kennt weitere Stärken seines Angreifers: „Mike ist pfeilschnell. In Kombination mit seinen Fähigkeiten im direkten Duell ist er kaum aufzuhalten. In der Anfangsphase hat ihm auch sein Wille geholfen. Er hat immer weitergearbeitet, bis er seine Erfolgserlebnisse hatte.“ Wenn Feigenspan mal nicht trifft, stehen Arie van Lent aber noch zahlreiche weitere torgefährliche Spieler wie Thomas Kraus, Kwame Yeboah oder auch der junge Grieche Charalampos Makridis, Winterneuzugang vom Ligakonkurrenten SC Verl, zur Verfügung.

Beim 2:0-Hinspielerfolg der Borussia an der Hafenstraße war es Abwehrspieler Oliver Stang, der erst in der Schlussphase per Foulelfmeter den Führungstreffer erzielte. Kwame Yeboah stellte unmittelbar vor dem Abpfiff den Endstand her.