16. Dezember 2016

Nächster Gegner: Torknoten bei Rüzgar ist geplatzt – Aber Kapitän Weber nicht an Bord

U23 von Fortuna Düsseldorf empfängt RWE zum Jahresfinale

Kemal Rüzgar ist so etwas wie die „Lebensversicherung“ der U23 von Fortuna Düsseldorf in der Regionalliga West. Bereits während der letzten Saison hatte der Angreifer mit 16 Treffern in 28 Regionalligaspielen seine Torjägerqualitäten eindrucksvoll unter Beweis gestellt und sich damit für höhere Aufgaben empfohlen.

Seit dem Frühjahr ist der 21-Jährige als Jungprofi offiziell Teil des Düsseldorfer Zweitligakader. Doch auf seinen ersten Einsatz im deutschen Fußball-Unterhaus in dieser Saison wartet Rüzgar noch. Dafür geht er weiterhin für die U23 in der Regionalliga auf Torejagd und dürfte auch heute ab 18.30 Uhr in der Nachholpartie vom 5. Spieltag am Flinger Broich gegen Rot-Weiss Essen zur Startformation von Fortuna-Trainer Taskin Aksoy gehören. Für beide Mannschaften ist das Derby das letzte Ligaspiel im Jahr 2016.

Für Fortunas zweite Mannschaft, die wegen zahlreicher Abgänge einen großen personellen Umbruch hinter sich hat, sowie auch für ihren Torjäger Kemal Rüzgar war der Saisonauftakt nicht wie gewünscht verlaufen. Bei seinen ersten sechs Einsätzen blieb Rüzgar ohne Torerfolg. Erst am 11. Spieltag platzte beim früheren türkischen Junioren-Nationalspieler, der bei den Auswärtsspielen der Profis gegen den 1. FC Kaiserslautern (0:0) und den TSV 1860 München (3:1) sowie in der heimischen Arena gegen Arminia Bielefeld (4:0) zumindest schon mal zum Kader der Zweitligamannschaft gehörte, der Knoten. In den folgenden fünf Begegnungen erzielte er fünf Tore, darunter ein lupenreiner Hattrick innerhalb von nur 13 Minuten in der Begegnung beim Aufsteiger TSG 1881 Sprockhövel (3:3). Damit ist er schon wieder der erfolgreichste Torschütze der Düsseldorfer U23 in dieser Saison.

Rüzgar ist aber nicht der einzige Lizenzspieler, der in der Regionalliga regelmäßig Spielpraxis erhält. Auch Torhüter Lars Unnerstall, der für den FC Schalke 04 bereits 34 Bundesliga-Einsätze bestritten hatte, kam in sechs Partien in der zweiten Mannschaft zum Einsatz. Seit 2014 steht er bei den Rheinländern unter Vertrag. In dieser Saison erhält aber Schlussmann Michael Rensing von Friedhelm Funkel, Trainer der ersten Düsseldorfer Mannschaft, den Vorzug vor Unnerstall.

Am 6. Spieltag stand die U23 der Fortuna noch mit einem Zähler am Tabellenende. Mittlerweile sind die Landeshauptstädter zumindest auf Rang 15 geklettert. Der Rückstand auf das „rettende Ufer“ beträgt vier Zähler. Auffällig ist die Heimstärke der Fortuna. Dreizehn ihrer 16 Punkte fuhr die Mannschaft vor heimischem Publikum ein. Auf fremden Plätzen warten die Düsseldorfer dagegen noch auf den ersten Sieg, holten drei Unentschieden und mussten fünf Niederlagen hinnehmen. „Der Saisonstart war mit den vielen neuen Spielern schwierig. Alle mussten sich an die vierte Liga und auch aneinander gewöhnen“, so Aksoy.

Doch nicht nur Spieler „von oben“ machen auf sich aufmerksam. Defensivspezialist Lewis Biade rückte zu Saisonbeginn aus der U19-Bundesligamannschaft in den Regionalligakader und kam bislang achtmal zum Einsatz. In der vergangenen Spielzeit war Biade noch Kapitän der Düsseldorfer A-Junioren, machte mit guten Leistungen auf sich aufmerksam. So wurde der gebürtige Siegburger für die U21-Nationalmannschaft des Kongo nominiert und gab gegen Österreich (0:3) sein Debüt. Damit nicht genug: Durch weitere gute Leistungen wurde Biade sogar in das Aufgebot der A-Nationalmannschaft seines Heimatlandes berufen.

Der erfahrene Fortuna-Trainer Aksoy kennt die Schwierigkeit beim Übergang zwischen Jugend- und Seniorenfußball. „Im Junioren-Bereich wird viel körperloser gespielt als bei den Männern. Die Umstellung ist für viele Talente schwierig. Daher ist es unser Konzept, dass wir mit der U23 jungen Spielern auf Regionalliganiveau Spielpraxis bieten können. Damit sich auch in Zukunft Talente wie Biade ideal entwickeln können“, so Aksoy.

Schmerzlich vermisst wird bei der Fortuna allerdings Kapitän und Routinier Christian Weber (33), der zu Beginn der vergangenen Saison von den eigenen Profis zur U23 zurückgekehrt war, um das junge Team zu führen. Ende Oktober erlitt der frühere U21-Nationalspieler jedoch einen Kreuzbandriss, steht deshalb mindestens ein halbes Jahr lang nicht zur Verfügung.