18. Oktober 2017

Nächster Gegner: Vom Abstiegskandidaten zum Aufsteiger?

Heute Abend um 19.00 Uhr trifft RWE im Niederrheinpokal auf ETB SW Essen. (Foto: Endberg)
Heute Abend um 19.00 Uhr trifft RWE im Niederrheinpokal auf ETB SW Essen. (Foto: Endberg)

ETB Schwarz-Weiß will innerhalb von zwei Jahren in die Regionalliga West.

Lackschuh-Klub gegen Arbeiterverein! Zum ersten Mal seit vier Jahren kommt es wieder in einem Pflichtspiel zum traditionsreichen Essener Derby. Am Mittwoch, 18. Oktober, ist Rot-Weiss im Achtelfinale des Niederrheinpokals ab 19 Uhr beim ETB Schwarz-Weiß im Uhlenkrugstadion zu Gast. Schon seit Wochen fiebern die Fans dem Stadtduell entgegen.

Beim ETB – im Jahr 1900 von Mittelständlern, Kaufleuten und Angestellten gegründet – ist der Motor nach einem guten Saisonstart in der Oberliga Niederrhein zuletzt ein wenig ins Stocken geraten. Aus den ersten fünf Spielen hatte die Mannschaft von Trainer Manfred „Manni“ Wölpper zehn Punkte geholt und grüßte damit von der Tabellenspitze der Oberliga Niederrhein. Die letzten drei Auswärtsspiele beim VfB Speldorf (1:2), beim VfB Homberg (2:3) und beim SC Düsseldorf-West (1:2) gingen aber allesamt verloren.

In der Tabelle fielen die Schwarz-Weißen deshalb auf den sechsten Platz zurück. Der Rückstand auf Tabellenführer SV Straelen beträgt fünf Zähler. Allerdings hat der ETB mit dem Nachholspiel gegen den VfR Krefeld-Fischeln, das am vergangenen Sonntag nach starken Regenfällen wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt worden war, noch eine Begegnung in der Hinterhand.

Dass die Schwarz-Weißen überhaupt noch in der Oberliga Niederrhein an den Start gehen, hat der DFB-Pokalsieger von 1959 nicht zuletzt seinem Trainer Manfred Wölpper zu verdanken. Der 59-Jährige übernahm Anfang Januar den Klub auf einem Abstiegsplatz. Mit 19 Punkten aus 15 Spielen schafften die Schwarz-Weißen mit fünf Punkten Vorsprung den Klassenverbleib.

Dabei überzeugte die Zusammenarbeit von Trainer Wölpper mit der Mannschaft die Vereinsverantwortlichen so sehr, dass schon während des Saisonendspurts der Vertrag verlängert wurde. Und in der Sommerpause gab der Verein seine nächsten Ziele bekannt. Unter dem Slogan „Regio2go“ will der ETB innerhalb von zwei Jahren mit der ersten Mannschaft in die Regionalliga West aufsteigen.

Neben dem sportlichen Erfolg der Oberliga-Mannschaft soll auch die Zuschauerzahl am Uhlenkrug signifikant gesteigert und die Zahl der Mitglieder auf etwa 800 verdoppelt werden. Auch den Sponsorenkreis plant der Verein, um mindestens 30 Partner zu erweitern.

Ein großer Fokus liegt auch auf der eigenen Jugend, die sich ebenfalls im Aufwind befindet. So hatte die U19 in der vorangegangenen Saison den Aufstieg in die Niederrheinliga geschafft. Im Februar 2017 vereinbarte Schwarz-Weiß mit RWE eine Kooperation, die auch für den Seniorenbereich gilt. Demnach könnten Jugendspieler der Rot-Weissen, die einen Anschlussvertrag besitzen, allerdings noch nicht für die Regionalliga in Frage kommen, an den ETB ausgeliehen werden. In der Vergangenheit hat sich die Jugendabteilung von Schwarz-Weiß bereits einen Namen gemacht. So schafften mit Oliver Bierhoff, Jens Lehmann oder Uwe Reinders einige ETB-Talente sogar den Sprung in die Nationalmannschaft.

Entsprechend liegt der Fokus von Schwarz-Weiß Essen auch beim aktuellen Kader auf jungen Spielern. Das Durchschnittsalter beträgt 22,82 Jahre. Zu den tragenden Säulen der Mannschaft gehören allerdings zwei Routiniers. In der Innenverteidigung spielt der regionalligaerfahrene Mannschaftskapitän Sebastian Michalsky (33). Der zweitälteste Spieler beim ETB ist der bislang erfolgreichste Torjäger der Oberliga Niederrhein. Stürmer Marvin Ellmann (30), vor der Saison vom Ligarivalen Germania Ratingen 04/19 gekommen, erzielte bei bisher acht Einsätzen bemerkenswerte 15 Treffer. Der gebürtige Duisburger hat bekanntlich auch eine rot-weisse Vergangenheit. In der Spielzeit 2012/2013 trug er in 31 Regionalligaspielen das Trikot von RWE und erzielte drei Treffer. Nach einer Saison verließ Ellmann Essen in Richtung des Wuppertaler SV.