12. Mai 2017

Nächster Gegner: Wiedersehen mit Tim Hermes und Co.

Viele ehemalige Essener kehren am Samstag mit RWO an die Hafenstraße zurück

Für gleich mehrere Spieler von Rot-Weiß Oberhausen ist der Vergleich mit Rot-Weiss Essen am Samstag auch das Duell mit ihrem ehemaligen Verein. Nicht weniger als acht RWO-Akteure waren im Nachwuchs- oder Seniorenbereich schon für Essen am Ball. Neben Torhüter Robin Udegbe trugen auch schon Oliver Steurer, Kai Nakowitsch, Kapitän Benjamin Weigelt, Sinan Özkara, Tim Hermes, Daniel Heber und Güngör Kaya das RWE-Trikot.

Gerade einmal 21 Kilometer liegen zwischen dem Oberhausener Niederrheinstadion und dem Stadion Essen an der Hafenstraße. Das Duell zwischen RWO und RWE hat eine lange Tradition. Allein in der Meisterschaft gab es seit 1949 insgesamt 42 Aufeinandertreffen. Die Bilanz? Exakt ausgeglichen. Jeweils zwölf Siege und 18 Unentschieden stehen zu Buche, darunter auch das 2:2 aus dem Hinspiel.

Die torreichste Begegnung liegt gar nicht einmal so lange zurück. Am 5. Spieltag der Saison 2014/2015 trennten sich die beiden ehemaligen Bundesligisten an der Hafenstraße 4:4. Dabei hatten die Oberhausener 1:0, 2:1 sowie 4:2 in Führung gelegen. Doch RWE steckte nie auf und kam immer wieder zurück.

Ein „Comeback“ gab es auch für Rot-Weiß Oberhausen im Laufe dieser Saison. Unter der Regie von Ex-Spieler Mike Terranova kletterten die „Kleeblätter“ vom letzten Tabellenplatz in die Spitzengruppe. Nach einem Katastrophenstart in die Saison mit vier Niederlagen und 0:8 Toren aus den ersten vier Begegnungen war Cheftrainer Andreas Zimmermann beurlaubt worden. Unter Trainer Terranova, zuvor im Nachwuchsbereich tätig, ging es Schritt für Schritt nach oben.

Zwischenzeitllich blieb Terranovas Team in der Liga neunmal in Folge ohne Niederlage (acht Siege, ein Unentschieden), ehe es erstmals wieder einen Dämpfer gab. In der Rückrunde ist RWO sogar das Maß aller Dinge. In der zweiten Saisonhälfte holte der Revierklub selbst mehr Punkte als der feststehende Meister FC Viktoria Köln und steht auf dem ersten Platz der Rückrundentabelle – und das, obwohl das direkte Duell mit der Viktoria 1:5 verloren ging.

Im Verbandspokal mussten die Oberhausener dagegen erneut eine Enttäuschung verdauen. Das Habfinalduell mit Drittliga-Spitzenreiter und „So-gut-wie-Aufsteiger“ MSV Duisburg ging 0:3 verloren. Damit verpasste RWO die Chance, sich für den DFB-Pokal zu qualifizieren.

Die Duisburger treten dagegen am „Finaltag der Amateure“ (Donnerstag, 25. Mai, 17.00 Uhr) beim Titelverteidiger Rot-Weiss Essen an der Hafenstraße an. Die ARD überträgt live. Da Duisburg bereits über die Liga für den DFB-Pokal qualifiziert ist, darf sich auch RWE schon vor dem Endspiel über einen Platz in der großen Lostrommel freuen.

Am Ende der Spielzeit 2014/2015 hatten sich dagegen Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen im Finale des Niederrheinpokals gegenübergestanden. Nach torlosen 120 Minuten und einem packenden Elfmeter-Krimi an der Hafenstraße war es dann der Konkurrent aus Essen, der die Trophäe in die Höhe strecken durfte und das Ticket für den DFB-Pokal löste.

Im Sommer steht für Rot-Weiß Oberhausen wohl erneut ein Umbruch an. Der finanziell nicht auf Rosen gebettete Klub ist dazu gezwungen, den Spieleretat weiter nach unten zu schrauben. Die U 23, die aktuell noch in der Landesliga an den Start geht, wird vom Spielbetrieb abgemeldet. Schon auf einen Lizenzantrag für die 3. Liga hatten die Verantwortlichen aus finanziellen Gründen verzichtet. Als Abgang steht bereits Torjäger Simon Engelmann (13 Saisontreffer) fest, der zum Ligakonkurrenten SV Rödinghausen wechselt und bei den Ostwestfalen einen Dreijahresvertrag unterschrieben hat.

Einen neuen Spieler konnte aber auch RWO schon präsentieren. Ab der kommenden Spielzeit trägt der 2,01 Meter lange Jannik Löhden das Oberhausener Trikot. Der 27-jährige Innenverteidiger wechselt von Alemannia Aachen zu den „Kleeblättern“, bei denen der frühere RWO-Abwehrspieler Jörn Nowak vor einigen Wochen die Sportliche Leitung übernommen hat. Er trat die Nachfolge des langjährigen Sport-Chefs und früheren RWE-Profis Frank Kontny an.