23. Dezember 2016

Und plötzlich kann man ein Leben retten

Ex-Spieler und Geschäftsstellenmitarbeiter Maik Rodenberg nach Knochenmarkspende potenzieller Lebensretter

Es sind Schicksalsschläge wie der von Max aus Essen, die einem Menschen vor Augen führen, wie viel man mit so wenig bewirken kann. Der RWE-Fan erhielt im Alter von 18 Jahren bereits das zweite Mal die Diagnose Blutkrebs, einzig eine Knochenmarkspende versprach noch die Chance auf Heilung. Die Fan- und Förderabteilung von Rot-Weiss Essen nahm sich Max ergreifende Geschichte Anfang April zum Anlass, bei einem rot-weissen Heimspiel an der Hafenstraße gemeinsam mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine Typisierungsaktion  durchzuführen, um unter den Rot-Weissen mögliche Spender für Leukämie-Erkrankte ausfindig zu machen.

„Ich wäre wohl selbst eher nicht auf die Idee gekommen, mich registrieren zu lassen“, erklärt Maik Rodenberg, zur damaligen Zeit noch Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle des Traditionsvereins. „Ich habe niemanden im Umfeld, der betroffen ist. Daher war das Thema für mich zunächst nicht besonders präsent.“ Doch beim Heimspiel der Rot-Weissen gegen die Sportfreunde Lotte nahm er dann doch gemeinsam mit weiteren 700 RWE-Fans an der Prozedur teil, die für ihn selbst einige Tagen später fast in Vergessenheit geriet, während sie jemand  anderem die Chance aufs Überleben eröffnete.

„Wenige Wochen danach habe ich Bescheid bekommen, dass ich in die engere Auswahl komme. Mit einer Blutuntersuchung wurde dann festgestellt, dass meine Stammzellen tatsächlich Betroffenen helfen können und man sich bei mir melden würde“, erzählt Maik. Als das Telefon dann Ende November tatsächlich klingelte, war es trotzdem eine Überraschung für den 27-Jährigen. „Ich hatte das gar nicht mehr auf dem Schirm, aber dann wurde mir gesagt, sofern auch die letzten noch ausstehenden Gesundheitstests positiv verliefen, käme ich als Spender in Betracht. Dann fängt man natürlich erst einmal damit an, sich so richtig mit diesem Thema auseinanderzusetzen.“

Anfang der vergangenen Woche war es dann soweit. Von dem etwa einstündigen Eingriff ist neben etwas Müdigkeit und einem prellungsähnlichen Schmerz im Beckenbereich an den Folgetagen vor allem eines geblieben: Stolz. „Was die Spende für den Empfänger bedeuten könnte, können wir uns wahrscheinlich gar nicht vorstellen. Umso schöner ist es, dass ich hier einem Betroffenen helfen konnte.“

Wer dieser Empfänger ist, weiß Maik jedoch nicht. Das Verfahren läuft anonym, um sowohl Spender als auch dem Empfänger keinen zusätzlichen Druck aufzubürden. Lediglich ein paar Daten hat der ehemalige Juniorennationalspieler erfahren. Ein Teenager aus Deutschland hat dank seiner Spende die Chance auf ein gesundes Leben. Jetzt heißt es Daumen drücken, dass der Heilungsverlauf ein ähnlich erfreulicher ist, wie bei Max. Dieser kämpft sich aktuell wieder Schritt für Schritt zurück in ein normales Leben und war in der laufenden Saison sogar schon wieder an der Hafenstraße zu Gast. Ermöglicht hat das ebenfalls eine Knochenmarkspende. 

Weitere Informationen zur DKMS gibt es hier.