Rot-Weiss Essen – Rot-Weiss EssenSV Rödinghausen – Rot-Weiss Essen

Sa., 27.11.2021 14:00 Uhr

Rot-Weiss Essen : SV Rödinghausen

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LOTTE UND RÖDINGHAUSEN: EINTRITTSKARTEN AB SOFORT ERHÄLTLICH

Mit Spannung erwartet Rot-Weiss Essen die letzten Hinrunden-Heimspiele der Saison 2021/2022. Zunächst gastieren am 13. November die Sportfreunde Lotte an der Hafenstraße (14.00 Uhr), bevor zwei Wochen später der SV Rödinghausen (27. Nov., 14.00 Uhr) im Stadion Essen antritt. Eintrittskarten für beide Duelle sind seit Dienstag, 14.00 Uhr, im Fanshop an der Hafenstraße, dem Online-Ticketshop und in allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

Einmal mehr verwandelte Felix Herzenbruch mit seinem Treffer gegen Alemannia Aachen in der fünften Nachspielzeitminute die Hafenstraße zu einem emotionalen Tollhaus. Beflügelt durch Anfeuerungsrufe und Rückenwind von den Tribünen, verschaffte der Abwehrmann RWE so einen wichtigen Dreier im Westschlager. Stimmung ist auch für die Duelle gegen Lotte und Rödinghausen gefragt, um weitere Siege einzustreichen.

AMBITION FÜR DEN PROFIFUSSBAL

Dank DFB-Entscheidung: SV Rödinghausen möchte langfristig in den Profifußball.

SV Rödinghausen-Kapitän Daniel Flottmann.
Der Captain ist ein Routinier: Daniel Flottmann läuft mit 37 Jahren mit der Binde auf. (Foto: Endberg)

Der SV Rödinghausen ist in der Regionalliga West als Tabellenvierter nur zwei Punkte von Spitzenreiter Rot-Weiss Essen entfernt. Zumindest, wenn man nur die Partien ab dem 5. Spieltag und damit seit der Amtsübernahme des neuen SVR-Trainers Carsten Rump (40) berücksichtigt. Seitdem holten die Ostwestfalen, die am Samstag ab 14.00 Uhr im Rahmen des 18. Spieltages im Stadion Essen an der Hafenstraße zu Gast sind, nämlich eindrucksvolle 27 Punkte (Schnitt pro Spiel 2,07) und damit sogar zwei Zähler mehr als beispielsweise der Titelaspirant SC Preußen Münster (25). Nur RWE, der Wuppertaler SV (jeweils 29 Punkte) und Fortuna Köln (28) schnitten in dieser Phase besser ab. Eine noch eindrucksvollere Zwischenbilanz des SVR unter Rumps Regie verhinderte die jüngste 0:1-Heimniederlage gegen Rot Weiss Ahlen.

„Für mich als Trainer ist es ein großes Glück, dass ich mit einem Kader arbeiten kann, der über so viel Qualität und Mentalität verfügt“, gibt sich Neu-Trainer Rump betont bescheiden. Als er jedoch als Nachfolger des freigestellten Nils Drube am Wiehen anheuerte, standen nach vier Niederlagen null Punkte und der letzte Platz zu Buche. Nur deshalb trennen den SV Rödinghausen in der „echten“ Tabelle nicht nur zwei, sondern elf Zähler von RWE.

Doch wie hat Rump diese Wende hinbekommen? „Mir ist wichtig, für eine gute Atmosphäre und gegenseitigen Respekt zu sorgen. Das lebe ich vor“, so der Ex-Profi von Arminia Bielefeld: „Jeder soll an jedem Tag gerne zum Training kommen.“ Offenbar funktioniert das, wie acht Siege, drei Unentschieden und nur zwei Niederlagen aus den letzten 13 Partien sowie das Erreichen des Viertelfinales im Westfalenpokal unterstreichen.

Der wiedergewählte Vorstandvorsitzende Ernst-Wilhelm Vortmeyer blickt denn auch voller Tatendrang voraus: „Ich freue mich sehr über die Wiederwahl und darüber, dass wir in dieser großartigen Konstellation weiterarbeiten dürfen. Wir haben sportlich bereits unheimlich viel gemeinsam erreicht und wollen nun in der nächsten Zeit auch die Gemeinschaft im Verein voranbringen sowie mehr Initiative im Breitensport zeigen.“

Alexander Müller, der als Geschäftsführer beim SV Rödinghausen wiedergewählt wurde, konkretisierte außerdem die sportlichen Ziele: „Wir sind gut aufgestellt für die Zukunft und für die Themen, die auf uns warten. Wir werden jetzt die Professionalisierung aller Bereiche vorantreiben, die Ausbildung unserer Jugendspieler fördern und gemeinsam auf das Ziel eines möglichen Aufstiegs in die 3. Liga hinarbeiten.“

3. Liga? War da nicht mal was? Genau! Am Ende der (wegen Corona vorzeitig abgebrochenen) Saison 2019/2020 hatte sich der SV Rödinghausen zwar den Meistertitel der Regionalliga West gesichert, aus wirtschaftlichen und infrastrukturellen Gründen aber auf den möglichen Aufstieg in die 3. Liga verzichtet. Inzwischen haben sich die Rahmenbedingungen jedoch durch einen Beschluss des DFB-Präsidiums verändert. Bei einer bereits ab der nächsten Saison reduzierten Stadion-Mindestkapazität von künftig nur noch 5.001 (statt 10.001) Plätzen für die 3. Liga ist für den SV Rödinghausen ein möglicher Aufstieg zumindest erheblich realistischer geworden.

Herbstmeisterschaft in eigener Hand

Rot-Weiss Essen grüßt auch nach dem 18. Spieltag in der Regionalliga West von der Tabellenspitze. Die Mannschaft von Trainer Christian Neidhart verteidigte Rang eins durch einen 1:0 (0:0)-Heimsieg gegen den SV Rödinghausen und hat den Gewinn der inoffiziellen Herbstmeisterschaft damit weiter in der eigenen Hand. Mit jetzt 41 Punkten führt Rot-Weiss – einen Spieltag vor dem Ende der Hinrunde – das Tableau vor dem SC Preußen Münster (40), dem Wuppertaler SV (39) und Fortuna Köln (38 Punkte bei einem Nachholspiel in der Hinterhand) weiterhin an. Auch alle Titelkonkurrenten fuhren erneut Siege ein. Vor 9.017 Zuschauern an der Hafenstraße war es Offensivspieler Cedric Harenbrock (74.) mit seinem zweiten Saisontreffer, der letztlich auch die Entscheidung bedeutete. Zuvor hatte Gäste-Verteidiger Angelo Langer wegen einer Notbremse (60.) die Rote Karte gesehen. In der Schlussphase handelte sich auch noch Rödinghausens Adrian Bravo Sanchez (90.+3) wegen groben Foulspiels „Rot“ ein. RWE baute mit dem Sieg die beachtliche Positivserie aus. Seit inzwischen 16 Ligaspielen hat das Neidhart-Team nicht mehr verloren. Ich habe den Jungs zur zweiten Halbzeit gesagt: ‚Wir müssen Männerfußball spielen und uns reinkämpfen‘ – das haben wir getan! Die eine gute Aktion in den Rücken der Abwehr hat das Spiel für uns entschieden. Ich bin auf die Jungs richtig stolz“, bilanzierte RWE-Chef-Trainer Christian Neidhart nach dem Spiel.

Im Vergleich zum letzten Meisterschaftsspiel, dem 1:1 beim FC Wegberg-Beeck, veränderte Christian Neidhart seine Mannschaft nur auf einer Position. Für den ehemaligen SVR-Spieler Simon Engelmann rückte Erolind Krasniqi in die Anfangsformation. Die zuletzt angeschlagenen Felix Bastians (Schulterprobleme) und Felix „Herze“ Herzenbruch (Sprunggelenk) gehörten ebenfalls zur Startelf.

Bastians und Grote früh verwarnt – Flottmann trifft Pfosten
Bei guten äußeren Bedingungen war beim Duell zwischen RWE und den Gästen aus Ostwestfalen auf dem Rasen zunächst nicht allzu viel passiert. Erwähnenswert aber: Zwei frühe Gelbe Karten gab es gegen die Essener Felix Bastians (11.) und Kapitän Dennis Grote (17.), die jedoch folgenlos blieben.

Es dauerte fast 30 Minuten, ehe es vor einem der Tore erstmals richtig gefährlich wurde. Dabei hatte RWE Glück, denn Rödinghausens Abwehr-Routinier und Kapitän Daniel Flottmann (29.) traf mit seinem Freistoß den Pfosten. Rot-Weiss-Schlussmann Daniel Davari wäre nicht mehr an den Ball gekommen.

Ein paar Minuten später gab es einen Eckball für Essen. Der Ball kam zu Erolind Krasniqi (33.), dessen Versuch vorbeiging. Auf der anderen Seite vereitelte Daniel Davari (42.) einen Konter der Gäste über Vincent Schaub. Die letzte nennenswerte Aktion vor der Pause war ein Fernschuss von Sandro Plechaty (44.) über das Tor von Rödinghausen.

Notbremse – Rödinghausens Angelo Langer sieht „Rot“
Christian Neidhart nahm zur Halbzeit einen Wechsel vor. Torjäger Simon Engelmann rückte für Erolind Krasniqi in die Offensive. RWE erspielte sich mehr Ballbesitz, Großchancen blieben aber zunächst weiterhin Mangelware.

Nach einer Viertelstunde in Halbzeit zwei wurde es kurz etwas hektisch. Rödinghausens Außenverteidiger Angelo Langer (60.) konnte den durchgebrochenen Isaiah Young nur mit einem Foul stoppen. Schiedsrichter Fabian Maibaum (Hagen) zeigte wegen einer Notbremse „Rot“ – RWE war also in Überzahl.

Isaiah Young stand erneut in der 68. Minute im Mittelpunkt: Eine feine Einzelaktion schloss der 23-jährige Außenbahnspieler mit einem satten Schuss an den Pfosten ab. Es war bis dahin die dickste RWE-Chance.

Plechaty flankt – Engelmann lässt durch – Harenbrock trifft
Rot-Weiss war jetzt – angefeuert von den gut gefüllten Tribünen – so richtig drin im Spiel. Die Belohnung war das erlösende 1:0 durch Cedric Harenbrock (74.). Plechaty hatte sich auf der Außenbahn durchgesetzt und in die Mitte gespielt. Dort ließ Engelmann geschickt durch, so dass Harenbrock am zweiten Pfosten „nur“ noch abstauben musste.

Kleine Schrecksekunde kurz vor Schluss: RWE-Schlussmann Daniel Davari verletzte sich bei einem Zweikampf. Ersatztorhüter Jakob Golz wurde schon zum Warmmachen geschickt. Dann aber die Entwarnung – Davari konnte weitermachen. Und er musste danach auch nicht mehr groß eingreifen. Nach der zweiten Roten Karte gegen Rödinghausen – Adrian Bravo Sanchez musste wegen groben Foulspiels vom Feld – war der zwölfter RWE-Sieg im 18. Saisonspiel endgültig in trockenen Tüchern.

Weiter geht es für RWE bereits am kommenden Freitag (3. Dezember) mit dem abschließenden Spiel der Hinrunde. Ab 19.30 Uhr kommt es zum rot-weissen Duell mit dem ehemaligen Zweitligisten Rot Weiss Ahlen. Bei einem weiteren Dreier wäre die Herbstmeisterschaft aus eigener Kraft unter Dach und Fach. Es folgen in diesem Jahr noch bis zur Winterpause die ersten Rückrunden-Auftritte gegen den Bonner SC (Freitag, 10. Dezember) und beim SV Straelen (Samstag, 18. Dezember).

Stimmen zum Spiel

Wir favorisieren die fußballerische Variante, in der ersten Halbzeit hatten wir über diesen Weg aber keine Chance. Rödinghausen war aggressiv und hat die Räume gut zugestellt – individuell haben wir unsere Spielstärke nicht auf den Platz bekommen.

Ich habe den Jungs zur zweiten Halbzeit gesagt: ‚Wir müssen Männerfußball spielen und uns reinkämpfen‘ – das haben wir getan! Die eine gute Aktion in den Rücken der Abwehr hat das Spiel für uns entschieden. Ich bin auf die Jungs richtig stolz. Auch in Ahlen wird uns ein Kampfspiel erwarten.

Christian Neidhart (Chef-Trainer RWE)

Wir haben uns am Anfang schwergetan, haben aber in der zweiten Halbzeit unser Ding durchgezogen und uns am Ende mit dem 1:0 belohnt.

Zum Beginn: Das Spiel ist nicht so aufgegangen, wie wir es uns vorgestellt – das mussten wir erst einmal verarbeiten.

José Enrique Rios Alonso (Abwehr RWE)

Das war eine harte Nummer! Wir mussten uns reinkämpfen, haben in der zweiten Halbzeit umgestellt und es dann mit der roten Karte leichter gehabt. Allerdings haben wir auch das Spiel kontrolliert und den Sieg so verdient.

Zu seinem Tor: Ich habe darauf spekuliert, dass der Ball bei Engel durchgeht. Dann stand ich zum Glück am zweiten Pfosten und habe den Ball über die Line gedrückt.

Cedric Harenbrock (Mittelfeld RWE)

Wir haben zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. In der ersten Hälfte haben wir gut gegen den Ball gearbeitet, sind mit viel Leidenschaft zu Werke gegangen. In der zweiten Hälfte haben wir es defensiv dann anders gemacht.

Vor der roten Karte war es jedenfalls vorher ein Stellungsfehler. In Essen in Unterzahl eine halbe Stunde zu spielen ist nicht einfach. Ich finde es aber nicht schlimm, hier 1:0 zu verlieren. Ich bin stolz auf die Mannschaft, sie haben leidenschaftlich gekämpft.

Carsten Rump (Trainer SV Rödinghausen)