18. Juli 2016

„Freue mich darauf, die Essen-Fans im Rücken zu haben“

Seit vier Wochen macht sich Jan-Steffen Meier mit seinen Mannschaftskollegen fit für die anstehende Saison. In der vergangenen Spielzeit besetzte der rot-weisse Neuzugang noch das defensive Mittelfeld der SG Wattenscheid und trug einen großen Teil dazu bei, dass die SG die erfolgreichste Saison seit langem spielte. Der 24-Jährige im Interview über seine ersten Eindrücke vom Traditionsverein von der Hafenstraße.

Hallo Jan! Du trägst jetzt mittlerweile schon ein paar Wochen das rot-weisse Trikot. Wie sind Deine ersten Eindrücke von Mannschaft, Verein und Umfeld?

JM: Super! Ein paar Jungs kannte ich ja schon vom Platz, also als Gegenspieler. Der Verein an sich ist super professionell aufgestellt. Hier ist alles organisiert, ob Essen nach dem Spiel, Wäsche und und und. Das Stadion kannte ich ja auch. Ich habe ja auch schon im Georg-Melches-Stadion gespielt, da war die eine Seite allerdings schon abgerissen und man konnte auf den Neubau schauen.

Und wie funktioniert es bisher auf dem Platz? Immerhin spielst Du ja einen sehr zentralen Part. Das macht die Eingewöhnung doch sicher nicht ganz leicht, oder?

JM: Es ist natürlich für mich schon eine Umstellung vom System her. Aber ich fand die ersten Spiele, die wir gemacht haben, schon richtig gut. Da habe ich jetzt keine Anpassungsschwierigkeiten gespürt. Im Training merkt man, dass die Qualität unheimlich hoch ist. Viele der Jungs haben schon höher gespielt, da ist schon Tempo drin. Das macht richtig Spaß…

Spaß ist ein gutes Stichwort. Wenn man die Trainingseinheiten und Testspiele sieht, hat man das Gefühl, es stimmt in der Mannschaft. Ist das so?

JM: Naja, vor allem ist es mal anstrengend (lacht). Aber das ist ja normal. Viele der Jungs sind ja schon länger zusammen, es sind im Prinzip nur fünf Externe gekommen, das schweißt die Gruppe zusammen, wenn man schon ein paar Jahre zusammenspielt. Die Mannschaft ist dabei aber sehr offen und hat mich super aufgenommen.

Ihr geht mittags zwischen den Einheiten auch immer zusammen essen…

JM: …ja genau. Also so 10 bis 15 Leute sind wir dann schon. Das tut dem Mannschaftsgeist natürlich auch gut.

Beim Fanabend hast Du einiges zu hören bekommen, als Du deinen Geburtsort Wuppertal verraten hast. Du wusstest schon, worauf Du Dich einlässt, oder?

JM: (Lacht) Ich weiß natürlich, dass es da eine Rivalität gibt und ich habe auch schon damit gerechnet, dass der eine oder andere auf Wuppertal nicht so gut zu sprechen ist. Aber das ist ja meist mit einem Augenzwinkern gemeint, insofern kann ich da schon gut mit leben. Für einen Fußballer ist es einfach toll, solche Derbys zu spielen. Am 3. Spieltag ist es ja schon soweit. Da freut man sich jetzt schon drauf.

Inwiefern bekommt man die Fans denn als Spieler auf dem Rasen überhaupt mit?

JM: Wenn man solche Fans im Rücken hat, dann pusht das einen natürlich. In Wuppertal gab es ja auch einige Zuschauer, aber das kann man natürlich überhaupt nicht mit Essen vergleichen. In Wuppertal waren das 2.000 bis 3.000 Zuschauer. Das ist in Essen schon eine andere Hausnummer. Deshalb freue mich darauf, die Essen-Fans im Rücken zu haben und nicht mehr gegen sie spielen zu müssen. Man hat das ja als Gegner schon mitbekommen, wenn die Stimmung aufgeheizt war und die Fans mitgegangen sind. Das macht als Spieler schon Bock.