13. Juni 2018

Günters Kurzpass: Lautern gezeigt, wo es lang geht…

Jahrzehntelanger Betreuer von Rot-Weiss Essens Jugend und 1. Mannschaft und seit 70 Jahren RWE-Mitglied: Günter Barchfeld
Jahrzehntelanger Betreuer von Rot-Weiss Essens Jugend und 1. Mannschaft und seit 70 Jahren RWE-Mitglied: Günter Barchfeld

Es zählt zu einer der schönsten Erinnerungen an eine glückliche Kindheit: Bei Oppa auf´m Schoß sitzen und Geschichten aus alten Zeiten hören – am liebsten natürlich rot-weisse. Für alle, die an diese Erinnerung genauso gerne zurückdenken wie wir, haben wir was – oder besser gesagt wen. Günter Barchfeld, jahrzehntelanger Betreuer von Rot-Weiss Essens Jugend und 1. Mannschaft, seit 70 Jahren RWE-Mitglied, Bergmann auf Zeche Emil-Emscher und Nachbar von Georg Melches höchstpersönlich. Spätestens jetzt ist klar: Geschichten aus alten Zeiten kennt dieser Mann zur Genüge, zum Beispiel diese:

1994: Rot-Weiss Essen war vor dem Pokalendspiel auf dem Weg ins Trainingslager nach Cádiz in Südspanien. Die Mannschaft freute sich auf ein paar Tage in der Sonne und war vollzählig zur rechten Zeit am Flughafen. Anders als Rot-Weiss Essens 1. Mannschaft war jedoch das Gepäck vom damaligen rot-weissen Defensivmann Kristian Zedi nicht komplett…

„Da komm´ wa am Flugplatz in Düsseldorf an und der Kristian Zedi – Jugoslawe von Hause aus: kein Pass dabei. Nix zu machen, Zedi musste in Düsseldorf bleiben. Anders als meine Frau. Die war immer mit im Trainingslager. Klar mussten wa` für die wat draufzahlen, aber auf`n Friedhof kannste sowieso nix mitnehmen. Also hamm`wa dat bezahlt und Frau kam mit. Wir also allein ohne Zedi in den Flieger und ab nach Cádiz. Zwei Tage später kam dann auch der Zedi am Flughafen in Sevilla an – dat ist der Flugplatz von Cádiz. Da haben meine Frau und der Jürgen Grundheber den Zedi eingesackt und sind wieder zurück zum Hotel gefahren. Fremdes Land, fremde Strecke – da haben sich die drei natürlich verfahren. Keinen Schimmer wohin, irrten die stundenlang blind durch die Gegend. Und auf einmal war da der Bus vom 1. FC Kaiserslautern. Die hatten wie der Zufall so wollte datselbe Hotel wie wir. Da sind die drei hinter dem Bus hergefahren und kurz vor dem Hotel in Cádiz ham`se den Bus dann überholt. Im Hotel hießet dann „Achtung, sie kommen!“ Lautern war ja 1. Bundesliga. Da gingen alle Türen auf und der Zedi, Jürgen und meine Frau kamen rein ins Hotel – hinter ihnen dann die Lauterer. Ein Tag später stand in der WAZ: „RWE zeigte Kaiserslautern den Weg“ – stimmte vorne und hinten nicht.“