24. November 2016

„Möchten mit einem Sieg gegen Wiedenbrück in die Rückrunde starten“

RWE-Trainer Sven Demandt vor dem Rückrundenstart gegen SC Wiedenbrück

Mit dem heutigen Heimspiel an der Hafenstraße gegen den SC Wiedenbrück startet Rot-Weiss Essen in die Rückrunde der Regionalliga West. Gegen die Ostwestfalen, die sich im Hinspiel vor eigenem Publikum 0:2 geschlagen geben mussten, soll die aktuelle Positivserie von sieben Spieltagen ohne Niederlage fortgesetzt werden. Für RWE-Angreifer Kamil Bednarski gibt es ein Wiedersehen mit seinem früheren Verein. RWE-Cheftrainer Sven Demandt stand der „kurzen fuffzehn“ vor der Partie ausführlich Rede und Antwort.

Hallo Sven! In der Nachholpartie bei der U 23 des FC Schalke 04 sprang ein 1:1 heraus. Wie fällt Dein Fazit aus?

SD: Das Unentschieden ging in Ordnung, denn wir hatten keine gute erste Halbzeit gespielt. Nach der Pause haben wir zwar gut verteidigt, konnten uns aber in der Offensive nur selten durchsetzen. Auch die Standards waren diesmal nicht gut genug. Daher mussten wir mit dem Ergebnis zufrieden sein.

Es war bereits das siebte Ligaspiel in Serie ohne Niederlage, in der Tabelle ist RWE auf Platz fünf geklettert. Bist Du mit dem Verlauf der Hinrunde zufrieden oder hättest Du Dir ein noch besseres Abschneiden gewünscht?

SD: Sicherlich hätte ich mir mehr gewünscht. Wir sollten aber nicht vergessen, woher wir kommen. In der vergangenen Saison wären wir beinahe abgestiegen, haben den Kader anschließend nicht allzu sehr verändert. Um bei dieser Ausgangsposition gleich ganz oben mitspielen zu können, hätte schon alles optimal laufen müssen. Das war aber – nicht zuletzt wegen einiger Verletzungen – nicht der Fall. Wichtige Spieler wie Frank Löning, Kevin Grund oder Kamil Bednarski sind für acht oder neun Spiele ausgefallen. Das war schon heftig. Bitter war die Phase mit drei Niederlagen in Serie, zumal sie nicht nötig waren. Der Rest war aus meiner Sicht ganz in Ordnung.

Der Abstand zum Tabellenführer FC Viktoria Köln, der allerdings schon eine Partie mehr ausgetragen hat, beträgt zwölf Punkte. Es könnten ein paar Zähler weniger sein, oder?

SD: Uns fehlen – unter anderem durch die verletzungsbedingten Ausfälle – aus meiner Sicht etwa drei bis vier Punkte. Mehr war allerdings bei einer realistischen Einschätzung nicht zu erwarten. Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen. Aber wir sind auf einem ganz guten Weg.

Heute startet mit dem Heimspiel gegen den SC Wiedenbrück die Rückrunde. Welche Erinnerungen hast Du an das 2:0 im Hinspiel?

SD: Sehr angenehme Erinnerungen. Es war ein gutes Auswärtsspiel von uns, wir waren gleich zu Saisonbeginn recht stabil. Ich hätte sicher nichts dagegen, wenn uns heute ein ähnlich guter Einstieg in die zweite Serie gelingen könnte.

Die Ostwestfalen haben sich nach Abschluss der Hinserie ein Zehn-Punkte-Polster auf die Abstiegszone zugelegt. Wie schätzt Du den Gegner ein?

SD: Mit dem Auswärtssieg bei der U 23 von Fortuna Düsseldorf hat Wiedenbrück einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenverbleib gemacht, kann deshalb bei uns recht befreit aufspielen. Mit Kamil Bednarski und Massih Wassey hatte das Team vor Saisonbeginn zwar zwei Unterschiedsspieler verloren. Dennoch verfügt der Kader immer noch über genügend Qualität, um in der Regionalliga eine gute Rolle zu spielen. Ich habe gehört, dass der SC Wiedenbrück immer gerne nach Essen kommt. Das wollen wir ändern.

Das Hinspiel gegen seinen Ex-Klub hatte Kamil Bednarski verletzungsbedingt verpasst. Wird er deshalb heute besonders heiß sein?

SD: Es war sicher bitter für ihn, dass er ausgerechnet zum Saisonstart gegen seinen früheren Verein nicht spielen konnte. Jetzt ist er aber fit, so dass seinem Einsatz nichts im Wege steht. Auch seine Handverletzung behindert ihn nicht mehr. Ich hoffe, dass Kamil seine sicherlich hohe Motivation auf dem Platz in positive Energie umsetzen kann.

Mit Kapitän Benjamin Baier und Torjäger Marcel Platzek, der in dieser Woche seinen Vertrag um drei Jahre verlängert hatte, fehlen zwei Leistungsträger durch Gelbsperren. Wie wirst Du sie ersetzen?

SD: Es ist kein Geheimnis, dass uns die beiden Ausfälle schmerzen. Beide sind sehr wichtige Spieler für uns. Deshalb war es auch für mich sehr ärgerlich, dass sich beide im gleichen Spiel durch unnötige Aktionen die fünfte Gelbe Karte abgeholt haben. Aber das ist abgehakt. Da mir bis auf die langzeitverletzten Jeffrey Obst und Kai Druschky alle Spieler zur Verfügung stehen, werden wir schon eine Lösung finden. Frank Löning und Tolga Cokkosan sind wieder fit, Timo Brauer hat seine Gelbsperre abgesessen.

Baier und Platzek sind zumindest am Mittwoch im Pokal-Viertelfinale gegen unseren Nachbarn und Oberligisten SpVg. Schonnebeck wieder dabei. Wie wichtig ist das Derby?

SD: Wir haben alle in diesem Jahr erlebt, was im Pokal möglich ist, und wollen das erneut erleben. Daher werden wir gut vorbereitet in die Partie gehen. Wenn wir unsere beste Leistung abrufen, dann werden wir das Halbfinale erreichen.