14. Juli 2016

„Oppa Luscheskowski kann ich immer noch auswendig“

Mit dem Wechsel an die Hafenstraße kehrte Leroy Kwadwo im Sommer an den Ort zurück, an dem er im Jugendalter das Fußballspielen lernte. Was unsere Nummer 24 aus dieser Zeit über den Fußball hinaus noch mitgenommen hat, woher seine Schnelligkeit kommt und was er sich für seine Zukunft im RWE-Trikot vorgenommen hat, erzählt er im Interview.

Hallo Leroy! Freie Tage in der Vorbereitung tun wahrscheinlich besonders gut. Wie hast du diesen Kurzurlaub verbracht?

LK: Die freien Tage habe ich mit der Familie und Freunden verbracht. Ich glaube, dass es wichtig ist, zum Fußball auch immer einen Ausgleich zu haben. Also auch die Zeit neben dem Fußball ist für mich sehr wichtig. Da tue ich dann ein bisschen was für meine Familie. Hole zum Beispiel meine kleine Schwester vom Training ab oder fahre sie hin, meine Familie ist ziemlich viel im Sport unterwegs und wenn ich es einrichten kann, bin ich gerne dabei.

Du hast ja nun auch eine sportliche Familie…

LK: … ja absolut. Meine große Schwester war jetzt als Ersatzläuferin bei der Leichtathletik-EM in Amsterdam dabei, hat sich auch für Olympia in Rio qualifiziert und ist dort mit dabei. Und meine kleine Schwester ist jetzt gerade in Tiflis glaube ich, bei der U18 WM und danach auch noch bei der U20-EM. Beide laufen die 100-Meter und Staffel.

Dann kommt deine Schnelligkeit also nicht von ungefähr…

LK: …das kann man so sagen (lacht).   

Schnelligkeit beschreibt ja eine deiner Stärken. Was zeichnet dein Spiel außerdem noch aus?

LK: Ich denke im Zweikampf bin ich schon recht stark, da kommt mir meine Physis zugute. Außerdem versuche ich immer zu antizipieren und früh in den Ball zu gehen, bevor der Gegenspieler den Ball festmachen kann. Darüber hinaus glaube ich schon, dass ich auch ein bisschen was am Ball kann.

Ausgebildet wurdest du zu einem großen Teil hier bei RWE. Was hat sich seit dieser Zeit bei Rot-Weiss alles verändert?

LK: Es hat sich seitdem sehr viel getan, nur der Weg von damals hat sich nicht verändert (lacht). Wir haben noch auf der Asche hinter dem Georg-Melches-Stadion trainiert. Da haben wir uns in Containern umgezogen. Aber das war egal. Fußball war das, wofür man gelebt hat. Wir hatten super viel Spaß und daher verbinde ich nur positive Erinnerungen mit dieser Zeit. Ich glaube seitdem ist der Verein aber schon noch ein bisschen größer geworden. Was sich definitiv nicht geändert hat ist, dass ich das Lied Oppa Luscheskowski immer noch auswendig kann.  

Du hast bei der TSG Sprockhövel unheimlich schnell Fuß gefasst im Seniorenbereich. Kam das für dich unerwartet?

LK: Das ging schon schnell, aber so unerwartet kam es jetzt auch nicht. Ich habe ja zu U19-Zeit schon ein paar Oberligaspiele machen dürfen und hatte da auch einen super Trainer, der mich sehr gut auf den Seniorenfußball vorbereitet hat.

Jetzt bist du wieder hier an der Hafenstraße, hast die neuen Mannschaftskollegen einige Wochen kennengelernt. Wie sind deine ersten Eindrücke von den Jungs?

LK: Ich wurde sehr gut aufgenommen. Natürlich war es nicht optimal, dass ich die ersten Trainingstage nicht trainieren durfte aufgrund der fehlenden Genehmigung, aber als ich dann im Mannschaftstraining drin war, hat man sich schnell verstanden. Die Jungs waren sehr offen und auch in den ersten Testspielen hat man gemerkt, dass das Zusammenspiel auch auf dem Platz funktioniert.

Hast Du Dir für Deine Zeit bei RWE denn persönliche Ziele gesteckt?

LK: Ich möchte natürlich gerne viel spielen. Ich muss mich aber vielleicht daran gewöhnen, auch die Reservistenrolle anzunehmen und Geduld zu bewahren. Aber diese Geduld bringe ich schon mit. Ich habe ja im Training und auf dem Feld Spieler neben mir, die schon viel Erfahrung haben und da kann ich viel von mitnehmen. Ich habe zwar meine eigenen Stärken und muss sehen, wie ich diese einsetze, aber natürlich kann ich von meinen Mitspielern noch einiges lernen. Trotzdem möchte ich so schnell es geht so viele Spiele wie möglich machen.