6. April 2016

„Wollen den Jungs wieder den Glauben an sich selbst vermitteln“

Sven Demandt heißt der neue Chef-Trainer von Rot-Weiss Essen. Am heutigen Mittwoch wurde der ehemalige Profi an der Hafenstraße vorgestellt. Im Interview spricht der gebürtige Kölner über die anstehenden Aufgaben im Abstiegskampf mit seinen Rot-Weissen.

Hallo Sven! Erst einmal willkommen an der Hafenstraße, man könnte aber auch sagen willkommen zurück bei Rot-Weiss Essen. Wie sehr hast du das Vereinsgeschehen seit deinem Weggang 2008 verfolgt?

SD: Ich habe mich immer über RWE informiert und mir viele Spiele an der Hafenstraße angesehen. Insbesondere natürlich in meiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach war RWE über die persönliche Verbundenheit hinaus auch beruflich als direkter Konkurrent immer eine wichtige Adresse für mich.

Deine Rückkehr fällt in eine schwierige Phase. Unser RWE befindet sich mitten im Abstiegskampf, nur wenige Tage trennen uns von dem nächsten wichtigen Meisterschaftsspiel. Wo setzt man da als neuer Trainer an?

SD: Es geht erst einmal darum, den Jungs wieder den Glauben an sich selbst zu vermitteln. Die Mannschaft hat Qualität, aber es fehlt in einer solchen Situation am nötigen Selbstvertrauen. Wir werden in den nächsten Tagen also zunächst einmal daran arbeiten, den Spielern diese Unsicherheit zu nehmen. Dabei können uns natürlich auch die Fans helfen, indem sie die Jungs mit allem was sie haben unterstützen. Alles was bisher passiert ist zählt jetzt nicht mehr. Jetzt geht es um den Verein. Darüber hinaus geht es natürlich darum, die Sinne für den Abstiegskampf zu schärfen und den Teamgeist und die Leidenschaft zu stärken. Wir müssen begreifen, dass wir diese schwere Aufgabe nur als Team beziehungsweise als ganzer Verein bewältigen können. Jeder muss alles für den Erfolg der Mannschaft tun. Ob auf dem Platz, auf der Bank oder auf der Tribüne.

Diese schwere Aufgabe gehst du gemeinsam mit Jürgen Lucas an. Wie kam es zu dieser Konstellation?

SD: Jürgen und ich kennen uns schon lange und sind fußballerisch auf einer Wellenlänge. Ich kenne zwar einige der Spieler wie etwa Marcel Platzek sehr gut, andere wiederum zwar als Fußballer, nicht aber als Mensch. Durch Jürgen können wir diesen Kennenlernprozess sowohl bezüglich der einzelnen Spieler, als auch des Mannschaftsgefüges deutlich verkürzen.

Wie schätzt du die anstehende Partie gegen Ahlen ein?  

SD: Es ist die erste von acht schweren und ungemein wichtigen Aufgaben. Wir müssen die aktuelle Situation so annehmen, wie sie ist. Das heißt auf der einen Seite uns bewusst zu sein, wie ernst die aktuelle Lage ist. Auf der anderen Seite heißt es aber auch, dass wir jetzt nicht in Panik oder Aktionismus verfallen dürfen. Uns bleiben acht Spiele, um die nötigen Punkte zu holen und wir werden alles geben, um den ersten Schritt in Richtung des Ziels Klassenerhalt am Freitag in Ahlen zu gehen. Völlig unabhängig vom Ergebnis am Freitag werden wir uns aber auch danach bis zum Saisonende vor jedem Spiel vorbereiten, als wäre es ein Endspiel.