24. April 2017
Doppelter Bednarski sichert drei Punkte
RWE gewinnt dank starker erster Halbzeit mit 3:1
Nachdem RWE in der Vorwoche noch einen dreckigen Sieg gegen die blau-weiße U23 gefeiert hatte, war der Auswärtssieg gegen die Kölner U21 besonders im ersten Durchgang sehr gut anzuschauen. Die Tore von Kamil Bednarski (21.) und Benjamin Baier (23.) brachten die Essener bereits früh auf die Siegerstraße. Nach dem Anschlusstreffer von Roman Prokoph (60.) musste dann jedoch noch ein Traumtor von Bednarski her, um die Partie im Franz-Kremer-Stadion endgültig zu entscheiden. "In der ersten Halbzeit haben wir gerade in der Anfangsviertelstunde richtig gut Fußball gespielt. Nach dem Platzverweis haben wir uns dann insbesondere in der zweiten Halbzeit etwas schwerer getan, trotzdem aber verdient mit 3:1 gewonnen", erklärte Chef-Trainer Sven Demandt nach der Partie.
Endlich war sie mal wieder prall gefüllt, die rot-weisse Auswechselbank. Zum Spiel gegen die U21 des FC kehrten neben dem zuletzt gesperrten Benjamin Baier auch Kasim Rabihic und Kevin Grund nach überstandener Verletzung zurück in den Kader, Letzterer sogar in die Startelf. Darin vermissten die Rot-Weissen Torjäger Marcel Platzek besonders schmerzlich. Der Angreifer fehlte nach einem operativen Eingriff an der Nase, sodass Kamil Bednarski von der linken Seite ins Sturmzentrum rückte. Flankiert wurde er dort von Roussel Ngankam und Tolga Cokkosan, zwischen denen sich Benjamin Baier auf der Spielmacherposition wiederfand.
Und dort fühlte sich der RWE-Kapitän merklich wohl. Im ersten Durchgang lief fast jeder Angriff über die Zentrale und von dort auf die agilen Außen. Bereits nach drei Minuten kreierte RWE aus einer solchen Situation die erste Gelegenheit der Partie. Baier schickte Cokkosan, der 20 Meter vor dem Tor jedoch mit seinem schwächeren rechen Fuß abschließen, sodass der Ball deutlich über dem Tor landete.
Insbesondere in den Anfangsminuten fanden die Rot-Weissen auch in Drucksituationen kluge Lösungen und deuteten etwa duch den Kopfball von Zeiger (9.), die Direktabnahme von Cokkosan (12.) oder den Kopfball von Malura (15.) immer wieder auch ihre Torgefährlichkeit an.
Die entscheidenden fünf Minuten der Partie sahen die über 1.000 Zuschauer im Kölner Franz-Kremer-Stadion nach 20 Minuten, als Malura nach einer Freistoßhereingabe zu Boden ging. Das vorangegangene Foul wertete Schiedsrichter Steffens als Tätlichkeit des Kölners Rafito und schickte diesen mit einer glatten Roten Karte besonders früh unter die Dusche. Kaum war der anschließende Freistoß ausgeführt, da zappelte die Kugel auch schon im Netz. Ngankam eroberte einen Ball im Kölner Aufbauspiel und brachte diesen über Baier auf Bednarski, der Torwart Müller aus zwanzig Metern keine Chance ließ (21.). Es war nicht das letzte Mal an diesem Abend, dass man die linke Klebe der rot-weissen Nummer 23 zu sehen bekam.
Doch vorher schlug die rechte Klebe von Baier zu, nachdem Malura über seine rechte Seite mit Tempo und Ball am Fu? in den Strafraum zog und dort klug auf den Elfmeterpunkt zurücklegte. Der RWE-Kapitän rauschte heran und schob die Kugel freistehend in die Maschen (23.). Es waren die perfekten fünf rot-weissen Minuten in einer richtig starken ersten Halbzeit.
Als sich nach einer gespielten Stunde dann das Gefühl breit machte, RWE würde die Führung ruhig herunterspielen, ging den Rot-Weissen kurz vor der linken Eckfahne plötzlich ein sicher geglaubter Ball verloren, sodass Klauss in den Strafraum eindringen und den heraneilenden Prokoph einsetzen konnte. Aus zwei Metern hatte der Kölner Torjäger keine Mühe, das Leder über die Torauslinie zu drücken. Jetzt hatte der FC Blut geleckt und schmiss den Offensivmotor an. Bis zu einer echten Torgelegenheit mussten die Zuschauer allerdings bis zur 85. Minute warten und ihren Blick dann auch auf die andere Spielhälfte richten. Denn dort legte sich der eingewechselte Rabihic eine Ecke zurecht und brachte diese butterweich an die Strafraumkante. Dort war Bednarski in Vergessenheit geraten, konnte seine besagte linke Klebe kurz justieren und die Kugel volley per Vollspann in den Torknick dreschen (85.). Der schönste und letztendlich auch entscheidende Treffer an diesem Abend.