27. Januar 2021

Rot-Weiss Essen: Überregional

Emder hält die rot-weisse Fahne im hohen Norden hoch

Rot-Weiss Essen: Überregional – Rot-Weiss Essen
Rot-Weiss im hohen Norden: Ronny Sparenborg. (Foto: Privat)

Ronny Sparenborg ist ein waschechtes Nordlicht. Geboren und aufgewachsen in der norddeutschen Seehafenstadt Emden, drückt der 44-Jährige seit jeher dem Heimatverein der BSV Kickers die Daumen – den Schriftzug trägt Sparenborg sogar als Tattoo auf dem Unterarm. Doch nicht den BSV allein: Gleich neben besagter Körperkunst prangt das Logo eines weiteren Klubs – vom Traditionsverein von der Hafenstraße, unserem RWE.

Saison 2005/06. Regionalliga Nord. Ostfrieslandstadion. Erster Spieltag: Die Kickers aus Emden, Heimat- und zum damaligen Zeitpunkt noch alleiniger Herzensklub vom Emder Ronny Sparenborg, hatten ein Heimspiel. Dieses ging letztens Endes zwar mit 0:3 verloren, der Gastverein aber hinterließ Spuren bei Sparenborg. Schließlich war dieser nicht irgendwer. Er kam von der Hafenstraße und hörte auf den Namen Rot-Weiss Essen! 

Erster Stadionbesuch im GMS
Über diverse Fan-Foren hielt der damals 28-Jährige seitdem den Kontakt zu neugewonnenen Bekanntschaften aus dem Ruhrpott. Dem Austausch folgte der erste Besuch noch in derselben Saison. „Das war gegen St. Pauli, damals noch im Georg-Melches Stadion. Die Kollegen aus Essen holen uns immer schon am Bahnhof ab – inklusive Begrüßungsgetränk.“ Die Frage nach welchem Getränk kann man sich schenken. „Natürlich Stauder!“, erzählt Sparenborg und ergänzt: „Zuhause habe ich immer einen Kasten stehen!“

Pils an der Tanke, Steher auf der West, wenn man es seinem norddeutschen Akzent nicht anhören würde, man könnte glatt glauben, dieser Kerl ist ein Essener Jung. Mit dem Wohnort als einzige Ausnahme ist Sparenborg auch einer! „Sobald es mit der Arbeit passt, versuch ich für möglichst viele Heimspiele vorbeizukommen. Die Leute aus Essen und dem Pott sind einfach ein anderer Schlag“, schwärmt er. 

Rot-Weisser Botschafter im Norden
Seine Beziehung zum RWE geht mittlerweile unter die Haut. Seit einiger Zeit ziert das RWE-Logo den Unterarm des Norddeutschen – seinen „Fußball-Arm“, wie Sparenborg verrät. Auf der Oberseite sind Grubenlampe und die Zeche Zollverein zu sehen. Sparenborg hat mit seinem RWE-Fieber längst die ersten Kollegen in Emden und Umgebung angesteckt. „Zu den Heimspielen fahren wir in der Regel mit mindestens fünf Leuten, beim letzten Mal vor `nem Jahr etwa waren noch zwei Neue dabei! Ein anderer konnte nicht, dem soll ich aber unbedingt Bescheid geben, wenn die nächste Tour möglich ist und ansteht“, erzählt Sparenborg.

Mit der rot-weissen Trikotsammlung Sparenborgs kann allerdings noch keiner der Kollegen mithalten. „Ich renn gefühlt nur in den Klamotten rum“, gesteht er. „Jedes Jahr ein Trikot. Das Sondertrikot zum 100-Jährigen der Hafenstraße find ich besonders gelungen!“ Und die Freundin? Hat die denn kein Problem damit, ihren Partner mit RWE teilen zu müssen? „Die kennt das zum Glück nicht anders“, erklärt Sparenborg. „Ich hab den Fußball. Sie hat ´nen Pferd. Das ist andersrum nicht meins!“