20. März 2021

Grund zum Jubeln

Genau wie im Training: Geniale Grund-Standards bringen RWE auf die Siegerstraße. (Foto: Endberg)
Genau wie im Training: Geniale Grund-Standards bringen RWE auf die Siegerstraße. (Foto: Endberg)

RWE – M’Gladbach II 4:0. Zweimal Kehl-Gomez, Grund und Condé belohnen starke zweite Hälfte.

Schon wieder Hafenstraße, schon wieder Borussia. Aber gegen die Zweitvertretung der Fohlen blieben die drei Punkte am Samstag in Essen. Kevin Grund war an drei Toren beteiligt: Zwei Mal fand seine Ecke den Kopf von Kapitän Marco Kehl-Gomez (57., 59.), das 3:0 verwandelte er selbst mit einem Traumfreistoß (78.). Amara Condé markierte kurz vor dem Abpfiff noch das 4:0. Cheftrainer Christian Neidhart: „Nach dem Kraftakt in der Woche bin ich zufrieden über die Leistung und über den Sieg. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel mit zwei Standards als Dosenöffner in unsere Richtung gelenkt und uns für den Einsatz davor belohnt.“

Schiedsrichter Niklas Dardenne pfeift an: Neidhart rotiert auf drei Positionen und bringt mit Harenbrock, Grund und Kefkir frisches Blut; Backszat, Herzenbruch und Endres sind nicht dieses Mal nicht von Beginn an dabei.
Die Gäste gehen im Vergleich zum Hinspiel etwas früher drauf und wählen einen etwas aktiveren Weg, als die Mauer-Taktik der 0:2-Hinspiel-Niederlage. Zunächst gibt es kaum Szenen in den Boxen, nach elf Zeigerumdrehungen kommt es zur ersten Chance für die Hausherren: Dennis Grote legt für Young rechts auf, der lässt einen Gegenspieler aussteigen und will auf den freistehenden Harenbrock passen, doch ein Jungfohlen-Fuß ist dazwischen. Kurz darauf setzt Kevin Grund Torjäger Simon Engelmann in Szene, dessen Schuss von Pazurek geblockt wird.
Unter dem Strich bleibt es eher dünn vor dem Pausenpfiff; ein ungefährlicher Abschluss von Engelmann (35.), eine brenzligere Aktion durch Justin Steinkötter (41.) – und schon ist eine magere erste Hälfte Geschichte.

Grund mit drei perfekten Standards

Die zweite Hälfte beginnt unterhaltsamer, was nicht nur am Rasensprenger liegt, der plötzlich auf der Seite von Daniel Davari aktiv wird. Insgesamt ist mehr Zug in der Partie und an Tagen wie heute braucht es eine Standard-Situation um die Büchse der Borussia zu öffnen. Nach 57 Minuten ist es dann soweit: Kevin Grund nimmt Maß und serviert einen Eckball auf Marco Kehl-Gomez, der die Kugel mit dem Kopf zur 1:0-Führung ins Tor stößt. Wichtig – und genauso gewollt! Das wird 120 Sekunden später bewiesen: Ecke Grund, Schädel Kehl-Gomez, es steht 2:0 für die Männer von der Hfenstraße.

Daniel Davari entschärft noch einen Versuch von Italiano, dann rollt der RWE-Express in Richtung Gladbacher Tor. Zunächst arbeiten Kefkir (65.) und der eingewechselte Steven Lewerenz(75., 76.) aus der Distanz am 3:0, dann zeigt Kevin Grund einmal mehr seine Qualitäten mit ruhenden Bällen. Weil er heute schon zwei Dinger aufgelegt hat, macht er den Dritten selbst und versenkt einen Freistoß aus spitzem Winkel mit seinem feinen linken Fuß direkt hinten im Knick (78.).

Damit ist die Messe gelesen, auch wenn Julian Niehues noch einmal den Querbalken prüft und die kleinen Fohlen die Murmel einfach nicht über die Linie bekommen. „Dann mach ich das halt auf der anderen Seite“, dachte sich wohl Amara Condé und vollendete aus 18 Metern elegant zum 4:0-Endstand (89.).
Neidhart bilanziert und schaut voraus: "Das war nicht einfach heute, speziell auf dem Boden. Der Platz wird auch nächsten Mittwoch in Ahlen ein Thema sein. Am Ende des Tage müssen wir dort in der Tabelle verkürzen und auch da die drei Punkte mitnehmen."