5. Dezember 2022

Elfmeter-Entscheidung bringt U19 vom Kurs ab

Strittige Szene nach 69 Minuten: Bundesliga-Team spielt nur 2:2 gegen Verl.
Suat Tokat hadert nach dem 2:2 gegen den SC Verl mit einer Schiedsrichterentscheidung
Suat Tokat haderte mit dem Endstand und der Schiri-Entscheidung: „Das Unentschieden fühlt sich wie eine Niederlage an!“ (Archivfoto: Heidelberg / Breilmannswiese)

Die U19 von Rot-Weiss Essen schrammte am 11. und somit letztem Spieltag des Jahres 2022 in der A-Junioren-Bundesliga West beim Aufsteiger SC Verl hauchdünn am erhofften Auswärtssieg vorbei, musste sich nach einer 2:0-Führung am Ende mit einem 2:2 (2:1) begnügen und überwintert deshalb als Tabellenvorletzter mit weiterhin sechs Punkten Rückstand zum „rettenden Ufer“. Aus Sicht der Rot-Weissen trug allerdings eine fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidung zur Wende bei. Doch der Reihe nach.

Zunächst sprach alles dafür, dass RWE drei Punkte aus Ostwestfalen mitnehmen würde. Etienne-Noel Reck (18.) und Ben Heuser (23.) sorgten mit ihren Treffern für einen 2:0-Vorsprung gegen den direkten Konkurrenten. Noch vor der Pause konnte Illia Poliakov (33.) mit einem verwandelten Foulelfmeter allerdings den Anschluss für die Gastgeber herstellen.

In der zweiten Halbzeit erhöhte der SC Verl zwar den Druck. RWE hielt jedoch gut dagegen und ließ bei Kontern einige sehr gute Möglichkeiten liegen. Für große Aufregung sorgte dann eine Entscheidung von Schiedsrichter Pascal Bär (Spaden).

Was war passiert? Zunächst sprach der Unparteiische auch den Rot-Weissen einen Foulelfmeter zu (69.). Ben Heuser ließ sich die große Chance zum vermeintlichen 3:1 nicht entgehen und verwandelte den Strafstoß. Weil jedoch bei der Ausführung einige Essener Spieler zu früh in den Strafraum gelaufen sein sollen, erkannte Pascal Bär den Treffer nicht an. Er ließ den Elfmeter jedoch – zur großen Verwunderung der Rot-Weissen – anschließend nicht wiederholen, sondern entschied auf indirekten Freistoß für den SC Verl.

„Ich habe schon viel erlebt, aber so etwas habe ich auch noch nicht gesehen“, konnte es Trainer Suat Tokat nicht fassen und kündigte an, dass der Verein Einspruch gegen die Spielwertung einlegen könnte. „Wir fühlen uns klar benachteiligt. Das Unentschieden fühlt sich wie eine Niederlage an. Mit dem Sieg wären wir auf vier Punkte an einen Nichtabstiegsplatz herangerückt.“

Nicht zuletzt auch die Aufregung um das nicht gegebene Tor führte nämlich dazu, dass die Gastgeber in der Schlussphase noch zum glücklichen 2:2-Ausgleich kamen. „Meine Jungs waren geschockt, haben nach der unverständlichen Elfmeter-Entscheidung jegliche Ordnung verloren“, sagt Tokat, der mit der U19 noch bis zum 17. Dezember trainieren wird und die erste Einheit im neuen Jahr für den 8. Januar angesetzt hat.

Der Startschuss im neuen Jahr für die „Mission Klassenverbleib“ ertönt am Sonntag, 19. Februar, 11.00 Uhr, mit dem Heimspiel gegen direkten Konkurrenten SC Paderborn 07. Danach bleiben noch drei weitere Partien (bei Fortuna Düsseldorf, gegen den VfL Bochum und bei Rot-Weiß Oberhausen), in denen ebenfalls fleißig gepunktet werden muss, um den drohenden Abstieg noch zu verhindern.

Mut macht Tokat, dass im neuen Jahr mit Ahmet Etri (Muskelbündelriss), Sion Beuker (Patellasehne), Talha Evler (Schambeinentzündung), Aksit Sen (Kreuzbandriss) und Torhüter Dorian Drucks (Meniskusriss) insgesamt fünf Spieler wieder zur Verfügung stehen werden, die zuletzt verletzungsbedingt pausieren mussten.

U17 mit Testspiel-Niederlage, „Zwote“ hält Tabellenspitze in Sichtweite

Auch andere NLZ-Teams von Rot-Weiss Essen waren am Wochenende im Einsatz. Die Seumannstraßen U17 befindet sich bereits in der Bundesliga-Winterpause und absolvierte vergangenen Samstag daher ein Testspiel. Gegen den FC Hennef unterlag das Team von Trainer Simon Hohenberg 0:1. Ausschlaggebend war ein früher Gegentreffer durch Kaan Demir (21.). Bereits in der Junioren-Bundesliga hatte RWE im September 0:2 gegen Hennef verloren.

Über einen späten Rückschlag musste sich die U16 ärgern. Gegen den derzeit Dreizehntplatzierten der Niederrheinliga SF Baumberg verloren Coach Thorsten Schulokat und sein Team 2:3. Nachdem die Rot-Weissen in Person von Rami Zaitouni einen frühen Rückstand drehten, kassierte die NLZ-Elf zwei Treffer nach 65 und 76 Zeigerumdrehungen. Mit 15 Punkten steht die U16 nun auf dem fünften Liga-Tabellenplatz. Bevor die Winterpause wartet, misst sich RWE mit Wuppertal auf Position vier.

Die 2. Mannschaft feierte derweil einen deutlichen Sieg in der Kreisliga B. Mit 6:1 besiegten die Mannen von Marcel Gomolinski den TGD Essen-West II. Patrick Jakof und Justin Römer steuerten jeweils zwei Treffer bei. Durch den Kantersieg bleiben für die „Zwote“ einen Spieltag vor der Winterpause die Aufstiegsränge in Sichtweite. Fünf Punkte trennt RWE derzeit vom zweitplatzierten VfB Frohnhausen II, zu Spitzenreiter SV Borbeck 93/09 sind es sechs Zähler. Im letzten Spiel des Jahres misst sich das Kreisliga-B-Team nun mit dem DJK Adler Union Frintrop III (So., 11. Dezember, 15.00 Uhr).

weitere spiele der seumannstraßen-teams:

  • RWE U15 – 1. FC Bocholt (1:0)
  • Schalke 04 – RWE U14 (2:1)
  • Fortuna Düsseldorf – RWE U13 (3:5)
  • RWE U13 – Eintracht Dortmund (1:3)
  • Borussia M’Gladbach – RWE U12 (12:1)
  • BV Altenessen – RWE III (8:0)