Bonner SC – Rot-Weiss EssenRot-Weiss Essen – Rot-Weiss Essen

Sa., 14.08.2021 14:00 Uhr

Bonner SC : Rot-Weiss Essen

0 : 3

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Wiedersehen mit Wirtz

Eineinhalb Jahre mussten RWE-Fans warten, am kommenden Samstag wird es zum Auswärtsspiel gegen dem Bonner SC (14.00 Uhr) wieder soweit sein: Der Gästeblock im Sportpark Nord öffnet am 1. Regionalliga-Spieltag wieder. Die „Rheinlöwen“ haben, genau wie RWE, das Vorbereitungs-Programm abgeschlossen und blicken hoffnungsvoll der neuen Saison entgegen, auch wenn die Vorbereitungs-Resultate wohl nicht zufriedenstellend sind.

„Wir haben ein gutes Spiel gemacht und den Gegner teilweise kontrolliert“, resümierte BSC-Trainer Björn Joppe gegenüber dem „Bonner General-Anzeiger“ nach der 0:2-Pleite gegen die U23 des FSV Mainz 05. Im Bruchwegstadion absolvierten die Bonner den letzten von acht Testkicks, in den Duellen mussten die Kicker aus der früheren Hauptstadt drei Niederlagen und zwei Unentschieden verkraften. Losgegangen war die Vorbereitungs-Saison dabei für Bonn mit einem wahren Kracher, im Ruhrstadion traf das Joppe-Team auf Essens Reviernachbarn VfL Bochum und unterlag mit 0:6.

Zu diesem Test-Duell noch für zehn Minuten im Trikot des Bundesliga-Aufsteigers, streift sich Mittefeldmann Lars Holtkamp jetzt das Jersey des Bonner SC über. Der Shootingstar, der im vergangenen Jahr als Ausleihe noch für den Wuppertaler SV gegen das Leder trat, wechselte als einer von elf Zugängen neu in den Sportpark Nord. Den Abgang von Stammtorhüter Jonas Hupe zum Drittligisten Saarbrücken kompensierte Bonn in etwa mit der Verpflichtung von Kevin Birk (Viktoria Aschaffenburg), dazu kommen die Verpflichtungen der gestandenen Regionalliga-Akteure Leander Goralski (RWO, 177 Regionalliga-West-Spiele) und Matti Fiedler (Alemannia Aachen, 81 Regionalliga-West-Spiele).
Auch ein Ex-Essener zählt seit wenigen Tagen zum Aufgebot von Coach Joppe: Enzo Wirtz, der zwischen 2018 und 2020 an der Hafenstraße auflief, geht jetzt für die „Rheinlöwen“ auf Torejagd. „Enzo ist sehr athletisch, verfügt über viel Tempo und ist genau der Spielertyp, den wir für unsere Spielart benötigen“, erklärt der BSC-Sportverantwortliche Mario Neunaber den Transfer auf der Klub-Homepage.

Gäste-Zuschauer erlaubt
Erstmals seit März 2020 wird bei einer Regionalliga-Partie im Sportpark Nord wieder der Gästeblock geöffnet sein – auch damals hieß der Gegner Rot-Weiss Essen (3:1-Sieg für RWE). Neunaber rechnet mit einem Ausverkauf der erlaubten Plätze: „Wir gehen davon aus, dass wir alle 3000 Tickets verkaufen werden“, berichtet er gegenüber dem „General-Anzeiger“.
Eines ist klar: Die „Rheinlöwen“ erwartet zum Saison-Auftakt gleich ein harter Brocken. Letztmalig im Februar 2019 waren die Bonner im Schlagabtausch mit Rot-Weissen am Ende die siegreiche Mannschaft, damals hieß es 3:1. Es folgten im Anschluss vier Niederlagen mit einem Torverhältnis von 1:10, auch RWE-Torjäger Simon Engelmann findet im BSC einen seiner Lieblingsgegner und traf bislang in neun Duellen zehnmal ins Netz.

Ein Saisonstart wie gemalt

Nach exakt 70 Tagen Sommerpause meldete sich Vizemeister Rot-Weiss Essen in der Regionalliga West erfolgreich zurück. Mit dem 3:0 (1:0)-Auswärtssieg beim Bonner SC legte das Team von Chef-Trainer Christian Neidhart einen Saisonstart nach Maß hin. Vor 1.895 Zuschauern im Sportpark Nord brachte der dreimalige Torschützenkönig Simon Engelmann (29.) die Rot-Weissen vor der Pause mit dem Führungstreffer auf die Siegerstraße. Isaiah Young (63.) und der eingewechselte Zlatko Janjic (72.) bauten den Vorsprung in der zweiten Halbzeit aus. „Für beide Mannschaften war es ein schweres Spiel bei diesen Temperaturen. Mit dem ersten Fehler der Bonner haben wir direkt das Tor gemacht und das Spiel verändert“, resümiert Neidhart.

Drei Neuzugänge in Essener Startformation
Christian Neidhart hatte seine Anfangsformation im Vergleich zum abschließenden Testspiel (4:4 gegen den Drittligisten SC Verl) lediglich auf einer Position verändert. Für Zlatko Janjic, der zunächst auf der Bank Platz nahm, rückte wieder Simon Engelmann in das Sturmzentrum, wurde dort von Cedric Harenbrock und Kevin Holzweiler unterstützt.

Vor Torhüter Daniel Davari bildeten Daniel Heber, Yannick Langesberg und Felix Herzenbruch eine Dreier-Abwehrkette. Auf den Flügeln sorgten Sandro Plechaty (rechts) und Isaiah Young (links) für Dampf. Die Mittelfeld-Zentrale bildete der neue Kapitän Dennis Grote gemeinsam mit Luca Dürholtz. Mit Holzweiler, Langesberg und Dürholtz liefen damit drei Neuzugänge von Beginn an auf. Neben Zlatko Janjic und Rückkehrer Erolind Krasniqi wurden im weiteren Verlauf der Partie mit Sascha Voelcke und José-Enrique Rios Alonso noch zwei „Neue“ eingewechselt und feierten so ebenfalls ihr Punktspiel-Debüt für RWE.

Beim BSC gehörten gleich sechs Neue zur Startelf, darunter Torhüter Kevin Birk (zuvor Viktoria Aschaffenburg), Innenverteidiger Leander Goralski (bisher Rot-Weiß Oberhausen) und nicht zuletzt der Ex-Essener Enzo Wirtz, der erst wenige Tage vor dem Saisonstart seinen Vertrag beim Ligakonkurrenten SV Rödinghausen aufgelöst hatte.

Wegen des Zuschauerandrangs im Sportpark Nord begann die Partie mit 15 Minuten Verspätung. Die Gastgeber begannen durchaus mutig und versuchten, die Rot-Weissen unter Druck zu setzen. Dennoch gingen die ersten Torannäherungen auf der anderen Seite auf das Konto von Simon Engelmann (Kopfball abgeblockt) und Dennis Grote (16-Meter-Schuss knapp drüber). Nach einer guten Viertelstunde musste RWE-Schlussmann Daniel Davari dann erstmals eingreifen, als er einen Kopfball des jungen Bonner Stürmers Jonas Berg über die Latte lenkte.

Engelmann umkurvt Birk
Kurz nach der ersten Trinkpause brachte Simon Engelmann die Essener auf die Siegerstraße. Nach einem mustergültigen Zuspiel von Kevin Holzweiler umkurvte der RWE-Torjäger Bonns Torhüter Birk und schob die Kugel zum 1:0 in die Maschen (29.). In der Schlussphase der ersten Halbzeit hatte Cedric Harenbrock nach Vorarbeit von Isaiah Young noch das zweite Essener Tor auf dem Fuß, scheiterte jedoch am gut reagierenden Birk.

Zur Pause blieb Kevin Holzweiler verletzungsbedingt in der Kabine, nachdem er in der Schlussphase der ersten Halbzeit bei einem Zweikampf mit Robin Afamefuna im Gesicht getroffen worden war. Für den Flügelflitzer wurde Zlatko Janjic eingewechselt und bildete mit Simon Engelmann eine Doppelspitze. Cedric Harenbrock wurde dafür ein wenig zurückgezogen.

Young und Janjic machen den Sack zu
Einem ersten Treffer von Zlatko Janjic blieb noch wegen einer Abseitsstellung die Anerkennung versagt. Dann aber sorgten Isaiah Young (63.) nach einer unwiderstehlichen Einzelleistung und eben Zlatko Janjic (72.) mit einem Lupfer nach Pass von Cedric Harenbrock für die Entscheidung. Pech hatte noch Kapitän Dennis Grote, der einen Kopfball an die Latte setzte. Die Bonner gaben sich zwar nicht auf, kamen aber in der letzten halben Stunde nur noch selten gefährlich vor das Essener Tor – und mussten schließlich die Überlegenheit des Gegners anerkennen.

Für RWE geht es bereits am kommenden Freitag, 20. August, mit der Heimpremiere gegen den SV Straelen weiter. Anstoß an der Hafenstraße ist um 19.30 Uhr. Das Neidhart-Team will an die imposante Bilanz aus der abgelaufenen Saison (18 Siege, zwei Remis) anknüpfen und sich gleichzeitig für das Aus im Halbfinale des Niederrheinpokals gegen den SVS (4:6 nach Elfmeterschießen) revanchieren.

Stimmen zum Spiel

Für beide Mannschaften war es ein schweres Spiel bei diesen Temperaturen. Mit dem ersten Fehler der Bonner haben wir direkt das Tor gemacht und das Spiel verändert. Der erste Dreier ist immer der schwerste, darum ist es schön, den eingefahren zu haben. Ich freue mich jetzt auf viele Zuschauer und den Hafenstraßen-Flair am Freitag.

Christian Neidhart (Chef-Trainer RWE)

In der ersten Halbzeit war es ein zähes Spiel. Bonn hat es gut gemacht, wir haben die tiefen Wege nicht gefunden. In der zweiten Halbzeit hatten wir mehr Ballbesitz und mehr Läufe in die Tiefe. Am Ende hätte das Ergebnis durchaus höher ausfallen können.

Luca Dürholtz

Zum Zusammenspiel mit Simon Engelmann in Halbzeit zwei: Wenn man Qualität hat, dann kann man sofort zusammen Fußball spielen. Simon hat eine riesige Qualität, die mir zu Gute kommt. Ich fühle mich wohler, wenn ich auf der Zehn bin und jemanden vor mir habe.

Zlatko Janjic