DIREKTE DUELLE GEGEN BLAU-WEISS: ZEHN SPIELE UNBESIEGT
Rot-Weiss muss in der Arena bei Schalke 04 ran.
Die drei Punkte im Hinspiel waren RWE bestimmt: An der Hafenstraße siegte Rot-Weiss 1:0. (Fotos: Endberg)
Für Rot-Weiss Essen steht ein Westduell auf großer Bühne an! Das Regionalliga-Spiel gegen die Reserve des Zweitligisten FC Schalke 04 steigt am kommenden Samstag, den 26. Februar, 14.00 Uhr, in der Arena. Bei Vollauslastung finden hier über 60.000 Menschen Platz. Die Partie im rot-weissen Duellcheck:
Die Ausgangslage:
Das Weiterkommen im Pokal sicherte Rot-Weiss Essen souverän am Mittwochabend mit 9:1 bei Landesligist VfR Krefeld-Fischeln. RWE ist seit 21 Regionalliga-Spielen ungeschlagen, die letzten sechs Duelle wurden allesamt gewonnen. Somit ging in der Rückrunde kein Punkt verloren.
Wieder an die Seitenlinie zurückkehren wird Chef-Trainer Christian Neidhart, der seine Corona-Erkrankung überwunden hat.
Mit einem Sieg beim FC Schalke 04 möchte Essen die Konkurrenz um Fortuna Köln und Preußen Münster fern halten. Helfen könnte dabei besonders Thomas Eisfeld. Der Winterneuzugang kommt – zählt man das vergangene Heimspiel mit dem unschönen und nicht tolerierbaren Vorfall hinzu – auf drei Scorer aus den letzten drei Partien.
Luca Dürholtz, Erolind Krasniqi und Felix Herzenbruch droht mit vier Verwarnungen die Gelbsperre.
Das Hinspiel:
Im September besiegte Rot-Weiss Essen die U23 des FC Schalke 04 vor 10.000 Zuschauern an der Hafenstraße 1:0. Den goldenen Treffer erzielte Dennis Grote nach 33 Zeigerumdrehungen mit einem sehenswerten Distanzschuss. In einer hitzigen und knappen Schlussphase wurden erst Erolind Krasniqi für grobes Foulspiel und anschließend Torwarttrainer Manuel Lenz mit einer Roten Karte vom Platz gestellt.
Der Gegner:
Die Gelsenkirchener Reserve zeigt sich im neuen Jahr spielfreudig. Gleich dreimal nacheinander – gegen Mönchengladbach, Lotte und Wegberg-Beeck – gewannen die Schalker 4:1, bevor ein torloses Remis gegen den SV Rödinghausen folgte. Jeweils drei Treffer 2022 steuerten Sturmkante Rufat Dadashov sowie der Brasilianer Léo Sczienza und Winterneuzugang Nelson Amadin (zuletzt FC Dordrecht, NL) bei.
Unterstützung gab es auch von oben: Bei drei der letzten vier Spiele war Profi Kerim Calhanoglu, Cousin von Inter-Mailand-Star Hakan Calhanoglu, in der Startelf.
Trainiert wird die U23 von Torsten Fröhling. Der 55-Jährige coacht S04 seit 2018 und war zuvor unter anderem für Wehen Wiesbaden, 1860 München und den VfB Oldenburg im Dienst.
Das Stadion:
Gespielt wird in der Arena AufSchalke. Der 2001 eröffnete Bundesliga- und Mehrzweck-Veranstaltungsort fasst bis zu 62.000 Zuschauer und gehört zu den fünf größten Stadien in Deutschland. Rot-Weiss Essen spielte zuletzt 2009 in der Arena und verlor dort unter Thomas Strunz 0:1.
Abwehr-Ass Bastians verbindet ein besonderes Ereignis seiner Karriere mit der Arena: Der erste Bundesliga-Sieg mit dem SC Freiburg!
Besondere Erinnerungen an die Arena hat Abwehrspieler Felix Bastians. Der 33-Jährige gewann am 29. August 2009 mit dem SC Freiburg auf Schalke sein erstes Bundesligaspiel (1:0). Er erinnert sich: „Bei ausverkauftem Haus in die Arena einzulaufen war Wahnsinn. Wir haben als Aufsteiger zu null gespielt. Ein ganz tolles Erlebnis!“
Vorherige Duelle:
Von den letzten zehn direkten Duellen konnte Schalke 04 keines für sich entscheiden. Es stehen aus rot-weisser Sicht fünf Siege und fünf Unentschieden zu Buche. Die letzte Niederlage datiert auf den 25. März 2014, zuvor verlor RWE 2009 gegen S04. Der höchste Sieg in den 2000er-Jahren war im Fußballjahr 2003/2004, im Lohrheidestadion gewann Essen 7:0 gegen den Ruhrgebiets-Nachbarn.
Das letzte Auswärtsspiel in Gelsenkirchen endete nach einer furiosen Schlussphase 1:1. In Minute 88 brachte Matthew Hoppe, heute in LaLiga für RCD Mallorca am Ball, die Blau-Weißen in Führung, ehe Daniel Heber mit dem Schlusspfiff per Kopfball ausglich.
Der Schiedsrichter:
Von den letzten zehn direkten Duellen konnte Schalke 04 keines für sich entscheiden. Es stehen aus rot-weisser Sicht fünf Siege und fünf Unentschieden zu Buche. Die letzte Niederlage datiert auf den 25. März 2014, zuvor verlor RWE 2009 gegen S04. Der höchste Sieg in den 2000er-Jahren war im Fußballjahr 2003/2004, im Lohrheidestadion besiegte Essen den Ruhrgebiets-Nachbarn 7:0.
Das letzte Auswärtsspiel in Gelsenkirchen endete nach einer furiosen Schlussphase 1:1. In Minute 88 brachte Matthew Hoppe, heute in LaLiga für RCD Mallorca am Ball, die Blau-Weißen in Führung, ehe Daniel Heber mit dem Schlusspfiff per Kopfball ausglich.
Das Wetter:
Zum Spielzeitpunkt sind acht Grad und kein Regen angesagt.
Rückstand gedreht!
Am Ende einer turbulenten Woche festigte Rot-Weiss Essen die Tabellenführung in der Regionalliga West. Das Team von Trainer Christian Neidhart kam am 27. Spieltag zu einem 2:1 (1:1)-Derbysieg bei der U23 des FC Schalke 04 und hält die Verfolger mit dem siebten Dreier in Serie und dem 22. Spiel in Folge ohne Niederlage weiter auf Distanz. Vor 2.743 Zuschauern in der großen Gelsenkirchener Arena, darunter an die Hälfte aus Essen, waren die Gastgeber durch einen Treffer von Leonardo Scienza (16.) 1:0 in Führung gegangen. Thomas Eisfeld (36.) gelang noch vor der Pause sehenswert der Ausgleich, ehe der eingewechselte Luca Dürholtz (66.) den RWE-Siegtreffer markierte. Dabei war erneut Winter-Neuzugang Eisfeld als Vorbereiter beteiligt.
Cedric Harenbrock muss schon vor der Pause runter
Im Vergleich zum abgebrochenen Heimspiel gegen den SC Preußen Münster hatte Christian Neidhart nur eine Veränderung in seiner Anfangsformation vorgenommen. Cedric Harenbrock kehrte in der Offensive in die Startelf zurück. Dafür nahm zunächst Luca Dürholtz auf der Bank Platz. Der spätere Torschütze wurde aber schon kurz vor der Pause eingewechselt, nachdem Cedric Harenbrock verletzungsbedingt nicht weitermachen konnte.
In der Abwehr bildeten José-Enrique Rios Alonso, Daniel Heber und Felix Herzenbruch vor Torhüter und Kapitän Daniel Davari eine Dreierkette. Im zentralen Mittelfeld zogen Niklas Tarnat und Thomas Eisfeld die Fäden, über außen machten der Ex-Schalker Sandro Plechaty (rechts) und Felix Bastians (links) Druck. Im Angriff unterstützten zunächst Cedric Harenbrock auf der rechten Seite und Isaiah Young auf dem linken Flügel Mittelstürmer Simon Engelmann.
Kurioser Rückstand – Thomas Eisfeld gleicht volley aus
Die Rot-Weissen übernahmen sofort das Kommando, bestimmten von Beginn an das Geschehen auf dem Platz, hatten mehr Ballbesitz und auch die ersten Möglichkeiten. So kam Simon Engelmann nach einer Flanke von Cedric Harenbrock zum Kopfball, scheiterte aber an S04-Torhüter Felix Wienand (3.). Ebenfalls per Kopf zielte Felix Herzenbruch nach einem Eckball von Thomas Eisfeld zu hoch.
Die Schalker fielen zunächst nur durch zwei eher harmlose Distanzschüsse von Niklas Castelle auf, gingen dann aber mit ihrer ersten guten Tormöglichkeit in Führung. Der Abschluss von Leonardo Weschenfelder Scienza aus etwa 16 Metern wurde abgefälscht und landete zum Entsetzen der mitgereisten RWE-Anhänger zum 1:0 im Netz (16.).
Die erste hochkarätige Chance zum Ausgleich hatte Simon Engelmann, der Schalke-Schlussmann Felix Wienand schon umkurvt hatte, dann aber zu weit nach außen abgedrängt wurde. Ein weiterer Kopfball von Felix Herzenbruch war erneut zu hoch angesetzt. Dann aber rappelte es zum ersten Mal in der Kiste. Eine Hereingabe von Isaiah Young nahm Winter-Neuzugang Thomas Eisfeld volley und traf zum verdienten 1:1 (36.). Mit diesem Ergebnis ging es dann auch nach einer umkämpften Partie in die Kabinen.
„Joker“ Luca Dürholtz lässt Rot-Weiss jubeln
Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte RWE-Torschütze Thomas Eisfeld eine gute Möglichkeit per Freistoß, traf aber aus spitzem Winkel nur das Außennetz. Simon Engelmann köpfte eine Freistoßflanke von Sandro Plechaty über die Latte und Felix Herzenbruch konnte den Ball, der ihm nach einer Ecke von Thomas Eisfeld an die Brust geprallt war, nicht kontrollieren.
Kurz nachdem die RWE-Fans in der Arena „Steht auf, wenn Ihr Essener seid“ angestimmt hatten und sich an der Seitenlinie bereits Zlatko Janjic (für Simon Engelmann) und Erolind Krasniqi (für Thomas Eisfeld) auf ihre Einwechslungen vorbereiteten, schlugen die Rot-Weissen zu. Mit seiner letzten Aktion in diesem Spiel bediente Thomas Eisfeld den startenden Luca Dürholtz, der den Ball cool über Schalke-Torhüter Felix Wienand lupfte und die Kugel dann zum umjubelten 1:2 ins Tor schob (66.).
Tief durchatmen mussten die Rot-Weissen, als Niklas Castelle nach einem Pass von Bleron Krasniqi RWE-Torhüter Daniel Davari umkurvte, dann aber nur den Außenpfosten traf (72.). Auch in den Schlussminuten gab es noch die eine oder andere heikle Situation, aber die Essener brachten den knappen Vorsprung über die Zeit. Erst rettete Daniel Davari mit einer Glanzparade, dann klärte Felix Herzenbruch gegen den einschussbereiten Rufat Dadashov.
Auch wenn es nach Christian Neidharts Geschmack ruhig hätte „etwas ruhiger sein können“, resümierte der Trainer nach der Partie zufrieden: „Wir haben einen Rückstand gedreht und zwei tolle Tore gemacht. Der erste Treffer von Eisfeld war schon schwer und den zweiten bereitet er super vor. Luca bleibt dann ruhig und bringt das zu Ende. Da blitzt die Klasse bei den zwei Toren auf und das hat am Ende für den Sieg gereicht.“
Verspäteter Abschluss der Hinrunde in Ahlen
Für die Rot-Weissen war das Revierduell mit den „Knappen“ der Auftakt zur zweiten englischen Woche hintereinander. Bereits am Mittwoch, 19.30 Uhr, wird mit der schon zweimal abgesagten Nachholpartie vom 19. Spieltag bei Rot Weiss Ahlen im Wersestadion die Hinrunde endgültig abgeschlossen.
Am kommenden Samstag, 5. März, 14.00 Uhr, gastiert dann der SV Lippstadt 08 im Stadion an der Hafenstraße.
Stimmen zum Spiel
Wir haben uns viele Möglichkeiten erspielt, hatten gute Standards, wollten aber zu schnell tief spielen. So waren zu wenig Leute in der Box und der letzte Ball kam nicht richtig an. Da müssen wir konsequenter sein.
Das Tor von Schalke war ein absolutes Glückstor. Scienza schießt sich selbst ans Bein. Hinten raus war bei Schalke aber besonders die letzte Aktion und ein Pfostenschuss davor brenzlig.
Wir haben einen Rückstand gedreht und zwei tolle Tore gemacht. Der erste Treffer von Eisfeld war schon schwer und den zweiten bereitet er super vor. Luca bleibt dann ruhig und bringt das zu Ende. Da blitzt die Klasse bei den zwei Toren auf und das hat am Ende für den Sieg gereicht.
Christian Neidhart
Wir sind wirklich gut reingekommen, hatten gute Aktionen über die Außenbahnen, dann aber zu wenig Leute in der Box gehabt. Das Tor bekommen wir aus dem Nichts – das war Slapstick. Danach hatten wir nicht mehr so sehr den Zugriff.
Aus meiner Sicht machen wir verdient 1:1 und 2:1 und zittern uns am Ende zum Sieg. Bei zwei, drei Aktionen hätte Schalke das Tor noch machen können.
