FC Wegberg-Beeck – Rot-Weiss EssenRot-Weiss Essen – Rot-Weiss Essen

Fr., 19.11.2021 19:30 Uhr

FC Wegberg-Beeck : Rot-Weiss Essen

1 : 1

1 : 0

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FCW WIL TRAINER ZEH BESCHENKEN

Wegberg-Beeck hat neue Hoffnung geschöpft.

Wegberg-Beeck-Trainer Zeh steht an der Seitenlinie und blickt auf das Spielfeld.
Zwar belegen die Grenzländer noch einen Abstiegsplatz, aber der FC Wegberg-Beeck und Trainer Zeh haben das „rettende Ufer“ im Blick. (Foto: Endberg)

Für den FC Wegberg-Beeck geht es gegen Tabellenführer Rot-Weiss Essen vor eigenem Publikum um die nächsten Punkte für den Klassenverbleib in der Regionalliga West. Lange Zeit mussten die Wegberger auf ihren ersten Saisonsieg warten. Erst am 12. Spieltag gelang der Mannschaft von Trainer Mark Zeh im Heimspiel gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach (1:0) der langersehnte erste Dreier. Nur wenige Tage später folgte jedoch mit dem 2:1 beim direkten Konkurrenten Sportfreunde Lotte gleich das nächste Erfolgserlebnis.

Zwar belegen die Grenzländer auch nach dem jüngsten 1:1 gegen RW Ahlen noch einen Abstiegsplatz, haben aber den Kontakt zum „rettenden Ufer“ hergestellt und damit neue Hoffnung geschöpft. Wenn es gegen RWE geht, dann feiert der gebürtige Essener Zeh am Spieltag seinen 38. Geburtstag und hofft auf ein entsprechendes „Geschenk“ seiner Mannschaft.

Ursprünglich war beim FC Wegberg-Beeck vorgesehen, dass Mark Zeh erst ab diesem Sommer in der Verantwortung steht. Aufstiegstrainer Michael Burlet musste aber schon Anfang März kurz nach dem 0:3 beim Mitkonkurrenten SV Bergisch Gladbach 09 seinen Platz räumen. Zeh, der zuvor die zweite Mannschaft betreut hatte, rückte vorzeitig auf.

Die zurückliegende Saison beendete der FC Wegberg-Beeck dann auf Platz 17. Diese Position reichte nur deshalb zum Klassenverbleib, weil die westdeutschen Fußballverbände nach dem vorzeitigen Saisonende unterhalb der Regionalliga entschieden hatten, die Spielzeiten in den Oberligen zu annullieren und deshalb keine Aufsteiger zuzulassen.

Um künftig möglichst weniger in die Bredouille zu kommen, hatte der FC Wegberg-Beeck im Sommer acht externe Spieler auf dem Transfermarkt verpflichtet. So wechselte vom benachbarten Ligakonkurrenten Alemannia Aachen Mittelfeldspieler Muja Arifi nach Wegberg. Offensivspieler Daniel Sopo war zuletzt für die U 19 des ehemaligen Bundesligisten am Ball. Mit Jonathan Benteke (zuletzt URSL Visé/Belgien), der von Oktober 2019 bis August 2020 ebenfalls bei der Alemannia unter Vertrag stand, hat sogar noch ein dritter Zugang eine Aachener Vergangenheit. Auch beim SV Straelen schlugen die Verantwortlichen mit Kevin Weggen und Aaram Abdelkarim doppelt zu.

Nicht nur beim spielenden Personal hat sich beim FC Wegberg-Beeck hat sich etwas getan. Auf der Mitgliederversammlung wurde Marcus Johnen zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Johnen übernahm die nach dem Tod des langjährigen Vereins-Chefs Günter Stroinski Ende Februar 2020 vakante Position. Der 42-jährige Johnen sitzt als Politiker im Wegberger Stadtrat und ist Leiter einer Grundschule in Erkelenz-Kückhoven. Zweiter Vorsitzender bleibt für ein weiteres Jahr Achim Wilms. Zum neuen 1. Geschäftsführer und damit Nachfolger des ausgeschiedenen Thomas Klingen wählten die Mitglieder Werner Tellers, der seit zwei Jahren nicht nur finanziell der tragende Stützpfeiler des Klubs ist. Zweiter Geschäftsführer wurde Stefan Frühling.

Im Jugendbereich läuft der FC Wegberg-Beeck seit dieser Spielzeit mit den Fußballmannschaften seiner „Bambini“ sowie der F- und E-Junioren der zukünftigen Spielgemeinschaft mit dem Nachbarn SC Wegberg gemeinsam als „SG Beeck/Wegberg“ auf. Eigentlich hatten sich Mitglieder, Unterstützer und Fans beider Klubs in einer Umfrage für den Namen „SpVgg Mühlenstadt Wegberg“ ausgesprochen. Diese Namensgebung sei aber mit den Statuten nicht zu vereinbaren, teilte der Fußball-Verband Mittelrhein (FVM) den Vereinen mit. Laut Verband muss der federführende Klub einer solchen Spielgemeinschaft auch der erstgenannte im Namen sein.

Anders als bei einem Jugendförderverein erhalten die Spieler für die SG keine „neue“ Spielberechtigung. Von daher muss für einen Ausstehenden erkennbar bleiben, für welchen an der SG beteiligten Vereine die Kinder eine Spielberechtigung haben. Dies sei bei einem „Fantasienamen“ wie SpVgg Mühlenstadt Wegberg nicht möglich. „Es ist zwar schade, dass sich der Wunsch der Vereine und der Mitglieder in Bezug auf die Namensgebung nicht durchgesetzt hat. Aber an der guten Sache an sich ändert das überhaupt nichts“, erklärt Marc Baltes, 1. Geschäftsführer des SC Wegberg.

Young rettet Remis

Rot-Weiss Essen bleibt auch nach dem 17. Spieltag in der Regionalliga West Tabellenführer. Nach zuvor drei Siegen in Serie musste sich das Team von Trainer Christian Neidhart beim FC Wegberg-Beeck allerdings mit einem 1:1 (0:1) begnügen und verpasste damit die Chance, die Verfolger SC Preußen Münster, Wuppertaler SV und Fortuna Köln stärker unter Druck zu setzen. Wegberg-Beecks Mittelfeldspieler Kevin Weggen (19.), der einst in der Jugend für RWE am Ball war, brachte den Außenseiter vor 1.450 Zuschauern mit einem sehenswerten Distanzschuss sogar 1:0 in Führung. Essens Flügelstürmer Isaiah Young (64.) gelang zumindest noch der Ausgleich für den Ligaprimus, der jetzt schon seit 15 Spielen nicht mehr verloren hat (zehn Siege, fünf Remis). Ab der 70. Minute waren die Gäste nach der Gelb-Roten Karte für Wegberg-Beeks Offensivspieler Muja Arifi wegen wiederholten Foulspiels in Überzahl, konnten daraus aber auch kein Kapital mehr schlagen. Für die Hausherren war es bereits das dritte Unentschieden hintereinander. „Wir haben in der ersten Halbzeit probiert das Spiel in die Hand zu nehmen, waren im ersten Drittel aber zu umständlich und die Pässe waren zu ungenau. In der zweiten Halbzeit machen wir den Ausgleich, können aber auch direkt nachlegen“, resümiert RWE-Chef-Trainer Christian Neidhart.

Startelf unverändert – Krasniqi zurück im Kader
Christian Neidhart setzte im Waldstadion auf dieselbe Startformation wie beim jüngsten 3:1-Heimsieg gegen die Sportfreunde Lotte. Am Tag vor der Partie war noch der Einsatz von Innenverteidiger Felix Herzenbruch wegen einer Sprunggelenk-Verletzung fraglich. „Herze“ gab jedoch rechtzeitig für seinen Einsatz „grünes Licht“.

In den Kader kehrte Offensivspieler Erolind Krasniqi zurück. Der 21-Jährige hatte erst am Dienstag sein Debüt für die U 21-Nationalmannschaft des Kosovo gefeiert und im EM-Qualifikationsspiel gegen Albanien (2:1) auch prompt den Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich beigesteuert. In Wegberg-Beeck wurde er nach gut einer Stunde eingewechselt, brachte frischen Schwung und hatte noch einige gute Offensivaktionen.

Ex-Essener Weggen trifft sehenswert zur Führung

Den ersten Torschuss der Partie gab RWE-Kapitän Dennis Grote ab. Wegberg-Beecks Schlussmann Stefan Zabel war jedoch auf dem Posten. Wenige Minuten später landete die Kugel erstmals im Kasten der Gastgeber. Das Schiedsrichter-Gespann um Leonidas Exuzidis (Castrop-Rauxel) hatte jedoch eine Abseitsstellung von Simon Engelmann erkannt.

Die Hausherren konnten sich in der Anfangsphase nur selten aus der Umklammerung befreien – und führten dennoch plötzlich 1:0. Einen Ballverlust im RWE-Aufbauspiel nutzte Kevin Weggen (19.), der von 2009 bis 2012 für die rot-weisse U17 und U19 gekickt hatte, zu einem Distanzschuss aus fast 25 Metern, der aus Sicht des Schützen im oberen rechten Torwinkel einschlug. Essens Schlussmann Daniel Davari flog vergebens.

Die rot-weisse Mannschaft zeigte sich von dem Rückstand jedoch nicht geschockt, sondern spielte konsequent nach vorne, um den tiefstehenden Gegner weiter unter Druck zu setzen. Klare Torchancen sprangen dabei allerdings zunächst nicht heraus. Erst nach einer guten halben Stunde hatte Cedric Harenbrock den Ausgleich auf dem Fuß, verfehlte mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze das Wegberger Tor jedoch knapp.

Bei einem der seltenen Konter der Hausherren mussten die mitgereisten RWE-Fans einmal tief durchatmen, als Musa Arifi zu einem Solo ansetzte und nicht gestoppt werden konnte. Knapp außerhalb des Strafraums zog Arifi ab und zielte dabei ein wenig zu hoch.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit mussten die Rot-Weissen einen Schreckmoment überstehen. Nachdem Daniel Davari einen Schuss von Jeff-Denis Fehr abgewehrt hatte, kam Wegberg-Beecks Mittelstürmer Shpend Hasani aus etwa zehn Metern völlig frei zum Abschluss, schoss aber weit über das Tor. Auf der Gegenseite zeigte sich RWE zwar bemüht, konnte sich im gegnerischen Strafraum aber nur selten gut in Szene setzen.

Die bis dahin beste Chance zum Ausgleich hatte nach knapp einer Stunde Simon Engelmann, der mit einem Kopfball an Stefan Zabel scheiterte. Wenig später war der Wegberger Torwart jedoch machtlos, als Isaiah Young (64.) mit einem strammen Schuss zum Ausgleich ins kurze Eck traf.

Ab der 70. Minute mussten die Gastgeber mit einem Mann weniger auskommen. Nach einem rüden Einsteigen gegen „Isi“ Young sah Muja Arifi wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte. Trotz der Unterzahl wäre dem FC Wegberg-Beeck jedoch beinahe der erneute Führungstreffer gelungen. Daniel Davari konnte den Versuch von Shpend Hasani gerade noch an die Latte lenken.

In der Schlussphase zogen die Rot-Weissen ein Powerplay auf, schnürten die Wegberger am eigenen Strafraum ein. Etwas Zählbares sprang aber gegen die leidenschaftlich kämpfenden Gastgeber, die vom gebürtigen Essener Mark Zeh trainiert werden, nicht mehr heraus. Kurz vor Schluss scheiterte Simon Engelmann noch mit einem Lupfer.

Für RWE war das Gastspiel beim FC Wegberg-Beeck der Auftakt zu einer weiteren englischen Woche. Am kommenden Mittwoch, 24. November, folgt ab 19.30 Uhr das Drittrunden-Spiel im Niederrheinpokal an der Hafenstraße gegen den Landesligisten TuS Fichte Lintfort, ehe in der Liga der SV Rödinghausen am Samstag, 27. November, ab 14.00 Uhr im Stadion Essen an der Hafenstraße zu Gast ist.

Stimmen zum Spiel

Wir haben in der ersten Halbzeit probiert das Spiel in die Hand zu nehmen, waren im ersten Drittel aber zu umständlich und die Pässe waren zu ungenau. In der zweiten Halbzeit machen wir den Ausgleich, können aber auch direkt nachlegen. Am Ende ist es ein 1:1, was sich Wegberg hat erkämpft hat.

Christian Neidhart

Das war natürlich weder der Plan Unentschieden zu spielen, noch in Rückstand zu geraten. Wir haben das Spiel gut im Griff gehabt, ohne große Gefahr auszustrahlen. Dann haben wir das Gegentor selber aufgelegt  und sind wieder hinterher gerannt.

Wir hatten schon Halbchancen, Engel eine Hundertprozentige – nichtsdestotrotz im Sechzehner waren wir viel zu ungefährlich.

Dennis Grote