Rot-Weiss Essen – Rot-Weiss EssenVfB Homberg – Rot-Weiss Essen

Fr., 10.09.2021 19:30 Uhr

Rot-Weiss Essen : VfB Homberg

3 : 0

1 : 0

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Nichts zu verlieren

Der VfB Homberg, am Freitag bei Rot-Weiss Essen an der Hafenstraße zu Gast, gehört zu den „kleinen gallischen Dörfern“ in der Regionalliga West. In den meisten Bereichen zieht der Klub aus Duisburg im Vergleich zur Konkurrenz den Kürzeren. Dennoch gelingt es der Mannschaft von VfB-Trainer Sunay Acar ab und an, auch einem ambitionierten Verein ein Bein zu stellen. Beispielsweise schaffte Homberg in der abgelaufenen Saison Siege bei Rot-Weiß Oberhausen (1:0) oder gegen die U21 des 1. FC Köln (3:1).

In dieser Spielzeit steht bisher ein Dreier in der Homberger Bilanz. Im Gastspiel beim heimstarken SV Rödinghausen sprang ein 1:0 heraus. Außerdem erreichte der VfB ein 1:1 gegen den FC Wegberg-Beeck. Die übrigen drei Begegnungen – darunter ein 1:2 gegen Rot Weiss Ahlen am letzten Spieltag – gingen verloren.

Mit der Ausbeute von vier Punkten aus fünf Partien befindet sich Homberg schon wieder von Beginn an im unteren Tabellendrittel. Doch damit kennt sich die „zweite Kraft“ im Duisburger Fußball hinter dem Drittligisten MSV bereits aus. Schon in den vergangenen beiden Spielzeiten ging es für das Team einzig und allein darum, den Klassenverbleib zu schaffen. Das gelang zwar jeweils, aber nicht ohne eher ungewöhnliche „Schützenhilfe“. Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie war der Abstieg 2019/2020 ausgesetzt worden. Trotz Rang 18 blieb Homberg also drin. Und in der abgelaufenen Saison stieg wegen des frühzeitigen Saisonabbruchs in den Oberligen, aus denen es deshalb keine Aufsteiger gab, lediglich eine Mannschaft (SV Bergisch Gladbach 09) ab. Dem VfB reichte so schon der vorletzte Tabellenplatz zum Klassenverbleib.

Eine bessere Ausgangsposition wäre diesmal durchaus möglich gewesen, wenn der VfB am letzten Wochenende nicht trotz einer 30-minütigen Überzahl gegen den direkten Konkurrenten aus Ahlen 1:2 verloren hätte. Beim Stand von 1:1 vergab Hombergs Offensivspieler Pascale Talarski obendrein einen Strafstoß. „Entscheidend ist, zu wachsen und daraus zu lernen“, so Trainer Acar, der seit Juli 2020 beim VfB an der Seitenlinie steht.

Im Vergleich zum Ahlen-Spiel sind die Vorzeichen im Stadion Essen ganz anders. Homberg trifft mit RWE auf einen der Meisterschaftsfavoriten. In der Regionalliga West gab es dieses Aufeinandertreffen bisher viermal. Dreimal gewann Rot-Weiss, einmal schaffte der VfB die dicke Überraschung. Ausgerechnet an einem „Freitag dem 13.“ im Dezember 2019 musste sich RWE im heimischen Stadion 0:2 geschlagen geben. „Wir haben in Essen überhaupt nichts zu verlieren“, gibt Acar die (wenig überraschende) Marschroute vor.

Personell kann der VfB-Trainer an der Hafenstraße nicht aus dem Vollen schöpfen. Innenverteidiger Harris Kaltak muss etwa noch Geduld aufbringen. Der 24-Jährige laboriert an den Folgen eines Knorpelschadens, wird erst im Laufe des Monats oder im Oktober zurückerwartet. Abwehrspieler Babacar M’Bengue ist nach seiner Wadenquetschung vor kurzem in das Lauftraining eingestiegen, weist noch Rückstand auf. Mittelfeldspieler Ahmad Jafari hatte beim 1:0 in Rödinghausen in der Schlussphase die Rote Karte gesehen, fehlt deshalb noch einmal gesperrt.

Zwei Tor-Premieren und ein Debütant

Rot-Weiss Essen nimmt in der Regionalliga West direkten Kontakt zur Tabellenspitze auf. Die Mannschaft von Trainer Christian Neidhart kam am 6. Spieltag zu einem 3:0 (1:0)-Heimsieg gegen den VfB Homberg, hat nach dem vierten Dreier im fünften Saisonspiel zwölf Punkte auf dem Konto und rückt auf den vierten Tabellenplatz vor. Mittelfeldspieler Luca Dürholtz (25.) brachte die Gastgeber vor 9.000 Fans an der Hafenstraße während der ersten Halbzeit mit einem sehenswerten Lupfer auf die Siegerstraße. Innenverteidiger José-Enrique Rios Alonso (79.), der mit einem spektakulären Hackentrick erfolgreich war, und der eingewechselte Erolind Krasniqi (82.) stellten den Endstand her. Für beide war es jeweils das erste Tor für RWE in einem Punktspiel. „Wir haben wieder druckvoll gespielt und uns in der ersten Halbzeit viele Möglichkeiten herausgearbeitet. Auch über die Wechsel haben wir den Druck hochgehalten, da ist es klar, dass Homberg nicht standhalten konnte“, zieht RWE-Coach Neidhart sein Fazit.

Holzweiler und Harenbrock neu in der Startformation
Im Vergleich zum 2:1-Heimerfolg gegen Fortuna Köln hatte Christian Neidhart zwei Veränderungen in seiner Startformation vorgenommen. Für Oguzhan Kefkir und Erolind Krasniqi begannen Kevin Holzweiler und Cedric Harenbrock, die nach ihren Einwechslungen gegen Köln entscheidenden Anteil am Sieg hatten. Neuzugang Felix Bastians (zuvor Waasland-Beveren) gehörte erstmals bei einem Punktspiel zum RWE-Aufgebot, nahm zunächst auf der Bank Platz. Der frühere Kapitän des VfL Bochum wurde jedoch in der 75. Minute für Linksverteidiger Felix Herzenbruch eingewechselt und war bei seinem Einstand auf Anhieb an einem Treffer beteiligt.

Dürholtz-Lupfer zum 1:0 – Zwei Engelmann-Tore zählen nicht
RWE bestimmte von Beginn an das Geschehen, hatte schon in der Anfangsphase die ersten hochkarätigen Tormöglichkeiten. So traf Simon Engelmann bereits in der 8. Minute die Latte, beim Nachschuss von Dennis Grote retteten Homburger Abwehrspieler gleich zweimal auf der Linie. Wenig später strich ein Kopfball von Grote über die Latte.
Nach einer Viertelstunde lag der Ball erstmals im VfB-Tor. Nachdem VfB-Torhüter Philipp Gutkowski einen Schuss von Kevin Holzweiler abgewehrt hatte, staubte Simon Engelmann ab. Das Schiedsrichter-Gespann entschied jedoch auf Abseits. Dafür war „Engel“ dann am verdienten Führungstreffer beteiligt, leitete den Lupfer von Luca Dürholtz (25.) zum 1:0 mit einem Doppelpass ein.
Obwohl die Gäste leidenschaftlich verteidigten, blieben die Rot-Weissen am Drücker und drängten auf das zweite Tor. Kurz vor der Pause war Simon Engelmann erneut nach Zuspiel von Kevin Holzweiler zur Stelle und beförderte die Kugel in die Maschen. Aber erneut war die Fahne des Schiedsrichter-Assistenten oben. Wegen einer Abseitsstellung zählte auch dieser Treffer nicht.

Pfostenschuss bei Hombergs erster richtiger Offensivaktion
Auch in der zweiten Halbzeit verteidigte der VfB Homberg weiterhin tief, lauerte ausschließlich auf Konter. Einer dieser Versuche hätte allerdings fast zum überraschenden Ausgleich geführt. Nach einer gelungenen Einzelaktion traf Pascale Talarski den Pfosten des Tores von RWE-Schlussmann Daniel Davari, der bis dahin beschäftigungslos war. Auf der Gegenseite hatte Simon Engelmann das 2:0 auf dem Fuß, traf den Ball aber nicht optimal, so dass Philipp Gutkowski keine große Mühe hatte, die Kugel abzuwehren.
In der Schlussphase – unter anderem hatte Zlatko Janjic im Sturmzentrum Simon Engelmann abgelöst – häuften sich wieder die RWE-Chancen. So hätten Erolind Krasniqi und Zlatko Janjic bereits für die Entscheidung sorgen können, ehe Innenverteidiger José-Enrique Rios Alonso (79.) mit dem Rücken zum Tor per Hackentrick nach einem Eckball zum 2:0 erfolgreich war. Zuvor war Debütant Felix Bastians mit einem Kopfball an Hombergs Torwart Philipp Gutkowski gescheitert. Nach Vorarbeitet von Oguzhan Kefkir beseitigte schließlich Erolind Krasniqi (82.) mit dem 3:0 die letzten Zweifel am dreifachen Punktgewinn.

Für die Rot-Weissen war der Heimsieg gegen Homberg der gelungene Start in die zweite „englische Woche“ in dieser Saison. Bereits am kommenden Dienstag, 14. September, steigt ab 19.00 Uhr das Spitzenspiel bei Tabellenführer SC Preußen Münster, der am Freitag bei Rot Weiss Ahlen nicht über ein 1:1 hinauskam. Am folgenden Freitag, 17. September, 19.30 Uhr, kommt dann die U 23 des FC Schalke 04, die sich an diesem Spiel beim SV Rödinghausen 0:1 geschlagen geben musste, zum Revierderby an die Hafenstraße.

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Stimmen zum Spiel

Wir haben wieder druckvoll gespielt und uns in der ersten Halbzeit viele Möglichkeiten herausgearbeitet. Beim ersten Tor ist Engel zudem deutlich nicht im Abseits. Trotzdem: Ein super Treffer von Luca, er hat sauber vor dem Torwart abgeschlossen.

Zum Spielverlauf: Wir haben, auch über die Wechsel, den Druck hochgehalten, da ist es klar, dass Homberg nicht standhalten konnte.

Christian Neidhart

Wenn ich ein Tor mache, bin ich glücklich. Ich habe den Ball in der Situation vor mir gesehen, kurz nach hinten geschaut und gemerkt, wenn ich mich drehe, schaffe ich es nicht mehr. Dann habe ich das Leder mit der Hacke reingemacht.

José Enrique Rios-Alonso

Das war ein überragendes Gefühl, vor der Kurve ein Tor zu machen. Wichtiger sind aber die drei Punkte, wir gucken von Spiel zu Spiel.

Über den Spielverlauf: Wir haben den Gegner müde gespielt und die Situation mit den Einwechslungen dann brutal ausgenutzt.

Erolind Krasniqi