Wuppertaler SV – Rot-Weiss EssenRot-Weiss Essen – Rot-Weiss Essen

Mi., 25.08.2021 19:00 Uhr

Wuppertaler SV : Rot-Weiss Essen

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WSV setzt auf Ex-Essener Felix Backszat

Einen „Frühstart“ in die neue Saison legte der Wuppertaler SV hin. Die Bergischen, die bereits am Mittwoch, 25. August, ab 19.00 Uhr in einem Traditionsduell zweier ehemaliger Bundesligisten Gastgeber von RWE sind, durften als Niederrheinpokalsieger eine Woche vor dem Ligastart in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals ran – und hätten gegen den Bundesliga-Aufsteiger VfL Bochum fast die Sensation geschafft. Erst nach Verlängerung musste sich der WSV dem haushohen Favoriten 1:2 geschlagen geben.

WSV-Trainer Björn Mehnert bescheinigte seiner Mannschaft gerade in der ersten Halbzeit – Mittelfeldspieler Semir Saric (23.) hatte zum 1:0 getroffen – eine „unfassbare Leistung“. Mehnert weiter: „Wir gehen positiv gestimmt in die Saison.“ Dieses gute Gefühl sollte den früheren Profi von Borussia Dortmund nicht trügen. Auch im ersten Ligaspiel überzeugten die Rot-Blauen beim 2:0-Heimsieg gegen den SV Rödinghausen. Die Routiniers Kevin Hagemann und Marco Königs sorgten schon während der ersten Halbzeit mit einem Doppelschlag innerhalb von nur vier Minuten für die Entscheidung. Der zweite Regionalliga-Spieltag hingegen brachte den Wuppertalern nur ein torloses Unentschieden gegen RW Ahlen ein.

Seit Anfang Dezember steht der 44-jährige Björn Mehnert bei den Wuppertalern als Cheftrainer an der Seitenlinie. Gemeinsam mit Sportdirektor Stephan Küsters hatte er den WSV-Kader im vergangenen Winter erheblich umgebaut und nach einer schwachen Hinrunde auf „souveräner Klassenverbleib“ getrimmt. Das i-Tüpfelchen war der Niederrheinpokalsieg im Finale gegen den SV Straelen (2:1).

In diesem Sommer haben die Bergischen erneut einen größeren Umbruch vollzogen. Die Konkurrenz blickt mit einigem Respekt nach Wuppertal. Nicht wenige Experten haben die Mannschaft vom Stadion am Zoo sogar als „Geheimtipp“ auf dem Zettel.

Ex-Essener im Aufgebot
Eine Schlüsselrolle soll dabei ein ehemaliger Essener einnehmen. Felix Backszat verließ RWE nach einer Saison und schloss sich zum 21. Juli dem WSV an. Bei den Bergischen wurde der 31-jährige Mittelfeldspieler auf Anhieb zum Kapitän ernannt. „Ich sehe Felix als wertvollen und vielseitigen Box-to-Box-Spieler“, sagt Björn Mehnert. „Mit seiner großen Erfahrung wird er unserer jungen Mannschaft guttun.“ Gegen seinen Ex-Klub Rödinghausen bildete Backszat gemeinsam mit Kevin Rodrigues Pires, der an der Hafenstraße ebenfalls noch bestens bekannt ist, die Wuppertaler Mittelfeld-Zentrale.

Erfolg am Zoo

Derbysieger! Am 3. Spieltag in der Regionalliga West setzte sich Rot-Weiss Essen im Traditionsduell beim Wuppertaler SV unter Flutlicht hochverdient 1:0 (1:0) durch, gewann damit auch die zweite Auswärtspartie in der noch jungen Saison. Vor 4.040 Zuschauern im Stadion am Zoo markierte Rechtsverteidiger Sandro Plechaty (35.) nach Vorarbeit von Oguzhan Kefkir den entscheidenden Treffer für das Team von Cheftrainer Christian Neidhart. „In der Anfangsphase war Wuppertal besser im Spiel, im Verlaufe der ersten Halbzeit sind wir dann aber immer besser reingekommen. Wir haben es auch defensiv gut verteidigt. Das einzige, was ich heute zu kritisieren habe: Wir hätten es uns sicherlich einfacher machen können, wenn wir unsere Chancen besser verwerten hättet“, resümiert der RWE-Coach.

Starkes Startelf-Debüt von José-Enrique Rios Alonso
Im Vergleich zur 1:4-Heimniederlage gegen den SV Straelen hatte RWE-Trainer Neidhart zwei Änderungen in seiner Startformation vorgenommen. Für Yannick Langesberg begann erstmals José-Enrique Rios Alonso, Neuzugang vom Südwest-Regionalligisten VfB Stuttgart II, in der Innenverteidigung, gab damit sein Startelf-Debüt und wusste zu überzeugen.
Außerdem lief Flügelstürmer Oguzhan Kefkir nach abgelaufener Rotsperre zum ersten Mal in dieser Saison von Beginn an auf und rechtfertigte ebenfalls mit einer guten Leistung seine Nominierung. Dafür nahm Angreifer Zlatko Janjic zunächst auf der Bank Platz, wurde jedoch in der Schlussphase für Mittelstürmer Simon Engelmann eingewechselt. Offensivspieler Kevin Holzweiler (Augenverletzung) konnte erneut nicht eingesetzt werden.

RWE schaltet nach Wuppertaler Eckball schnell um
Von Beginn lieferten sich beide Teams eine intensive Partie, bei der es schon nach wenigen Minuten zwei aufregende Szenen vor den Toren gab. Erst kam Isaiah Young im Wuppertaler Strafraum zu Fall, ohne dass Schiedsrichter Martin Ulankiewicz (Oberhausen) auf Elfmeter entschied. Auf der Gegenseite war José-Enrique Rios Alonso gegen den freigespielten Kevin Hagemann aufmerksam, ließ den cleveren WSV-Angreifer nicht zum Abschluss kommen.
Nach einer knappen halben Stunde hatte Simon Engelmann den Führungstreffer für RWE auf dem Fuß, als er nach einem Zuspiel von Cedric Harenbrock aus der Drehung abzog, aber am Wuppertaler Torhüter Sebastian Patzler scheiterte. Wenig später musste Patzler jedoch hinter sich greifen, nachdem er einen 20-Meter-Schuss von „Ötzi“ Kefkir nicht festhalten konnte und Sandro Plechaty die Kugel zum 1:0 ins Netz drückte (35.).
Der Szene voraus ging übrigens ein Eckball der Gastgeber. RWE schaltete schnell um und konterte sehenswert. Über die Stationen Simon Engelmann, Cedric Harenbrock und Isaiah Young landete die Kugel bei Oguzhan Kefkir, der sofort abzog und so letztlich das Tor erzwang. Bis zur Pause hatten Engelmann und Young sogar noch die Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Diesmal war Sebastian Patzler jedoch auf dem Posten.

Patzler ständig im Blickpunkt – Grote trifft Pfosten
In der zweiten Halbzeit wurde die RWE-Dominanz immer deutlicher. Daran konnte auch WSV-Trainer Mehnert mit den Einwechslungen von Phillip Aboagye, Jannis Kübler, Roman Prokoph und Xhuljo Tabaku nichts ändern.
Dass es dennoch bis zum Abpfiff spannend blieb, lag in erster Linie daran, dass die Rot-Weissen eine Reihe guter Tormöglichkeiten nicht nutzen konnten und Sebastian Patzler im WSV-Kasten immer stärker wurde. So scheiterten unter anderem Cedric Harenbrock, Simon Engelmann, Oguzhan Kefkir und der eingewechselte Zlatko Janjic immer wieder am Wuppertaler Schlussmann, der sein Team bis zum Ende im Spiel hielt. Pech hatte RWE-Kapitän Dennis Grote, dessen Distanzschuss an den Pfosten klatschte.
Auf der Gegenseite war Rot-Weiss Essens Torhüter Daniel Davari kaum einmal ernsthaft gefordert, weil seine Vorderleute über 90 Minuten so gut wie nichts anbrennen ließen und damit die richtige Reaktion auf die 1:4-Heimniederlage gegen den SV Straelen zeigten. In der Schlussphase kam noch Angreifer Felix Heim, der ebenso wie Zlatko Janjic, Sören Eismann und Sascha Voelcke eingewechselt wurde, zu einem Punktspiel-Einstand im rot-weissen Trikot.

Für RWE geht es am kommenden Sonntag, 29. August, mit dem nächsten Traditionsduell gegen Fortuna Köln weiter. Anstoß an der Hafenstraße ist um 14.00 Uhr.

Stimmen zum Spiel

In der Anfangsphase war Wuppertal besser im Spiel, im Verlaufe der ersten Halbzeit sind wir dann aber immer besser reingekommen. Wir haben es auch defensiv gut verteidigt. Das einzige, was ich heute zu kritisieren habe: Wir hätten es uns sicherlich einfacher machen können, wenn wir unsere Chancen besser verwerten hättet.

Christian Neidhart (Chef-Trainer RWE)

Das war ein rundum gelungener Abend. Wir sind glücklich, gerade nach dem Spiel am Freitag die Punkte mitzunehmen. Nach der Niederlage hilft es natürlich ungemein, Spiele zu gewinnen.

Dennis Grote (Mannschaftskapitän RWE)

Wir haben zu Null gespielt und uns in jeden Zweikampf reingehauen. Das zeigt, was der Trainer in diesem Derby von uns wollte. Defensive Stabilität strahlen wir aus, indem wir kompakt stehen und dann Nadelstiche setzen. So ist dann auch das Tor gefallen – zwar per Konter, aber gut herausgespielt.

Felix Herzenbruch (Abwehrspieler RWE)