1. August 2012
Auf in die neue Saison (II) – Rot-Weiss Essen stellt die neue Regionalliga-West vor
Noch zwei Tage, dann kommt es zum großen Auftaktkracher der Regionalliga-West zwischen Rot Weiß Oberhausen und dem RWE und das Kribbeln ist im ganzen Verein zu spüren. Um die restliche Liga nicht ganz aus den Augen zu verlieren, wollen wir auch die restlichen Teams der Regionalliga West einmal etwas genauer unter die Lupe nehmen. Heute beschäftigen wir uns mit den Wundertüten der Liga.
SC Verl:
Einen sicheren Mittelfeldplatz hat sich der Sportclub aus Verl vorgenommen und setzt dabei vor allem auf den Kader der vergangenen Saison. Die Zugänge der Verler sind allesamt sehr jung oder kommen aus der Oberliga und müssen sich daher erst noch in der Regionalliga beweisen. In der Vorbereitung kam die junge Elf von Trainer Raimund Bertels teilweise nicht gut mit der Härte der Gegner zurecht, sodass abzuwarten bleibt ob es gerade für die aufgerückten Jugendspieler schon für die Regionalliga reicht. Mit Jeton Arifi und David Lauretta verliert der Sportclub außerdem zwei gestandene Regionalligaspieler und wird in der kommenden Saison wohl keine andere Wahl haben, als verstärkt auf die Jugend zu setzen. Zumal Bertels in den letzten Vorbereitungsspielen großes Verletzungspech hatte. Dieses zog sich von der Abwehr bis in den Sturm, sodass Bertels in jedem Mannschaftsteil zu Beginn der Saison umstellen muss.
Es wird in der kommenden Spielzeit sicher nicht leichter für die Verler. Das gesteckte Ziel im Mittelfeld zu landen sollte aber zu schaffen sein, solange man die ersten Spiele ohne die vielen Verletzten relativ schadlos übersteht.
Am 10.08. empfängt der SC Verl den RWE zum dritten Spieltag der Regionalliga-West-Saison.
SC Wiedenbrück 2000:
Mit dem 15.Platz der letzten Saison hätten die Wiedenbrücker auch in der kommenden Saison ihr Ziel erreicht. Nicht-Abstieg lautet der Auftrag für den neuen Trainer und Ex-RWE U17-Coach Markus Reiter und dafür hat der Verein kräftig eingekauft. Gleich 15 Spieler stoßen zum Kader des Regionalligisten und sollen den Klassenerhalt so früh wie möglich sicherstellen. In allen Mannschaftsteilen haben die Wiedenbrücker nachgebessert und mit Kevin Kerr und Sebastian Sumelka eine komplett neue Innenverteidigung aus den Niederlanden verpflichtet. Beide spielten in der vergangenen Saison in der Jupiler League, der zweithöchsten niederländischen Spielklasse. In der Offensive soll in der kommenden Saison Sven Krause das Spiel der Elf von Thomas Reiter beleben. Der 26-jährige kommt aus der 2.Bundesliga vom SC Paderborn und bringt daher einiges an Erfahrung mit in den Regionalligaabstiegskampf.
Auf diesen müssen sich die Wiedenbrücker wohl trotz hochkarätiger Neuzugänge gefasst machen. Ob er erfolgreich gemeistert werden kann hängt vor allem von der Integration der Neuen ab.
Am 12.Spieltag, dem 20.10. kommt es im Stadion an der Hafenstraße zum Duell mit dem RWE.
Bergisch Gladbach 09:
Der Aufsteiger aus Bergisch Gladbach vertraut auch in der Regionalliga-West seinem NRW-Liga Personal. Das hat in der vergangenen Saison trotz eines 9. Platzes in der NRW-Liga, aufgrund der Liga-Reform den Regionalligaaufstieg geschafft. Das hatten die Gladbacher vor allem der starken Offensive um Rachid Eckert und dem jungen Lukas Pützmann zu verdanken. Mit 76 erzielten Toren gehörte die Elf von Trainer Dietmar Schacht zu den drei Torgefährlichsten Mannschaften der vergangenen NRW-Liga Saison. Da es in der Offensive im letzten Jahr so gut lief hat man vor allem in der Defensive nachgebessert. Hier sollen die jungen Bastian Wernscheid und Patrick Ziesig die Defensivlücken stopfen. Beide besitzen bereits Regionalligaerfahrung und kommen aus den Zweitvertretungen des 1.Fc Köln bzw. Bayer Leverkusen.
Es dürfte für die Mannschaft von Dietmar Schacht allerdings sehr schwer werden die Klasse zu halten. Sollte ihnen keine Überraschung gelingen wird man Bergisch Gladbach 09 in der übernächsten Saison wieder in der Oberliga antreffen.
Am 16.09. trifft der RWE in Bergisch Gladbach auf den Aufsteiger.
SSVg Velbert 02:
Auch der SSVg Velbert 02 profitiert von der Liga-Reform des DFB und steigt als 4. Der vergangenen NRW-Liga Saison in die Regionalliga-West auf. Die Velberter gehen größtenteils mit dem letztjährigen Kader in die neue Saison und wollen mit diesem die Klasse halten. Mit Dimitrios Pappas hat man sich Zweitligaerfahrung in die Mannschaft geholt. 88 Spiele machte der Grieche in der zweithöchsten deutschen Spielklasse und war in der letzten Saison immerhin noch 33 Mal in der 3.Liga für Rot Weiß Oberhausen aktiv. Während Pappas die rechte Abwehrseite beackern soll, ist Sebastian Janas für das Toreschießen zuständig. 18 Treffer konnte der Stürmer der Elf von Trainer Lars Leese in der vergangenen Saison verbuchen und war damit maßgeblich am Aufstieg der Sport- und Spielvereinigung beteiligt.
Für die Velberter wird es wohl in der kommenden Saison, wie für die meisten Aufsteiger, gegen den Abstieg gehen.
Am 28.08. spielt der RWE an der heimischen Hafenstraße gegen die Mannschaft von Lars Leese.
FC Kray:
Endlich kommt es in der kommenden Saison mal wieder zu einem Stadtderby in einem Pflichtspiel des RWE. Die Rollen der beiden Essener Vereine dürften allerdings recht unterschiedlich sein. Während der RWE sich im oberen Tabellendrittel festsetzen will geht es für die Krayer gegen den Abstieg. Zum Trainingsauftakt durfte Trainer Dirk Wißel viele neue Gesichter begrüßen, die allesamt kaum die 20 überschritten haben und keine Regionalligaerfahrung besitzen. Der FC Kray geht die neue Saison also vor allem als großes Abenteuer an, hofft aber vielleicht doch vier Mannschaften hinter sich lassen zu können um in der Regionalliga zu bleiben.
Alles andere als der direkte Wiederabstieg wäre eine Sensation für den Essener Nachbarn. Doch vielleicht setzt die neue KrayArena ja die benötigten Extrakräfte frei.
Das große Stadtderby zwischen dem FC Kray und dem RWE findet am 29.09. im Stadion an der Hafenstraße statt.
VfB Hüls:
Trainer Martin Schmidt hat bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass er Mannschaften zum Aufstieg führen kann. Ein 7.Platz zum Saisonende hat ihm dabei allerdings noch nie gereicht. Für die Regionalliga hat der VfB daher versucht auf einigen Positionen nachzubessern um den Klassensprung zu schaffen. Auch zwei Spieler mit Rot-Weisser Vergangenheit haben in diesem Zusammenhang den Weg nach Marl gefunden. Dirk Jasmund sowie Cedric Vennemann haben sich den Hülsern angeschlossen und werden wohl beide eine wichtige Rolle in den Planungen von Martin Schmidt spielen.
Mit Christian Erwig verfügen die Marler über einen weiteren gestandenen Regionalligaspieler. Über 100 Spiele absolvierte der 28-jährige in den Regionalligen West und Nord und kann sogar bereits Dritt- und Erstligaerfahrung vorweisen. Außerdem ist Erwig mit seinen 21 Toren in 24 Partien der torgefährlichste Spieler der Hülser. Zusammen mit dem Spielmacher Yakub Köse ist Erwig in der kommenden Saison wohl hauptverantwortlich für die Offensive des VfB.
Die Hülser könnten am Ende davon profitieren, dass vier Mannschaften schlechter sind als der VfB. Mit dem Abstiegskampf wird es die Truppe von Martin Schmidt aber allemal zu tun bekommen.
Am 21.09. gastiert der VfB Hüls in der Essener Hafenstraße.