28. Juni 2013
Nostalgie – Rot-Weisse Meisterstücke für DFB-Fußballmuseum
Rot-Weiss Essen wird künftig mit verschiedenen Schätzen seiner 106-jährigen Geschichte im Fußballmuseum des DFB in Dortmund repräsentiert. Pünktlich zum 58-jährigen Jubiläum der Meisterschaft von RWE versammelten sich einige Größen der Historie des Traditionsvereins von der Hafenstraße zur Exponatübergabe an die Stiftung DFB-Fußballmuseum im Museum Folkwang in Essen.
Neben Otto Rehhagel und Werner Kik ließen sich auch Jürgen „Kobra“ Wegmann, Enkel und Schwiegertochter von Helmut „Boss“ Rahn sowie die Kinder von Franz „Penny“ Islacker die Übergabe der Exponate an die Stiftung DFB Fußballmuseum nicht entgehen.
Schon für die einleitende Gesprächsrunde mit Dr. Michael Welling, Manuel Neukirchner, Otto Rehhagel, Werner Kik und Günther Barchfeld hatte sich der Besuch des Hirschland-Saals im Essener Ausstellungshaus gelohnt. Die von Hans-Josef Justen moderierte Runde beschäftigte sich mit dem Geschehen an der Hafenstraße im Laufe der Jahre und rief den Teilnehmern die eine oder andere Anekdote ins Gedächtnis.
Besonders Otto Rehhagel schilderte lebhaft seine Erinnerungen an die glorreichen 50er Jahre von RWE, als es für ihn „nichts Größeres gab, als zu Rot-Weiss zu gehen“. So verpasste der spätere Kulttrainer in der Meistersaison 1955 laut eigener Aussage kein einziges Auswärtsspiel seiner Rot-Weissen und war überwältigt, als er 1960 zu seinen Anfängen an der Hafenstraße mit „Penny“ Islacker, einem der Helden von 1955, zusammenspielen durfte.
Um an die guten alten Zeiten anknüpfen zu können bedarf es an der Hafenstraße jedoch, so ist sich die Runde einig, vor allem Geld. Für den ehemaligen Spieler und Jugendkoordinator der Rot-Weissen, Werner Kik, besteht darin auch der Grund für die hohe Spielerfluktuation in der heutigen Zeit: „Die Talente spielen sich ein, zwei Jahre in den Vordergrund und sind dann weg, weil ein anderer Verein mehr bezahlt. Das war früher anders.“
Allerdings sieht sich Dr. Michael Welling für diese Problematik gerüstet und verweist auf das geplante Nachwuchsleistungszentrum, durch das RWE seine „Talente individuell besser fördern kann und sich bei einem eventuellen Abgang eine Ausbildungsentschädigung sichert.“ In Zeiten der vielen Spielerwechsel eine wichtige Einnahmequelle, die laut den anderen Teilnehmern der Gesprächsrunde allerdings auch in den vielen großen Essener Unternehmen steckt.
Kurz darauf durfte Manuel Neukirchner, Geschäftsführer der Stiftung DFB-Fußballmuseum, dann die Exponate in Empfang nehmen. Beide Mannschaftswimpel des Finales von 1955 in Hannover und die Bergmannstatue „Kurze Fuffzehn“, die über Jahrzehnte das Antlitz des Georg-Melches-Stadions prägte, wurden als Dauerleihgaben an das erste deutsche Fußballmuseum überreicht. In Zukunft werden die Exponate dort die rot-weisse Rolle in der deutschen Fußballgeschichte unterstreichen