12. September 2013

Das Vorwort der kurzen fuffzehn zum morgigen Spiel gegen den KFC Uerdingen

Liebe Fans von RWE, Mitglieder und Gäste!
 
Die gefühlte Lage ist oft eine andere als die Faktenlage. So ergeht es uns bei Rot-Weiss Essen und wohl vielen Anhängern aktuell. Gefühlt ist die Stimmung im Keller, gefühlt prognostizieren viele Fans nach erst sechs absolvierten Saisonspielen schon wieder den bald bevorstehenden Untergang unseres Vereins.
 
Richtig ist, dass wir nicht gut gestartet sind und mit unserem Saisonauftakt auch nicht zufrieden sein können. Richtig ist aber auch, dass wir von den letzten vier Pflichtspielen drei gewonnen und nur beim Derby in Oberhausen – unter den bekannten unglücklichen Umständen – leer ausgegangen sind.
 
Keine Frage: Wir haben bisher nur selten gut gespielt und wir wissen auch, dass unsere Mannschaft nicht einmal ansatzweise ihr maximales Leistungsniveau erreicht. Aber: Die Punktverluste zu Beginn der Saison sind eben nicht spurlos an unseren Spielern vorbeigegangen, verlorenes Selbstvertrauen müssen wir uns erst einmal wieder durch Erfolgserlebnisse zurückholen. Daran arbeitet unser Trainer Waldemar Wrobel mit seinem Team. Für uns alle wäre es deshalb wichtig, in den kommenden Spielen Punkte einzufahren und damit nach und nach an Stabilität zu gewinnen. Und ganz ehrlich: Mir macht ein dreckiger, unverdienter Sieg immer noch mehr Spaß als eine 0:5-Klatsche, bei der wir mit fliegenden Fahnen, aber schönem Fussball untergehen.
 
Heute gegen den KFC Uerdingen 05 gilt es deshalb vor allem, mit dem Publikum im Rücken unsere Gäste aus Krefeld niederzukämpfen. Wenn unsere Mannschaft dann darüber hinaus auch noch attraktiven Fußball bietet, wird sich darüber ganz bestimmt niemand beschweren.
 
Gefühlslage ist nicht gleich Faktenlage. So geht es uns auch mit dem Blick auf den Solidaritätsbeitrag für Mesut Özil, der sich durch seinen Wechsel zu Arsenal London ergibt. Gefühlt haben wir damit einen Sechser im Lotto, allerdings fehlt uns wegen des noch schwebenden Rechtsstreits mit dem Insolvenzverwalter unseres ehemaligen Sponsors VVA noch der passende Schein. Wir sind sicher, dass wir eines Tages über die Summe, deren genaue Höhe wir noch gar nicht kennen, verfügen werden. Wenn es soweit ist, wird uns dann auch etwas Sinnvolles einfallen, wie wir es verwenden werden.
 
Bis dahin gilt auf dem Platz und vor Gericht: Wir werden einen langen Atem haben und wollen am Ende gewinnen. Über das Wie spricht dann hinterher niemand mehr. In diesem Sinne wünsche ich uns allen heute einen erfolgreichen Fußballabend an der Hafenstraße.
 
Ihr
Dr. Michael Welling
Vorstandsvorsitzender