29. August 2014
„Unser Motto muss lauten: Immer wieder aufstehen!“
U19-Trainer Jürgen Lucas im Interview vor dem Saisonstart in der A-Junioren-Niederrheinliga.
Am kommenden Sonntag, 31. August, (ab 11 Uhr) ertönt für die U19 von Rot-Weiss Essen mit dem Auswärtspiel bei der U18 von Fortuna Düsseldorf der Startschuss in die neue Spielzeit in der A-Junioren-Niederrheinliga. Nach dem Abstieg aus der A-Junioren-Bundesliga und der verpassten Teilnahme im DFB-Pokal hat RWE-Trainer Jürgen Lucas nun den Kompass wieder auf Erfolg ausgerichtet. Der 43-Jährige ist mit seiner Mannschaft seit sechs Wochen im Training und die ersten Eindrücke sind vielversprechend. Vor dem Saisonstart sprachen wir mit Jürgen Lucas.
Hallo Jürgen Lucas! Wie hast Du den Abstieg aus der A-Jugend-Bundesliga und das verlorene Finale um den Niederrheinpokal verdaut?
Jürgen Lucas: Die Enttäuschung war groß, aber nur kurzweilig ein Thema. 14 Tage nach dem Abstieg aus der Bundesliga war es für uns im Pokal schwer, die Spannung in der Truppe hochzuhalten. Alles wurde aufgearbeitet und wir haben danach sofort die Planungen für die neue Spielzeit aufgenommen.
Die Testspiele in der Vorbereitung waren schon sehr vielversprechend. Wie zufrieden bist Du mit dem aktuellen Stand der Vorbereitung?
Jürgen Lucas: Bis auf die 0:2-Niederlage bei Werder Bremen haben wir alle Testspiele gewonnen. Neben den Siegen gegen den VfB Hüls, den TSV Marl Hüls und den SC Paderborn 07, haben wir auch 4:0 gegen die Bezirksliga-Mannschaft der SpVgg Schonnebeck gewonnen. Wir sind jetzt sechs Wochen zusammen und ich bin mit der Vorbereitung mehr als zufrieden.
Nach dem letzten Abstieg aus der A-Junioren-Bundesliga hatte es ganze drei Jahre gedauert, bis RWE den Sprung zurück in die Bundesliga geschafft hat. In der Saison 2011/2012 ist Dir das gelungen. Wie lange wirst Du diesmal benötigen?
Jürgen Lucas: Wenn es nach mir geht, dann will ich sofort wieder hoch. Das ist auch ganz klar unser Anspruch. Aber das Leben ist kein Wunschkonzert.
Wer wird Dich als Co-Trainer in dieser Saison unterstützen?
Jürgen Lucas: Enrico Schleinitz heißt mein neuer Co-Trainer. Er war zuvor für die U14 im Verein verantwortlich und arbeitet auch ganz eng mit Nachwuchskoordinator Andreas Winkler zusammen.
Mit welchen Saisonzielen gehst Du in die neue Spielzeit?
Jürgen Lucas: Wir wollen die Ausbildung unserer jungen Talente weiter vorantreiben und in der Meisterschaft oben angreifen. Es wird aber schwer, weil jeder Gegner gerade gegen uns bereit sein wird, zehn Prozent mehr zu geben. Darauf müssen wir uns einstellen.
Wie wichtig wäre der Aufstieg für den Gesamtverein Rot-Weiss Essen?
Jürgen Lucas: Sehr wichtig. Wir wissen aber auch, dass es uns bei einem weniger guten Jahrgang jederzeit wieder treffen kann. Wir haben nicht die Mittel, über die einige Konkurrenten verfügen. Unser Motto muss deshalb lauten: Immer wieder aufstehen.
Welche Neuzugänge wurden für die „Mission Wiederaufstieg“ verpflichtet?
Jürgen Lucas: Insgesamt sind sieben neue Spieler zu uns gestoßen. Mit Kempes Waldemar Tekiela haben wir von Eintracht Dortmund beispielsweise einen sehr guten Stürmer geholt. Bis auf das Bremen-Spiel hat er bisher in jeder Partie für uns getroffen. Das kann gerne so weitergehen.
Wie wichtig ist ein guter Saisonstart am Sonntag bei Fortuna Düsseldorfs U18?
Jürgen Lucas: Extrem wichtig, weil wir danach sofort im Derby gegen den ETB und dann bei Rot-Weiß Oberhausen antreten müssen.
Wer sind für Dich die Favoriten auf die Meisterschaft?
Jürgen Lucas: Als größten Konkurrenten sehe ich Rot-Weiß Oberhausen, Das ist eine technisch sehr starke Truppe, die ich persönlich schon unter die Lupe genommen habe. Wir müssen aber unsere Hausaufgaben machen und wollen unser Spiel durchbringen.
Wie schwer ist es für Dich, Deinen Sohn Nico in der Gruppe gleich zu behandeln?
Jürgen Lucas: Die Mannschaft und Nico dürfen nicht das Gefühl haben, das ich ihn bevor- oder benachteilige. Er steht immer unter besonderer Beobachtung, kann damit aber sehr gut umgehen. Es ist aber auch so, dass er sich in den letzten Jahren auch die Akzeptanz durch gute Leistungen erarbeitet hat.
Welcher Spieler besitzt das größte Potenzial, um schon bald den Sprung in die erste Mannschaft zu schaffen?
Jürgen Lucas: Mit Torhüter Moritz Nicolas haben wir ein Ausnahmetalent in unseren Reihen, dem ich sehr viel zutrauen. Daneben sind noch zwei oder drei Spieler des 97er-Jahrgangs, die wir im Fokus haben.
Wer steht Dir in Düsseldorf nicht zur Verfügung?
Jürgen Lucas: Neuzugang Justice Agyemang, den wir von Borussia Dortmund zu uns geholt haben, hat sich beim 6:0 gegen VfB Hüls ohne Fremdeinwirkung den Fuß gebrochen. Er wird die komplette Hinrunde ausfallen. Hadri Brahimi hat sich im Training einen Jochbeinbruch zugezogen und wird mir erst wieder in sechs bis acht Wochen zur Verfügung stehen.
Interview: MSPW