6. Oktober 2014

Rot-Weisse Meistersaison: Duisburger Vereine kein Hindernis

Die rot-weisse Meistersaison 1954/55 führte RWE quer durch die Republik. Doch auch in der direkten Nachbarschaft musste sich die Elf von Trainer Fritz Szepan behaupten. Gleich zwei Duisburger Vereine versuchten sich gegen den späteren Deutschen Meister: Der Meidericher SV und der Duisburger SV. Nur gegen den DSV gab es im Rückspiel eine Niederlage.

Gegen den MSV

Schon am zweiten Spieltag, am 29. August 1954, kam der MSV Duisburg zur Hafenstraße. Da RWE am ersten Spieltag nur ein 1:1 in Leverkusen erreicht hatte, wollte man nun einen Sieg. In der 15. Minute wurde Franz Islacker gefoult, der MSV-Spieler vom Platz gestellt. Nun lief es für RWE rund. Zwei Tore von Willi Vordenbäumen und eines von August Gottschalk sorgten für den 3:0 Erfolg.

Im Rückspiel, dass erst am 13.März 1955 stattfand, gewann RWE wieder, dieses Mal mit 2:1. Die Tore schossen Franz Islacker und Johannes Röhrig. Für den MSV lief die Saison nicht besonders. Seit 1951 spielten sie in der Oberliga West, stiegen dann am Ende der Saison 1954/55 ab in die 2. Liga West.

Gegen den alten Rekordmeister

RWE trat am 21.11.54 beim Duisburger SV an. Es war Islacker, der kurz nach der Pause das 1:0 erzielte. Der Endstand reichte, um in der Tabelle weiter auf dem 1. Platz zu liegen. Das Rückspiel fand am Ostersonntag, den 10. April 1955, statt. RWE war die Meiserschaft in der Oberliga West nicht mehr zu nehmen. So spielten sie auch und verloren 0:2 gegen den DSV. Zu den Zuschauern schrieb die Kurze Fuffzehn: „Die 8.000 Unentwegten bedauerten ihr Kommen sehr.“ Im Anschluss an dieses Spiel verlor RWE auch die nächsten beiden Spiele gegen Westfalia Herne und Preußen Dellbrück.

Der DSV, der am Ende Platz 8 in der Oberliga West belegte, war immerhin und ist es heute noch der Westdeutsche Rekordmeister. 1903/04, 1904/05, 1907/08, 1909/10, 1910/11, 1911/12, 1912/13, 1913/14, 1920/21, 1923/24 und 1926/27, also 11-mal wurden der DSV Meister im Westdeutschen Spielverband, war damit immer qualifiziert für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. 1913 erreichte man auch als erster westdeutscher Verein das Finale, dass man 1:3 gegen den VfB Leipzig verlor.
RWE hatte dagegen gute Erinnerungen an den DSV. 1947/48 als es um die Qualifikation für die Oberliga West ging, war der DSV neben TuRa 86 Gegner in der Aufstiegsrunde. RWE gewann mit 3:1 in Duisburg, schaffte zuhause ein 2:0 und qualifizierte sich so für die Oberliga West.

In der Saison 1956/57, in der RWE nur Platz 8 belegte, schafften es die Duisburger hinter Borussia Dortmund und knapp vor dem 1. FC Köln, den 2. Platz zu belegen und nahmen an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft teil. Dort gelang der 2. Platz hinter dem Hamburger SV, wo man 1:1 spielte, und vor dem 1. FC Nürnberg, von denen man sich 2:2 trennte, und dem 1. FC Saarbrücken, die man 3:1 besiegt hatte. Das war die letzte große Tat des Duisburger Spielvereins.