26. Oktober 2014

Familienspieltag nach Maß

14.415 Zuschauer sahen einen 6:0-Sieg der Rot-Weissen über die SG Wattenscheid. Sven Kreyer (3), Tim Hermes, Kai Nakowitsch und Benjamin Baier trafen zum höchsten RWE-Sieg der bisherigen Saison. „Wichtig war, dass wir uns früh für unsere Aggressivität belohnt haben. Mit dem 3:0 war dann der Bann gebrochen, dann sind die Spieler wie befreit marschiert“, so RWE-Chef-Trainer Marc Fascher.

Was hatte RWE bei den vergangenen Familienspieltagen zu leiden. 1:6 und 0:1 unterlagen die Rot-Weissen in den vergangenen Spielzeiten jeweils am Tag, den der Verein von der Hafenstraße als Fußballfest für die gesamte Familie geplant hatte. Wer allerdings am heutigen Sonntag mit entsprechenden Zweifeln an die Hafenstraße reiste, sollte diese binnen kürzester Zeit verlieren.

Von Beginn an zeigten die Rot-Weissen ein aggressives Pressing, das die, mit dem Selbstvertrauen einer Siegesserie von drei Spielen angereisten Wattenscheider in arge Bedrängnis brachte. Nur drei Minuten dauerte es, ehe die Rot-Weissen den Gast an deren Sechzehner zu einem Ballverlust zwangen und diesen konsequent ausnutzten. Marcel Platzek brachte den Ball auf Sven Kreyer, der Gästetorwart Boss aus 15 Metern keine Chance ließ (3.). Als eine der spielstärksten Mannschaften wurden die Wattenscheider in den vergangenen Wochen bezeichnet – gegen RWE brachte die SG ihre Klasse aber nicht auf den grünen Rasen. Aus gefühlt  jedem Zweikampf ging in der Anfangsviertelstunde ein rot-weisser Sieger hervor. So waren weitere Chancen folgerichtig: Hermes (5.) und Studtrucker (11.) hätten bereits früh den viel bemühten Deckel auf die Partie an der Hafenstraße machen können.

„Es war klar, dass wir das Tempo der ersten 15 Minuten nicht die ganze Partie durchhalten konnten“, so Fascher im Nachgang der Begegnung und so trat seine Elf nach gut 20 Minuten ein bisschen auf die Bremse. Die 1:0-Führung geriet bis zum Halbzeitpfiff trotzdem nicht in Gefahr.

Nach dem Seitenwechsel erwischten die Rot-Weissen erneut einen tollen Start. Zehn Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, als Marwin Studtrucker gut 20 Meter vor dem Gästetor gelegt wurde. Tim Hermes schnappte sich den Ball und zeigte in beeindruckender Art und Weise, wie viel Gefühl in seinem linken Schlappen steckt: Boss im Tor der SG chancenlos, RWE mit zwei Toren in Führung (56.).

Mit toller Unterstützung von den Rängen im Rücken ging RWE weiter auf Torejagd und konnte es sich in der 68. Minute sogar leisten, einen Strafstoß zu vergeben. Denn gerade als Wattenscheid sich nach dem gehaltenen Elfmeter im Aufwind wähnte, schlugen die Rot-Weissen erneut zu. Marcel Platzek bediente den aufgerückten Kai Nakowitsch nach tollem Solo mustergültig, sodass der RWE-Youngster den Ball nur noch über die Linie drücken musste (83.).

Damit leitete Nakowitsch die rot-weisse Schlussoffensive ein, die es in sich haben sollte: Benjamin Baier mit einem Schlenzer in den Winkel (84.) und erneut Sven Kreyer (86. und 89.) schossen RWE zum höchsten Heimsieg der Saison und damit auf den zweiten Tabellenplatz. Ein Spiel, das den Fakt des erreichten Zuschauerrekords der Regionalliga West deutlich in den Schatten stellte und den einen oder anderen Gast von einem erneuten Besuch der Hafenstraße überzeugt haben dürfte.

Das Spielgeschehen im Ticker