5. Dezember 2014

„Mit allen Mitteln dagegenhalten“

Fascher erwartet intensive 90 Minuten am Lotter Kreuz.

Das hatten sich die Sportfreunde aus Lotte sicher anders vorgestellt. Voller Vorfreude und dem Motto „Volle Lotte“ ging man am Lotter Kreuz in die neue Regionalliga-Spielzeit. Nach dem Ende der Hinrunde hinkt man den eigenen Ansprüchen derzeit jedoch etwas hinterher.

Seit der Saison 2008/2009 gehören die Sportfreunde zum Stammpersonal der Regionalliga West und seit der Saison 2009/2010 sogar zu den Topteams der Spielklasse. Nie standen die Tecklenburger seitdem am Ende einer Spielzeit schlechter als auf Platz 3. Und doch reichte es bisher nicht zum großen Wurf. Trotz errungener Meisterschaft in der Saison 2012/2013 scheiterte man in der Relegation an RB Leipzig und musste sich in der vergangenen Spielzeit der Fortuna aus Köln geschlagen geben.

In dieser Saison sieht das Tabellenbild für die Sportfreunde etwas anders aus. Nach einer durchwachsenen Hinrunde steht die Mannschaft derzeit auf Platz 11 und ist damit der Abstiegszone näher als der angestrebten Spitzengruppe. Aufgrund des ausbleibenden Erfolgs entschied man sich am Lotter Kreuz Mitte November zu einem Trainerwechsel. Seitdem dirigiert Henning Grieneisen – seines Zeichens Ex-Spieler der Lotteraner – die Tecklenburger als Interimstrainer. Der Erfolg hat sich nach drei absolvierten Ligaspielen bislang aber auch unter ihm noch nicht einstellen können.

Dabei ist dem Kader der Sportfreunde durchaus einiges zuzutrauen. Satte 20 Neuzugänge holte man vor der Spielzeit ans Lotter Kreuz. Darunter mit Koep, Pires und Langlitz gleich drei Spieler, die in der vergangenen Saison noch für RWE die Schuhe schnürten. Mit Zeh und Al-Hazaimeh wurde zudem eine kompakte defensive Zentrale verpflichtet, wodurch Pires in der offensive viele Freiheiten bleiben. Auch RWE-Chef-Trainer Marc Fascher gibt zu, die Sportfreunde vor der Saison zur Spitzengruppe der Liga gezählt zu haben. Aus der aktuellen Position der Münsterländer möchte der rot-weisse Übungsleiter daher auch keine Rückschlüsse auf die Begegnung am kommenden Samstag ziehen: „Ich messe die Klasse der Lotter nicht am Tabellenstand. Die werden am Samstag gegen uns wieder alles in die Waagschale werfen. Unsere Aufgabe ist es, mit allen Mitteln dagegenzuhalten.“

„Schwere Arbeit“ lautet daher das Motto für die anstehende Begegnung. Fußball für Feinschmecker erwartet der rot-weisse Übungsleiter also nicht, vielmehr ein erneut intensives Duell. Ein solches absolvierten die Rot-Weissen bereits am vergangenen Wochenende bei der Reserve des 1. FC Köln. Mit viel Kampfgeist gelang gegen die Junggeißböcke der siebte Sieg im neunten Spiel und damit ein gelungener Abschluss der rot-weissen Hinrunde. 

Pünktlich zum Start in die Rückrunde stehen Fascher nun auch die wiedergenesenen Kevin Grund und Tim Treude sowie der zuvor gesperrte Marcel Platzek zur Verfügung. Ob jemand der Rückkehrer allerdings den direkten Sprung in die erste Elf schafft, ließ der rot-weisse Übungsleiter noch offen: „Da bin ich mir noch nicht ganz sicher. Die Devise ‚never change a winning team‘ hat in der Vergangenheit ja auch schon ganz gut funktioniert.“