20. Januar 2015
Essener Sport setzt Zeichen für Menschlichkeit
Rund 5000 Menschen sind am Sonntagvormittag auf die Straße gegangen, um ein Zeichen gegen Ausgrenzung und für Vielfalt zu setzen. Das Bündnis „Essen stellt sich quer” hatte gemeinsam mit rund 400 Organisationen, Firmen und Funktionsträgern aufgerufen, trotz der für diesen Tag abgesagten Kundgebung der „HoGeSa“ für eine gewalt- und angstfreie, vielseitige Stadtgesellschaft zu demonstrieren. Rot-Weiss Essen und der Essener Sport mobilisierten früh viele Kräfte und waren auch auf der Kundgebung auf dem Willy-Brandt-Platz aktiv.
„Ich freue mich darüber, dass so viele Menschen unserem Aufruf gefolgt sind und gemeinsam mit uns ein Zeichen für Mitmenschlichkeit, für Verschiedenheit und Toleranz setzen”, erklärte RWE-Vorstand Prof. Dr. Michael Welling und betonte: „Rot-Weiss Essen ist bunt und ein wichtiger Teil einer bunten Stadtgesellschaft.”
Wolfgang Rohrberg, Geschäftsführer des Essener Sportbundes, stellte klar: „Wir wollen im Sport immer gemeinsam etwas erreichen: Es geht um Zeiten, Weiten und ums Gewinnen. Das passiert im Team, unabhängig von Politik, Hautfarbe, Herkunft, oder geschlechtlicher Vorliebe.” Deshalb seien Gewaltbereitschaft und Radikalismus der Natur des Sports per se fremd.
„Rot-Weiss Essen ist Teil einer bunten Stadtgesellschaft.”
Auch TuSEM-Geschäftsführer Niels Ellwanger nahm an der Kundgebung teil.
Harun Kazoglu, sportlicher Leiter des DJK Katernberg und Gründungsmitglied der Essener Chancen, betonte: „Ich setze mich gerne in meiner Freizeit für Bildung sowie Integration durch Sport von Kindern und Jugendlichen ein.“ Sein Fazit fand breite Zustimmung, nicht nur im Sport: „Wir dürfen uns als Gesellschaft nicht von radikalen Parolen spalten lassen.”
Niklas Cox, Geschäftsführer ETB Wohnbau Baskets, ließ simple Fakten sprechen: „Wenn ich ohne Ausländer antreten müsste, stände ich ohne Trainer da und wäre kaum spielfähig.“ Ihm sei allerdings wichtig, unabhängig vom starken Zeichen am Sonntag, auch in Zukunft enger beieinander zu stehen: „Es geht nicht nur um heute. Wir müssen weiter im Dialog bleiben und gemeinsam dafür arbeiten, dass wir hier in Essen für Toleranz und Menschlichkeit stehen.”