7. Februar 2015
Niederlage in Aachen: Wenn Fußball in den Hintergrund gerät
0:1 unterliegen die Rot-Weissen auf dem Tivoli und erleiden damit die zweite Saisonniederlage. Behrens Treffer kurz vor der Pause hatte bis zum Ende Bestand (42.). „Wir haben das 25, 30 Minuten richtig gut gemacht, danach hat uns Aachen ein bisschen eingelullt. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann nicht geschafft, uns Chancen zu erspielen“, so RWE-Chef-Trainer Marc Fascher über drei verlorene Punkte in der Kaiserstadt, die an diesem Tag jedoch in den Hintergrund gerieten: Ein RWE-Fan verstarb auf dem Weg ins Stadion.
Der Rahmen stimmte für das Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine. Ein mit 30.314 Zuschauern ausverkaufter Tivoli erwartete die Mannschaften am heutigen Samstag in Aachen. Diese sahen zu Beginn eine überlegene Elf aus der Ruhrmetropole. RWE kam gut in die Begegnung und setzte mit einem satten Lattenschuss von Tim Hermes bereits nach vier Minuten ein erstes Ausrufezeichen. Auch in der Folge blieben die Rot-Weissen spielbestimmend, kamen aber nur selten vor das Aachener Tor. Mit fortschreitender Spielzeit scheiterte das Aufbauspiel der Gäste dann zunehmend im Mittelfeld, so dass sich nach einer gespielten halben Stunde ein ausgeglichenes und kampfbetontes Spiel entwickelte. Torgefahr kam lediglich bei Standardsituationen auf und eine solche war es dann auch, die die Begegnung der beiden Traditionsvereine entschied: Nachdem Behrens einige Minuten zuvor noch nach einer Ecke am starken Niclas Heimann gescheitert war, bot sich ihm in der 42. Minute eine erneute Gelegenheit, die der Aachener Stürmer nutzte.
Durch die Hereinnahme des offensiveren Max Dombrowka für Leon Binder gab RWE-Chef-Trainer Marc Fascher die Richtung für den zweiten Durchgang vor. Doch es gelang den Rot-Weissen weiterhin nicht, die Aachener Abwehr in Bedrängnis zu bringen. In der 73. Minute stieg die Schwierigkeit dieser Aufgabe zusätzlich: Behrens und Richard Weber behakten sich im Laufduell, was Schiedsrichter Thomsen als gelbwürdiges Vergehen Webers wertete und diesen mit seiner zweiten gelben Karte vom Platz stellte. Zwar stemmten sich die Rot-Weissen auch in den verbleibenden Minuten noch mit allen Mitteln gegen die drohende Niederlage, konnten diese am Ende aber nicht verhindern.
Deutlich schmerzlicher als verlorene Punkte war an diesem Tag für die rot-weisse Familie jedoch etwas anderes: Bereits vor dem Anstoß der Begegnung auf dem Aachener Tivoli erreichte die Rot-Weissen eine traurige Meldung aus dem für die Partie eingesetzten Entlastungszug. Ein 63-jähriger RWE-Fan brach im Zug zusammen und musste reanimiert werden. Nach dem Abpfiff der Partie dann der Schock: Der Rot-Weisse war im Krankenhaus verstorben. Rot-Weiss Essen ist in Gedanken bei den Angehörigen des Verstorbenen und wünscht diesen viel Kraft beim Verarbeiten dieses großen Verlusts.
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