27. März 2015

„Jeder Sieg bringt Selbstvertrauen“

Trainer Marc Fascher will gegen Rödinghausen die nächsten drei Punkte einfahren.

Auch wenn ein torloses Unentschieden sicherlich den neutralen Zuschauer nicht wirklich entzückte, so wurde gegen die Viktoria aus Köln doch eines deutlich: Die Niederlagen zu Beginn der Rückrunde sind aufgearbeitet und abgehakt. Wie das gelungen ist, beschreibt Trainer Marc Fascher im Interview mit der „kurzen fuffzehn.“

Marc Fascher, beschreibe uns doch mal aus Deiner Sicht das Spiel unserer Mannschaft gegen Viktoria Köln?

MF: Ich habe eine gute RWE-Mannschaft gesehen. Warum? Weil wir sehr diszipliniert und taktisch gut gegen den Ball gearbeitet haben. Das spiegelt sich dann auch darin wieder, dass Viktoria Köln über die gesamten 90 Minuten nur eine Torchance hatte. Was ich ebenfalls als sehr positiv betrachte – besonders in einem Spiel, in dem beide Mannschaften auf Augenhöhe agieren – ist, dass wir das Chancenplus hatten. Wir haben immerhin dreimal auf das Tor der Kölner geschossen.

Wäre gegen eine Top-Mannschaft der Regionalliga noch mehr möglich gewesen, als das Unentschieden?

MF: Das Spiel war kein Chancenfestival, aber das kann man auch nicht erwarten, wenn sich zwei Mannschaften praktisch neutralisieren. Der Spielverlauf hat nicht mehr zugelassen. Wenn allerdings eine Mannschaft hätte gewinnen können, dann unsere Elf. Von daher war es ein absolut verdienter Punkt und eine klare Leistungssteigerung gegenüber dem Spiel gegen Schalke. Darauf können wir aufbauen. Wir schlagen momentan sowieso den Weg der kleinen Schritte ein.

Motor in der Offensive stottert noch

Wenn Du von kleinen Schritten sprichst, dann meinst Du damit vermutlich auch, dass RWE zum zweiten Mal nacheinander ohne Gegentor blieb, der Motor in der Offensive aber noch stottert…

MF: …Da legt man zu Recht den Finger in die Wunde. Die Basis ist aber erst einmal, gut zu stehen und sich kein Gegentor zu fangen. Man darf auch nicht vergessen, wenn wir auf das Spiel vom vergangenen Wochenende schauen, gegen welchen Gegner wir gespielt haben. Viktoria Köln ist als absoluter Top-Favorit in die Saison gestartet. Natürlich müssen wir aus der neu gewonnen Sicherheit in der Defensive auch vorne wieder öfter zuschlagen. Irgendwie muss man das Quäntchen Glück auch manchmal erzwingen – und damit auch das Tor.

Du hast zu Recht von einer deutlichen Leistungssteigerung gegenüber dem Spiel gegen Schalkes U23 gesprochen. Hatte sich das unter der Woche schon angedeutet?

MF: Ja, Ansätze waren durchaus zu erkennen. Man darf nicht vergessen: Auch wenn der Sieg gegen Schalke keine glorreiche Leistung war, sondern eher in die Kategorie Arbeitssieg einzuordnen ist, bleibt ein Sieg ein Sieg. Jeder Erfolg gibt Selbstvertrauen. Genau danach haben wir in den Wochen zuvor gestrebt und auch wenn du ein Spiel knapp mit 1:0 gewinnst, bringt das der Mannschaft neues Selbstvertrauen. Erstens hat man zu Null gespielt, zweitens hat man nach drei sieglosen Spielen endlich wieder gewonnen – das konnte man im Training auch teilweise erkennen.

Dieses Leistungsniveau brauchen wir auch in den kommenden „ostwestfälischen Wochen“. Bevor es zum SC Verl geht, wartet der SV Rödinghausen auf sein Gastspiel an der Hafenstraße. Welche Erinnerungen hast Du noch an das Hinspiel?

MF: Rödinghausen war zu diesem Zeitpunkt noch richtig gut dabei und es war ein ganz schweres Spiel. Dort haben wir aber eine richtig gute Leistung abgerufen, schließlich hat uns Rödinghausen auch alles abverlangt. An solche Partien erinnert man sich. Es war ein schwer erkämpfter Sieg in Rödinghausen, und darauf stellen wir uns auch beim Heimspiel wieder ein. Es wird mit Sicherheit keinen Deut leichter sein.

Heimspiel bedeutet gleichzeitig, dass RWE das Spiel machen muss. Kann man auf der Leistung von Köln in dieser Hinsicht aufbauen?

MF: Das hoffe ich natürlich auch. Der Sieg gegen Schalke hat ein Stück Selbstvertrauen zurückgebracht, genauso wie der hochverdiente Punktgewinn in der Domstadt. Ich hoffe, dass wir uns mit diesem Selbstvertrauen weiterhin in allen Bereichen kontinuierlich steigern. Wir machen das bislang sehr ordentlich und jetzt gilt es, sich auch offensiv zu steigern, um dann den Schritt in die richtige Richtung zu machen.

Also heißt das Ziel, wenn möglich drei Punkte gegen Rödinghausen?

MF: Genau. Diese Negativwochen, die wir hinter uns haben, die wollen wir schnell vergessen machen. Das geht nur über Erfolgserlebnisse. Also werden wir versuchen, den nächsten Dreier einzufahren.