22. September 2015
Das Vorwort zum Regionalliga-Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf U23
Liebe Fans von RWE, Mitglieder und Gäste!
Es ist ein schwieriger Spagat – nach den jüngsten Niederlagen und nach einem Saisonstart, der weit hinter unseren eigenen Erwartungen und Ansprüchen zurückgeblieben ist – Worte zu finden, die in unserer aktuellen Situation nicht als „hohle Phrase“ daherkommen. Worte zu finden, die nicht als „Durchhalteparolen“ verstanden werden. Worte, die vielleicht erklärend sind und dennoch positiv in die Zukunft blicken lassen. Dabei will ich an dieser Stelle ganz bewusst auch kein 08/15-Blabla formulieren. Richtig ist: Der bisherige Saisonverlauf ist enttäuschend und frustrierend. Und zwar für uns alle. Für Fans, aber auch für Spieler und Verantwortliche.
Zur Erinnerung: Als wir im Frühjahr zum zweiten Mal innerhalb einer Saison gegen den FC Kray verloren hatten und es auch in der Folgezeit weitere unbefriedigende Ergebnisse gab, haben wir uns von Trainer Marc Fascher getrennt. Wir waren – und das nicht nur wegen des sportlichen Misserfolgs – zu der Überzeugung gelangt, dass eine grundsätzliche Veränderung zwingend notwendig war. Auch deshalb haben wir mit Andreas Winkler und Jan Siewert Leuten die sportliche Verantwortung übertragen, von denen wir zu 100 Prozent überzeugt sind, dass es ihnen gelingen wird, nachhaltig etwas aufzubauen. Diesen Weg haben wir eingeschlagen und werden ihn auch nicht verlassen.
Natürlich haben wir uns gewünscht, dass die Rückschläge auf diesem Weg nicht so geballt kommen. Natürlich haben wir uns erhofft, dass die Veränderungen schneller greifen. Und natürlich haben wir erwartet, von Beginn an bessere Ergebnisse zu erzielen. Daher rührt die aktuelle Enttäuschung.
Der Ärger, die Wut, aber auch die Resignation vieler RWE-Anhänger resultiert aber auch daraus, dass unser Verein nicht erst jetzt, sondern schon seit vielen Jahren und Jahrzehnten den eigenen Ansprüchen nicht gerecht wird. Die Reaktionen sind deshalb mit Blick auf die Historie des Vereins verständlich. Dennoch ist es falsch, die aktuelle Sportliche Führung dafür verantwortlich zu machen.
Dass es weitere Rückschläge geben kann, damit müssen und werden wir umgehen. An unserer grundsätzlichen Einstellung wird aber auch das nichts ändern. Vor der Saison wollten noch alle diesen Weg gehen. Wir gehen ihn weiter – mit voller Überzeugung.
Ihr
Michael Welling
1. Vorsitzender