1. Oktober 2015

Auf der Leistung gegen Verl aufbauen

Trainer Jan Siewert will an das Spiel in Ostwestfalen anknüpfen.

Anstrengende Wochen für die Mannschaft und nervenaufreibende für den Trainer liegen hinter RWE. Das bittere 1:1 gegen Verl setzte den Schlusspunkt unter die englischen Wochen. Welches Fazit unser Trainer Jan Siewert zieht, verrät er im KF-Interview.

Jan, wenn Du an das Spiel gegen Verl zurückdenkst, was überwiegt: Der Ärger über das späte Gegentor oder die Freude über die gute Leistung?

JS: Natürlich waren wir alle sehr enttäuscht, dass wir am Ende für unsere sehr dominante Spielweise nicht belohnt worden sind. Ich glaube, dass man in Verl kaum besser spielen kann, als wir es getan haben. Wenn du in der 95. Minute bei drei angezeigten Nachspielminuten das Gegentor bekommst, ist das schon sehr bitter. Nichtsdestotrotz wollen wir auf der Leistung aufbauen und die nächste Chance zum Dreier nutzen.

Über mindestens 80 Minuten hat Deine Mannschaft das Spiel gut im Griff gehabt. Was lief besser als in den Partien zuvor, auch wenn es am Ende „nur“ ein Punkt war?

JS: Wir waren einfach in vielen Situationen konsequenter. Wir waren dominanter, was den Ballbesitz angeht; haben uns die Räume besser geöffnet und erlaufen. Das ist für unser Spiel sehr wichtig. Das war der Schlüssel in Verl, denn wir wussten, dass sie sehr tief stehen werden und nur auf Konter lauern. Diese haben wir über 88 Minuten verteidigt. Nun muss es in den letzten Minuten auch noch reichen, damit man nicht 99,9 Prozent hat, sondern 100 Prozent, um den Sieg einzufahren.

Du hast die konsequente Spielweise angesprochen. Das Einzige, was nicht ganz so konsequent war, war die Chancenverwertung.

JS: Marcel Platzek hatte eine gute Chance, auch Kevin Behrens kann einmal querlegen statt selbst abzuschließen. Genauso auch der Freistoß von Kevin Grund in der Schlussphase. So ein Ding kann auch mal reingehen. Leider ist das gegen Verl nicht passiert. Das zweite Tor zu machen, wäre besser gewesen.

Schauen wir mal gemeinsam auf die letzten Wochen. Viele Spiele mit wenigen Tagen Abstand liegen hinter der Mannschaft. Welches Fazit ziehst du für die Marathonwochen in der Liga?

JS: Wir mussten schon einiges an Kraft lassen. Deswegen finde ich es klasse, wie die Mannschaft gegen Verl aufgetreten ist. Leider sind mit den englischen Wochen auch viele Verletzungen einhergegangen. Das ist aber fast konsequent bei so vielen intensiven Spielen. Bei der Punkteausbeute hätten wir uns sicherlich ein besseres Ergebnis gewünscht, aber dennoch bin ich froh über die dominante Leistung gegen Verl, wenn man auf die anstrengenden Wochen schaut.

„Endlich“ ist mal etwas Zeit zwischen zwei Spielen gewesen. Worauf lag der Fokus in den letzten Tagen vor dem Spiel gegen Köln?

JS: Wir haben vor allem nach dem Spiel gegen Verl regeneriert. Die Spieler, die nicht zum Einsatz kamen, haben natürlich trainiert. Am Montag hatten die Spieler frei und seit Dienstag lief die Vorbereitung für das Spiel gegen Viktoria Köln. Wir haben die Mannschaft noch einmal genau analysiert und einen Plan aufgestellt. Außerdem sollten einige Spieler wieder herangeführt werden, damit der Kader möglichst vollständig ist.

Welche Rolle kommt auf die Spieler zu, die zuletzt nicht immer auf dem Feld standen?

JS: Wir mussten erst einmal schauen, dass der dezimierte Kader wieder aufgefüllt wird und dass wir keine weiteren Verletzten zu beklagen haben. Bei Moritz Fritz mussten wir beispielsweise die Entwicklung der Trainingswoche abwarten. Generell gilt: Jeder Spieler kann etwas zum gemeinsamen Erfolg beitragen. Egal ob auf dem Feld oder daneben.

Es gibt sicherlich einfachere Gegner als Viktoria Köln, wenn man auf die Qualität des Kaders schaut. Wie schätzt Du die Kölner momentan ein?

JS: Ich glaube, dass Köln auf Grund von Verletzungen einen schwierigen Start hatte. Man merkt aber, dass eine unheimliche Substanz im Kader gegeben ist. Sie haben sich mittlerweile gefangen. Für uns gilt es, dass wir dagegenhalten und den Abstand zu Köln mit einem Sieg verringern.

Am vergangenen Wochenende hat Viktoria mit dem klaren Sieg bei Velbert bewiesen, wie stark sie sind. Gilt es, zunächst die Defensive zu stärken?

JS: Die Defensive soll immer stabil sein, egal welcher Gegner auf uns wartet. Wir wollen immer kompakt stehen und möglichst wenig Raum für den Gegner lassen.