11. Oktober 2015

Niederrheinpokal: RWE ringt KFC Uerdingen nieder

Standardsituationen ebnen den Weg in die nächste Runde.

Rot-Weiss Essen hat das Achtelfinale des Niederrheinpokals erreicht. Der Regionalligist setzte sich beim ambitionierten Oberligisten KFC Uerdingen 05 nach einem spannenden Pokalfight mit 4:1 nach Verlängerung durch. Für die Bergeborbecker erzielten die beiden Innenverteidiger Philipp Zeiger (13.) und Gino Windmüller (101.), Marwin Studtrucker (118.) sowie Cebio Soukou (120.) die Treffer. Takehiro Kubo hatte zwischenzeitlich für die Krefelder ausgeglichen (24.).

In der zweiten Runde des Verbandspokals gastierte Rot-Weiss Essen am  Sonntagnachmittag beim KFC Uerdingen 05. Während der Oberligist in Runde 1 im stadtinternen Duell beim TSV Krefeld-Bockum klar mit 12:0 die Oberhand behielt, setzte sich der Titelverteidiger aus Essen beim Mülheimer SV 07 mit 2:0 durch.

Zuletzt trafen beide Mannschaften im niederrheinischen Verbandspokal in der Saison 2011/12 aufeinander. In einem dramatischen Halbfinal-Duell konnte der RWE nach Elfmeterschießen (5:2 n.E.) den Einzug ins Endspiel bejubeln. Vor dem neuerlichen Duell der beiden Traditionsklubs musste KFC-Trainer Michael Boris auf seinen prominenten Neuzugang und Ex-Nationalspieler Kameruns, Mohamadou Idrissou (Gelb-Rot-Sperre), verzichten. Bei den Rot-Weissen standen Vojno Jesic (Muskelfaseriss) und Jeffrey Obst (Wadenprobleme) nicht zur Verfügung. Für Obst rückte Leon Binder auf die Rechtsverteigerposition. Kasim Rabihic kehrte dafür im zentralen defensiven Mittelfeld in die Startformation zurück. Ansonsten bot RWE-Trainer Jan Siewert jene Elf auf, die auch in der Vorwoche beim 1:1-Unentschieden gegen Viktoria Köln begann.

Couragierter Beginn wird belohnt

Die Rot-Weissen kamen im altehrwürdigen Grotenburg-Stadion gut in die Partie. Einen Steilpass von Kevin Grund in den Rücken der Krefelder Hintermannschaft erreichte Kevin Behrens noch mit den Fußspitzen vor dem herausstürmenden Ex-Essener im Uerdinger Tor, Daniel Schwabke, von wo aus die Kugel jedoch neben das Gehäuse rollte (11.). Nur zwei Minuten später die mitgereisten etwa 1.000 RWE-Anhänger dann aber jubeln. Benjamin Baiers Ecke verpasste Marcel Platzek noch am ersten Pfosten. Der mit aufgerückte Philipp Zeiger war indes am zweiten Pfosten zur Stelle und nickte zur rot-weissen Führung ein (13.).

Fortan waren es weiterhin Standardsituationen, mit denen beide Mannschaften in der kampfbetonten Partie im ersten Durchgang für Gefahr vor des Gegners Tor sorgen konnten. Während die Gäste von der Hafenstraße in Person von Baier mit einem Versuch per Freistoß aus gut 20 Metern an Schwabke scheiterten (17.), bewiesen die Hausherren mit ihrem ersten Vorstoß in den rot-weissen Strafraum gleich Effektivität. Tolga Cokkosan hatte Fahrian am Strafraumeck gelegt. Die Freistoß-Hereingabe verwertete Kubo mit dem Kopf zum Ausgleich für den KFC (24.).

In der Folge waren beide Kontrahenten zunächst auf ihre defensive Stabilität bedacht, so dass weitere Torgelegenheiten bis zum Pausenpfiff Mangelware blieben. In Ansätzen sorgte nur Grund für Gefahr in der Uerdinger Spielhälfte. Doch der 28-Jährige scheiterte mit seinen Einzelaktionen entweder an seinem ehemaligen Teamkollegen im KFC-Tor (28.) oder an der vielbeinigen Verteidigung der Gastgeber (30.). So ging es mit dem Gleichstand in die Kabinen.

"Tag der Standardsituationen"

Nach dem Seitenwechsel bot sich den 3.132 Stadionbesuchern ein unverändertes Bild. Beide Mannschaften neutralisierten sich weitestgehend in den Mittelfeldreihen. Eine Viertelstunde nach Wiederanpfiff war gespielt, als es der KFC Uerdingen war, die der Führung plötzlich nah waren: Ein Konter über Pagano und den eingewechselten Drewina bekam Manca auf der linken Seite freistehend vor dem RWE-Gehäuse serviert, doch Heller  Platzek ebenfalls eingewechselten Malcom Olwa Luta, der den Ball per Kopf aber auch nicht im Tor unterbringen konnte (62.).

In der Schlussviertelstunde der regulären Spielzeit sollten dann erneut die ruhenden Bälle als an diesem Nachmittag äußerst probates Mittel herhalten, um für Torgefahr zu sorgen. Auf Seiten der Krefelder setzte Fahrian einen Kopfball nach einem Eckstoß neben das rot-weisse Tor (75.). Auf Seiten der Hafenstraßen-Fußballer hatte Binder in Minute 83 die größte Chance, seine Farben wieder in Front zu bringen. Jedoch segelte sein Kopfball – natürlich erneut infolge eines Eckballs – hauchdünn über die Querlatte. Somit ging es in die Verlängerung.

Doppelschlag in den Schlussminuten

Dort sollte dann ein Eckball – wie sollte es an diesem Tag auch anders sein – die endgültige Entscheidung und die Erlösung für alle Rot-Weissen herbeiführen. Die kurz ausgeführte Ecke landete bei Baier, der wiederum mit seiner Hereingabe den Kopf von Gino Windmüller fand (101.). Der rot-weisse Innenverteidiger wuchte die Kugel zum umjubelten 2:1 aus Sicht der Rot-Weissen in die Maschen. Der Krefelder Fußball-Club hatte dem erneuten Rückstand nichts mehr entgegenzusetzen. Vielmehr war der rot-blaue Widerstand in den Schlussminuten vollends gebrochen. Der eingewechselte Marwin Studrucker (118.) und Cebio Soukou (120.) schraubten das Ergebnis schließlich noch auf 4:1 hoch. Mit diesem auf dem Papier eindeutigen Resultat konnten die Essener folglich den Heimweg in die Ruhrmetropole antreten.

Das Achtelfinale des Niederrheinpokals wird voraussichtlich Ende Oktober bzw. Anfang November ausgetragen.