22. Oktober 2015
„Wir müssen nach vorne schauen“
Mit Ausnahme der Ergebnisse fühlt sich Sommer-Neuzugang Kasim Rabihic in Essen wohl.
Angefangen hat alles auf dem Bolzplatz vor der eigenen Haustür in München. Jede Minute seiner Freizeit verbrachte Kasim Rabihic mit dem Ball am Fuß. „Mit dem Erklingen der Schulglocke ging es auf den Platz“, erklärt er gut 15 Jahre danach fernab seines Münchener Geburtsortes, mitten im Ruhrgebiet. Anpassungsschwierigkeiten gab es für die rot-weisse Nummer 5 im Pott trotz Münchner Dialekt keine: „Ich habe mich hier super eingelebt und fühle mich richtig wohl.“ Eine Einschränkung liefert der zentrale Mittelfeldspieler jedoch direkt mit: „Einzig die Ergebnisse stören noch.“
Lange war er nur Trainingsgast in der Vorbereitung der Rot-Weissen. Doch bereits nach wenigen Trainingstagen überzeugte Rabihic schließlich nicht nur die Trainingskiebitze von seinen Qualitäten. „Wenn man bei Rot-Weiss Essen trainiert und tagtäglich mit dem Umfeld hier konfrontiert wird, dann möchte man auch vollständig ein Teil davon sein. Für mich war daher relativ schnell klar, dass ich diesen Verein und diese Mannschaft nicht mehr verlassen möchte“, erklärte der 22-Jährige nach Vertragsunterschrift.
Von der Isar an die Ruhr
Bei der TSG Pasing lernte ‚Gagi’, wie Rabihic von seiner Familie genannt wird, das Fußballspielen und machte sich über die Jugendabteilung der Spvgg Unterhaching auf den Weg in den Seniorenfußball. Über den BC Aichach ging es schließlich zu den Münchner Löwen, wo Rabihic unter anderem mit dem heutigen Dortmunder Julian Weigl auf dem Trainingsplatz stand. Nach zwei Jahren in der Regionalliga Süd zog es ihn zu Saisonbeginn ins Ruhrgebiet.
In Essen angekommen, war es jedoch nicht der erhoffte Senkrechtstart, den er mit der neuen Mannschaft erlebte. Bereits zu Saisonbeginn musste Rabihic gemeinsam mit seiner Mannschaft einige Rückschläge bewältigen. Ein misslungenes Auftaktergebnis trotz starker 90 Spielminuten gegen den SC Wiedenbrück, das Pokalaus vor ausverkauftem Haus gegen die Düsseldorfer Fortuna im Elfmeterschießen oder das Gegentor gegen den SC Verl mit dem Abpfiff. Es gab bereits einige bittere Pillen zu schlucken in der Spielzeit 2015/2016. „Das hat es uns nicht gerade leichter gemacht“, so Rabihic rückblickend.
„Bringen uns selbst um bessere Ergebnisse“
Allerdings ist die durchwachsene Punktausbeute für die rot-weisse Nummer 5 keine Qualitätsfrage: „Wir haben eine richtig gute Mannschaft. Letztendlich bringen wir uns aber durch individuelle Fehler immer wieder selbst um bessere Ergebnisse“, erklärt der 22-Jährige, der damit den Ausführungen seines Chef-Trainers Jan Siewert folgt. Persönlich ist Rabihic nach einer durchwachsenen Phase wieder auf dem Weg zu alter Pass- und Ballsicherheit. Damit auch die körperliche Präsenz für die Defensivaufgaben nicht zu kurz kommt, findet man den 22-Jährigen in seiner Freizeit zwischen den Trainingseinheiten häufig im Fitnessstudio.
Nachholbedarf an der Tischtennisplatte
Eine gute Figur macht Rabihic jedoch nicht nur auf dem Platz, sondern auch an der Tischtennisplatte – dachte er zumindest vor seinem Wechsel an die Hafenstraße: „Ich habe mich eigentlich immer für einen ganz guten Tischtennisspieler gehalten und auch in meiner Freizeit gerne gespielt. Aber hier sind richtige Profis mit dabei“, so Rabihic mit einem Augenzwinkern. Marcel Platzek und Kevin Grund führen die interne Rangliste an. Kasim Rabihic landet in diesem Klassement dagegen nur im Mittelfeld.
„Der Zusammenhalt im Team stimmt“
Trotz der Konkurrenz an der Tischtennisplatte stimmt es innerhalb der Mannschaft. Gefragt nach den Stärken der RWE-Elf nennt der gebürtige Münchener neben dem spielerischen Potenzial daher auch die mannschaftliche Geschlossenheit: „Wir verstehen uns untereinander gut, der Zusammenhalt im Team passt.“
Und so geht Rabihic positiv in die anstehenden Aufgaben und Spiele. Bereits am heutigen Samstag sollen durch einen Sieg gegen Rot Weiss Ahlen drei zusätzliche Zähler auf dem Punktekonto der Essener Rot-Weissen landen. „Wir haben in der Vergangenheit schon gezeigt, dass wir es können. Wir müssen nach vorne schauen und wollen am Samstag zuhause gegen Ahlen unbedingt gewinnen.“