15. November 2015
Fehlstart kostet Punkte
RWE unterliegt in Oberhausen mit 1:2.
Unterschiedlicher hätten Anfang und Ende der Partie nicht verlaufen können: Während der Gastgeber aus Oberhausen die Anfangsphase bestimmte, dominierte die RWE-Elf die letzte halbe Stunde der Begegnung. Am Ende stand zwei genutzten Torchancen der Gastgeber durch Engelmann (3.) und Bauder (15.) nur ein Treffer auf rot-weisser Seite durch Marcel Platzek (60.) gegenüber. "Wir haben in der Anfangsphase in einigen Szenen einfach gepennt und sind dadurch in Rückstand geraten. In der zweiten Hälfte sind wir dann aber stark zurückgekommen und hätten hier sicherlich einen Punkt verdient gehabt", so Chef-Trainer Jan Siewert nach den 90 Minuten.
Das Verletzungspech hat die Rot-Weissen aktuell fest im Griff. Glücklicherweise hatten sich pünktlich zum Abschlusstraining noch Jeffrey Obst und Gino Windmüller spielfähig gemeldet, so dass Siewert komplett auf die Startelf der Vorwoche zurückgreifen konnte. Dabei sollte seine Elf eine ähnliche Abgeklärtheit ausstrahlen, wie im Spiel gegen die Gelsenkirchener Reserve. Die Umsetzung dieses Plans dauerte in der Partie im Stadion Niederrhein jedoch deutlich länger.
Denn es waren zunächst die Oberhausener, die als Tabellendritter vor Selbstvertrauen strotzten und das Tempo vorgaben. Bereits nach drei Minuten brach Reinert eine Flanke in die Mitte, die an sämtlichen RWE-Spielern, nicht jedoch an RWO-Stürmer Engelmann vorbeirauschte. Während dieser im ersten Versuch noch am glänzend agierenden Robin Heller scheiterte, brachte er den Ball im Nachschuss schließlich im Tor unter (3.). Neben dem Regen im Stadion Niederrhein eine weitere kalte Dusche für die Bergeborbecker, die sich in der 20. Minute zu einem kompletten Fehlstart entwickeln sollte.
Zwar wirkte RWE im Spielaufbau sicher und spielte sich klug aus Drucksituationen durch die früh anlaufende Oberhausener Offensive. Trotzdem gelang es RWO, gefährlich vor das RWE-Tor zu kommen. In der 20. Minute sorgte eine Freistoßhereingabe aus knapp 40 Metern für Gefahr. Richard Weber legte im Gerangel um den Ball Gegenspieler Haas, was Schiedsrichter Wollenweber zu einem Elfmeterpfiff veranlasste. Bauder ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und traf zum 2:0 (20.).
Doch RWE ließ sich durch die Gegentore nicht verunsichern und näherte sich nun langsam aber sicher dem RWO-Gehäuse. Während es Marcel Platzek (20.) und Benjamin Baier (37.) bei ihren Versuchen noch etwas an Schusskraft und -genauigkeit fehlte, hätte es nach einem Freistoß von Kasim Rabihic ans Lattenkreuz fast zum Anschlusstreffer gereicht (37.). Doch so blieb es zur Pause beim 0:2-Rückstand.
Nach Wiederanpfiff agierten beide Mannschaften zunächst mit weniger Tempo, als noch in der ersten Halbzeit. Auf dem seifigen Untergrund landeten Seitenwechsel jetzt häufiger im Seitenaus oder es fehlte vor dem gegnerischen Tor die Genauigkeit im letzten Pass.
Das änderte nach einer knappen Stunde Marcel Platzek, der seine Gegenspieler bereits zuvor mit seiner Dynamik regelmäßig auf Trab hielt. In der 60. Minute fasste sich die rot-weisse Nummer 9 dann mal aus der Distanz ein Herz und nagelte das Leder aus 25 Metern unhaltbar in den Oberhausener Torgiebe (61.). Der Startschuss für die rot-weisse Schlussoffensive war gefallen.
Wenige Minuten später tauchte Platzo dann allein vor RWO-Keeper Udegbe auf, der den Schuss aus sieben Metern Entfernung gerade noch parieren konnte. Auch Kasim Rabihic (64.) oder Benjamin Baier (69.) hatten den Ausgleich auf dem rot-weissen Fuß, brachten den Ball bei ihren Volleyversuchen jedoch nicht an Udegbe oder den Oberhausener Abwehrbeinen vorbei. Die klarste Gelegenheit zum Ausgleich bot sich dann eine Viertelstunde vor dem Abpfiff Kevin Grund. Im RWO-Strafraum kam Grund an den Ball und setzte gerade zum Torschuss an, als er von Gegenspieler Scheelen rüde abgeräumt wurde. Schiedsrichter Wollenweber schien es an diesem Tag jedoch bei einem Elfmeter belassen zu wollen und ließ die Partie weiterlaufen.
Trotzdem schnupperten die Rot-Weissen weiter am 2:2 und kamen durch Amar Cekic (85.) noch zu einer weiteren Großchance. Erneut war es jedoch Udegbe, der dem Ball im letzten Moment den Weg ins Tor und damit zum absolut verdienten Unentschieden verweigerte.