15. November 2015
Was ist aus dieser Welt geworden?
Die Einleitung der heutigen Gedenkminute vor dem Spiel RWO gegen RWE im Wortlaut.
"Liebe Fußballfreunde,
was ist aus dieser Welt geworden?
Diese Frage mussten wir uns in den letzten Monaten und Wochen und seit Freitagabend im besonderen, immer und immer wieder stellen. Ein terroristischer Angriff, auf friedliche, freie und unschuldige Menschen hat uns bis ins Mark erschüttert.
Paris ist von diesem Stadion aus knapp 550km entfernt. Für viele ist das weit weg. Doch dieser Angriff, wie jeder terroristische Akt, ist kein Angriff auf ein Land, eine Stadt oder ein Gebäude.
Es ist ein Angriff auf uns, auf die Menschheit. Auf die Freiheit.
Allein über 100 Menschen, größtenteils junge Menschen, voller Träume und Hoffnungen, Liebe und Sorgen, wollten mit ihren Liebsten auf einem Konzert das Leben feiern. Sie wollten Spaß haben und einen Moment erschaffen, der unvergesslich werden sollte. Sie wollten durchatmen und für ein paar Augenblicke ihre Sorgen vergessen. All diese Menschen mussten ihr Leben lassen. Bestialisch und erbarmungslos. Nach und nach haben diese feigen, seelenlosen Terroristen Leben ausgelöscht. Allein der Gedanke daran zerreißt uns das Herz.
Es ist nach diesem Ereignis wichtig, dass wir alle vorbehaltlos unsere Herzen öffnen und uns klar machen, dass ein Terrorist nicht tötet, weil ihn eine Religion dazu aufgefordert hat. Er tötet, weil er ein hasserfüllter, kranker "Mensch" ist.
Im Koran steht:
Wenn einer einen Menschen tötet, so ist es, als ob er eine ganze Welt getötet hat.
Und wenn einer einen Menschen rettet, so ist es, als ob er eine ganze Welt gerettet hat.
Es ist mehr denn je wichtig nun Geschlossenheit zu beweisen, nachzudenken und keinen Hass zu schüren. Wir dürfen den wenigen, die versuchen unsere Freiheit zu zerstören, nicht das Gefühl geben, ihre Taten würden zu Erfolgen führen.
Jeder Mensch, der am Freitag in Paris sein Leben lassen musste, hätte unser Freund oder unsere Freundin, unser Partner oder unsere Partnerin, unser Bruder oder unsere Schwester, unser Kind, unsere Mutter oder unser Vater sein können.
Gedenken wir nun in einer von tiefstem Herzen kommenden Schweigeminute den Opfern und deren Angehörige, die unser Mitgefühl und unseren Respekt verdient haben.
Frei nach Dr. Martin Luther King Jr.:
"Dunkelheit kann Dunkelheit nicht vertreiben; nur Licht kann das.
Hass kann Hass nicht vertreiben; nur Liebe kann das." "