3. Dezember 2015

Warum heißt die Vereinszeitung eigentlich „kurze fuffzehn“ und was bedeutet der Name?

Diese beiden Fragen werden uns immer wieder gestellt. Kürzlich tauchten sie sogar als Hörerfrage bei Radio Essen auf. In der heutigen Ausgabe der kurzen fuffzehn beschäftigen wir uns daher einmal etwas näher mit diesem Thema.

Umgangssprachlich bedeutet der Bergriff „kurze fuffzehn“ so viel wie etwas schnell erledigen. Was bedeutet er aber im Zusammenhang mit unserer Vereinszeitung?
Die Antwort führt uns in die Goldenen Fünfziger Jahre von Rot-Weiss Essen zurück. Sie erinnert uns ans Georg-Melches-Stadion und wir finden noch heute dazu einen wichtigen Hinweis auf der linken Seite der Zufahrtstraße zur Sparkassentribüne. Dort steht seit 2015 wieder die fast lebensgroße Bronzefigur von Professor Petsch mit dem Titel „kurze fuffzehn“.

Das 1951 entstandene Kunstwerk steht für die enge Verbundenheit von Rot-Weiss Essen zu den damals umliegenden Zechen Emil-Emscher und Carolus Magnus. Spieler und Mitglieder des Vereins waren anfänglich hauptsächlich Bergleute oder Angestellte der Montanindustrie. Ihren ersten Standort hatte die Bergmannskulptur inmitten der Gartenanlage kleine GRUGA. Diese befand sich hinter der alten Haupttribüne, etwa dort wo zuletzt das VIP-Zelt stand und der angrenzende Parkplatz war. Bis zum Abriss der alten Spielstätte fand sie dann ihren Platz hinter dem Kasseneingang zur Haupttribüne unterhalb der Stahllettern „Georg-Melches Stadion“.

Die Bronzefigur stellt einen Bergmann dar, der sich für kurze Zeit von der Arbeit ausruht. Die Mütze ist etwas in den Nacken geschoben, der rechte Arm in die Hüfte gestützt, die Bergmannslampe an der Hosentasche aufgehängt. Das linke Bein steht auf einem Kohlebrocken und der linke Arm stützt sich für eine kurze Pause auf eine Spitzhacke. Der Künstler will damit ausdrücken, dass der Bergmann in dieser angeblich fünfzehn Minuten dauernden Pause Kraft für die weitere Arbeit sammelt. Und genau so lange dauert auch eine Halbzeitpause beim Fußball. Und danach geht es mit neuem Elan in die zweite Spielhälfte.
Im Februar/März 1952 erschien dann die erste Ausgabe der gleichnamigen Vereinzeitschrift „kurze fuffzehn“ In den Anfangsjahren kam sie als monatliche Vereinszeitung im DIN A 5-Format heraus, und präsentierte Spieltagsrückblicke sowie Neuigkeiten und Berichte aus allen Abteilungen von Rot-Weiss Essen. Dies Bergmannsskulptur war dabei jahrelang als Titelbild zu sehen.

Seit dem ersten Bundesligaaufstieg 1966 erscheint die beliebte Vereinszeitung zu jedem Heimspiel. Auch wenn der Begriff in keinem Bergbau- oder Ruhrgebietssprachenlexikon vorkommt, hat sich der Name „kurze fuffzehn“ bis heute gehalten.