5. Dezember 2015

Bitteres 1:1 in der „Roten Erde“

Am 19. Spieltag der Regionalliga West empfing der der Tabellenvierzehnte Borussia Dortmund II den Zwölften Rot-Weiss Essen. Zur traditionellen Bundesliga-Uhrzeit am Samstagnachmittag trennte die Elf von der Hafenstraße  nur Sekunden vom erhofften Auswärtserfolg. In der dritten Minute der Nachspielzeit erzielte der eingewechselte Ioannidis den Last-Minute-Ausgleich für die U23 des BVB. Marcel Platzek hatte für den RWE in der 40. Spielminute die Führung markiert.

Für die Schwarzgelben um den Ex-Rot-Weissen Hendrik Bonmann bedeutete die Begegnung gegen die Mannschaft von der Hafenstraße das Ende einer dreiwöchigen Pflichtspielpause, nachdem sie mit dem neuen Trainer Daniel Farke (zuletzt in der abgelaufenen Spielzeit mit dem SV Lippstadt als Linienchef gegen den RWE aktiv) bis Mitte November die beiden ersten Partien bei der SG Wattenscheid 09 (2:0) und gegen den FC Wegberg-Beeck (6:0) eindrucksvoll für sich entscheiden konnten.

Nach dem enttäuschenden Remis in der Vorwoche gegen den FC Kray (1:1) und der 1:2-Niederlage bei Rot-Weiß Oberhausen Mitte November schickten sich die Essener indes an, nach zwei sieglosen Ligapartien wieder für ein Erfolgserlebnis in der Fremde zu sorgen. RWE-Cheftrainer Jan Siewert baute seine Startelf im Vergleich zum Stadtderby auf  zwei Postionen um. Für Richard Weber begann Philipp Zeiger in der Innenverteidigung. Daneben kehrte der wiedergenesene Marwin Studtrucker (Muskelbündelriss) zurück in die Anfangsformation. Amar Cekic nahm für ihn zunächst auf der Bank Platz. 

Niemand geringer als jener Studtrucker war es, der den ersten Akzent der Begegnung setzte. Sein Schuss aus 20 Metern fand jedoch die Arme Bonmanns (3.). Der Essener in Diensten des BVB und die rot-weisse Nummer 18 gehörten auch wenig später zu den Hauptakteuren der nächsten Gelegenheit der Gäste. Studtrucker schickte Jeffrey Obst auf der rechten Außenbahn steil, der in den Strafraum zog und Bonmann zu einer Glanztat zwang (11.). Eine Flanke des rot-weissen Rechtsverteidigers fand kurz darauf Moritz Fritz, dessen Kopfball knapp über die Querlatte auf dem Tornetz landete (15.).
Der RWE war im ersten Durchgang im altehrwürdigen Stadion Rote Erde die spielbestimmende Mannschaft, die sich fünf Minuten vor der Pause auch endlich für ihren Aufwand belohnen konnte, als ein Freistoß aus dem Halbfeld bei Marcel Platzek landete, der zur rot-weissen Führung hinter dem bereits geschlagenen Bonmann einschob (40.). Studtrucker hatte mit dem Habzeitpfiff noch die Riesengelegenheit, auf 2:0 zu erhöhen, doch Bonmann konnte seinen Versuch noch mit den Fingerspitzen um den Pfosten drehen. Die Hausherren aus Dortmund kamen in den ersten 45 Minuten nur einmal gefährlich vor das Tor von RWE-Schlussmann Robin Heller, als der Ex-Paderborner Bundesligaprofi Marvin Ducksch nach dem Führungstreffer der Essener plötzlich frei vor dem Gehäuse auftauchte. Es bedurfte eine Glanzparade Hellers, die den Ausgleich vereitelte (44.).

Personell unverändert kamen beide Teams aus den Kabinen. Die erste Torannäherung nach dem Seitenwechsel sahen die 1.775 Zuschauer in der Roten Erde in Minute 57. Wieder war es auf Dortmunder Seite Ducksch, der aus gut 16 Metern zum Abschluss kam. Sein Abschluss segelte knapp am RWE-Tor vorbei. Auf der Gegenseite scheiterte der agile Studtrucker am Ende eines blitzsauber ausgespielten Konters über den Kapitän von der Hafenstraße, Moritz Fritz, der den Offensivmann steil schickte, aber erneut in Hendrik Bonmann seinen Meister fand (60.).

Die Schlussviertelstunde läutete die Borussia aus Dortmund mit einem Freistoß aus zentraler Lage knapp 20 Meter vor dem RWE-Gehäuse ein. Einmal mehr versuchte sich bei den Schwarzgelben Marvin Ducksch. Einmal mehr scheiterte er mit seinem Versuch, der über die Querlatte flog (75.). Der BVB bemühte sich in der Folge um den Ausgleich, fand aber am heutigen Tag gegen die kompakt und defensiv stabil agierenden Bergeborbecker kein gewinnbringendes Mittel. Jedenfalls bis tief in die Nachspielzeit: Dann fand eine Freistoß-Flanke den kurz zuvor eingewechselten Ioannids, der das runde Kunstleder über die Torlinie bugsierte (93.).

Ein abermals bitterer Nackenschlag für die Rot-Weissen, wie auch Cheftrainer Jan Siewert konstatierte: "Wir sind natürlich extrem enttäuscht. Wir wollten nach Kray eine Reaktion zeigen. Das ist uns über weite Strecken auch gut gelungen. Es ist schade, dass wir das 2:0 nicht nachlegen konnten. Der Spielverlauf passte dann zu unserer bisherigen Saison."

Für das letzte Pflichtspiel des Kalenderjahres 2015 reist Rot-Weiss Essen am kommenden Samstag, 12. Dezember, zum SC Wiedenbrück. Anpfiff zum Rückrundenauftakt ist um 14.00 Uhr in Jahnstadion.