8. April 2016

Auswärtssieg!

Rot-Weiss Essen hat in der Regionalliga West den ersten Erfolg auf fremden Platz seit September errungen. Die Mannschaft von Neu-Cheftrainer Sven Demandt setzte sich am Freitagabend bei Rot Weiss Ahlen mit 2:1 durch. Frank Löning (20.) und Tolga Cokkosan (62.) ebneten mit ihren Toren den Weg zum wichtigen Auswärtssieg. Kurz  vor Schluss besorgte Ahlens Hönicke noch den Anschlusstreffer für die Münsterländer. „Für heute bin ich zufrieden. Der Sieg wird uns für die nächsten Spiele sicherlich helfen“, äußerte sich Debütant Demandt nach der Partie erleichtert. Getrübt wurde der lang ersehnte Auswärtsdreier durch einige RWE-Anhänger, die durch das Werfen von Böllern und Zünden von Pyrotechnik beim Stand von 2:0 eine Spielunterbrechung provozierten.

Rot Weiss gegen Rot-Weiss, RWA gegen RWE: Am 33. Spieltag der Regionalliga West gastiere Rot-Weiss Essen beim (Fast-)Namensvetter aus Ahlen. Mit den Münsterländern bekamen es die Gäste aus dem Ruhrgebiet mit jener Mannschaft zu tun, in der laufenden Rückserie aus neun Partien bereits satte 20 Punkte erspielen konnte. In der gesamten Hinrunde waren es noch gerade einmal 19 Punkte, die den Ahlenern vergönnt waren. Die Hürde, den lang ersehnten und wichtigen Auswärtsdreier einzutüten, war entsprechend hoch für die Elf des neuen RWE-Linienchefs Sven Demandt. Dieser stellte seine Mannschaft im Vergleich zum vergangenen Heimspiel gegen die Sportfreunde Lotte auf fünf Positionen um. Tolga Cokkosan, Gino Windmüller, Jeffrey Obst und Frank Löning rückten für Patrick Huckle, Richard Weber(Rotsperre), Andreas Ivan (angeschlagen) und Marcel Platzek (5. Gelbe) in die Startformation. Daneben erhielt Niclas Heimann im rot-weissen Tor eine Bewährungschance.
Die Partie im Wersestadion, das von Kopf bis Fuß an längst vergangene Zeiten erinnert, begann mit einer Schrecksekunde für alle, die es mit den Essener Rot-Weissen halten. Yilmaz‘ Schuss aus elf Metern zappelte im Netz, allerdings im Hintertornetz, nachdem das runde Leder hauchdünn am linken Pfosten vorbei ging (3.).

In der Anfangsviertelstunde waren es auch die Hausherren, die zumindest ein kleines optisches Übergewicht für sich beanspruchen konnten, ohne jedoch zu weiteren Torgelegenheiten zu kommen. Der RWE stand indes defensiv kompakt und versuchte über temporeiche Konter Nadelstiche zu setzen. Das erste Mal gefährlich vor das gegnerische Gehäuse kamen die Rot-Weissen aber infolge einer Standardsituation. Und wie: Nach einem Eckstoß von Benjamin Baier landet der „zweite Ball“ bei Löning, dessen Flankenversuch RWA-Schlussmann Stauder zunächst aus dem Strafraum fausten kann. Von dort bringt Obst den Ball postwendend zurück in den Strafraum, wo Löning völlig freistehend abziehen kann und Stauder keine Chance lässt – Tor für Rot-Weiss Essen (20.)!

Mit der Führung im Rücken machen die Jungs von der Hafenstraße weiter wie die Feuerwehr. Erst schickt Baier Studtrucker über rechts sehenswert steil, der setzt sich im 1-gegen-1 stark durch und findet mit seiner flachen Hereingabe wieder Löning, der die Kugel dieses Mal nicht sauber trifft. Chance vertan (22.). Dann ist es Studtrucker, dessen Direktabnahme knapp über den Querbalken fliegt (31.). Wiederrum nur fünf Minuten später wird Studtruckers Schussversuch abgefälscht und landet im hohen Bogen bei Kapitän Moritz Fritz, der auch nicht lange fackelt und mit seiner wuchtigen Volleyabnahme Stauder zu einer Glanzparade zwingt, um das 0:2 aus Ahlener Sicht zu vermeiden. Da auch Ahlens zweite gefährliche Annäherung an das Essener Tor durch Marzullo per Kopf nach einer Ecke nur auf dem Tornetz landet, ging es mit der Führung der Gäste in die Halbzeitpause.

Nach dem Wechsel sahen die 3.188 Zuschauer im Wersestadion ein zunächst unverändertes Bild mit selbstbewusst auftretenden Essener Rot-Weissen. Cokkosans flache Flankenhereingabe kann die RWA-Abwehr nur vor die Füße von Jeffrey Obst klären. Dieser schlägt einen Haken und schlenzt das Leder anschließend knapp am linken Pfosten dabei (54.). Besser machte es der Vorlagengeber selbst dann in Minute 62: Nach einer Ecke der Gastgeber kontert RWE einmal mehr. Heimann macht das Spiel schnell und schickt Studtrucker auf dem rechten Flügel, dessen Dribbling die rot-weisse Nummer 18 auf den mitgelaufenen Cokkosan durchsteckt, der alleinstehend vor Stauder zum 2:0 aus Essener Sicht einschieben kann.

Nach der gut 10-minütigen Spielunterbrechung machte Rot-Weiss Essen dort weiter, wo sie vor den unrühmlichen Geschehnissen auf der Tribüne aufgehört hatten. Erneut war es der agile Studtrucker, der frei vor dem Ahlener Keeper die Riesenchance vergab, das Ergebnis sogar noch auf 3:0 zu stellen. Rot Weiss Ahlen hatte der Elf von der Hafenstraße an diesem Freitagabend bis zur Nachspielzeit, die es nochmals in sich haben sollte, nicht mehr viel entgegenzusetzen. Einzig ein Freistoß von Backszat aus 25 Metern sorgte bis dahin für Gefahr für das Tor von Niclas Heimann. Dieser konnte den Versuch der Ahlener Nummer 10 aber problemlos parieren. Der eingewechselte Hönicke brachte seine Mannen kurz vor Ende der regulären Spielzeit dann aber doch noch mit seinem Anschlusstreffer zurück in die Partie. In der Nachspielzeit warfen die Rot Weissen schließlich alles nach vorne. Aber die RWE-Defensive hielt an diesem Abend. Somit blieb es beim wichtigen Auswärtserfolg für die Demandt-Elf.

Weiter geht es für RWE nun bereits am kommenden Dienstag, 12. April, in der Regionalliga. Dann gastiert unsere Mannschaft zum Nachholspiel beim TuS Erndtebrück im Siegener Leimbachstadion. Anstoß der Begegnung ist um 19.00 Uhr.