6. Mai 2016
„Einige Punkte haben wir den Fans zu verdanken“
Chef-Trainer Sven Demandt will den Sack schnell zumachen.
Ein Punkt in Herne, drei Zähler im Nachholspiel – RWE konnte in den vergangenen Spielen weiter Boden gutmachen. Im Interview spricht Chef-Trainer Sven Demandt über die Einstellung der Mannschaft, die Rolle der Fans und den nächsten Gegner Rot-Weiß Oberhausen.
Sven Demandt, drei Punkte im Nachholspiel. Wie groß ist die Last, die von den Schultern gefallen ist?
SD: Natürlich waren das drei wichtige Punkte. Und natürlich auch ein enorm wichtiger Schritt, um unser Ziel – den Klassenerhalt – zu erreichen. Dafür brauchen wir noch mindestens zwei, besser drei Punkte. Und die wollen wir auch so schnell wie möglich holen.
Drei Siege gab es jetzt unter deiner Regie. Hat sich die Stimmung in der Mannschaft mit Blick auf den Klassenerhalt verbessert?
SD: Die Jungs können ja die Tabelle lesen und da sieht es nun ein wenig besser aus. Allerdings war die Stimmung auch vorher nicht schlecht, nur eben angespannt. Aber das ist ja nicht verkehrt, da man dadurch fokussierter auf die Aufgabe ist.
Das Spiel gegen Velbert hat die Mannschaft glücklich, aber nicht unverdient gewonnen. Ein Zeichen dafür, dass der geforderte Kampf um den Klassenerhalt richtig angenommen wurde?
SD: Es gab Phasen im Spiel, in denen wir fußballerisch sehr ordentlich agiert haben, aber auch welche, in denen das nicht der Fall war. In unserer Situation ist ja klar, dass wir nicht jeden locker aus dem Stadion schießen können. Was das Mentale betrifft: Als ich hier angekommen bin, waren Charakter und Einstellung schon da. So etwas kann man ja nicht von einem Tag auf den anderen ändern. Wir haben es hinbekommen, dass es für jeden ersichtlich ist.
Frank Löning scheint sich immer wohler zu fühlen und hat gegen Velbert zweimal getroffen. Was hat sich bei ihm verändert?
SD: Natürlich ist es für ihn als Stürmer wichtig, dass er ab und zu trifft, da Tore Selbstbewusstsein geben. Entscheidend ist bei Frank aber, dass er ganz viel für die Mannschaft tut und sich in den Dienst stellt. Das zahlt die Mannschaft ihm jetzt zurück.
Es war eine sehr kurze, aber intensive Woche mit dem Heimspiel gegen Velbert. Zudem hat das Schalke-Spiel Kraft gekostet. Wie sah das Programm aus?
SD: Ja, in der Tat war die Woche – wie die anderen auch – sehr hart. Seit ich hier bin, hatten wir immer eine Englische Woche. Dementsprechend konnten wir auch nicht so viel trainieren und mussten sehen, dass die Mannschaft regenerieren kann.
Nun kommt das heiße Derby gegen Rot-Weiß Oberhausen. Du weißt, welche Rolle die Fans für eine gegnerische Mannschaft spielen können. Wie wichtig wird die Unterstützung am kommenden Wochenende sein?
SD: Die Fans unterstützen die Mannschaft in der ganzen Saison schon überragend. Das hat man auch in den letzten Spielen gesehen. Sie haben uns Stabilität gegeben, wenn es mal nicht so gut gelaufen ist. Einige Punkte, die wir geholt haben, sind eindeutig den Fans zu verdanken.
Hast du das Pokal-Halbfinale in Wuppertal gesehen oder kannst du deine Gedanken noch gar nicht auf diesen Wettbewerb richten?
SD: Es ist ja logisch, dass wir das Spiel verfolgt haben, da wir auch im Finale stehen. Ich muss aber dazu sagen, dass ich mich mit Wuppertal erst dann beschäftige, wenn wir alles andere – also den Klassenerhalt – geregelt haben. Diese Dinge haben für uns in den letzten Spielen absoluten Vorrang. Wenn wir das geschafft haben, kann das Finale gegen Wuppertal ein sehr guter Abschluss der Saison sein.
Das Hinspiel gegen Oberhausen ging knapp verloren, aber unsere Mannschaft hat eine richtig gute Leistung gezeigt. Was wird die Marschroute für das Heimspiel sein?
SD: Das soll ähnlich wie in den letzten Spielen aussehen. Wir wollen gut organisiert stehen, gut verteidigen und nach vorne wieder Tore schießen. Das sollte die Marschroute sein.
Gib uns doch noch einen Überblick über die Personallage:
SD: Benjamin Baier wird nach seiner fünften Gelben Karte fehlen. Jeffrey Obst hat sich eine Verletzung an der Bauchmuskulatur zugezogen. Da müssen wir nun die Diagnose abwarten. Wahrscheinlich fällt er aber bis zum Saisonende aus.