4. August 2016

Nächster Gegner: Wiedersehen von Sven Demandt und Daniel Zillken

Cheftrainer von RWE und des Bonner SC kennen sich seit über 30 Jahren

Aufsteiger Bonner SC, der am heutigen Freitagabend (ab 19.30 Uhr) bei Rot-Weiss Essen gastiert, ist zurück. Zurück in der 4. Liga, nachdem der Traditionsverein im Anschluss an die Saison 2009/2010 Insolvenz anmelden musste und 2011 in der siebtklassigen Landesliga Mittelrhein einen Neuanfang startete. Mit der bereits zweiten Insolvenz (nach 1977) endete auch das Mäzenatentum beim BSC. Der langjährige Geldgeber Hans Viol zog sich aus dem Verein zurück. Zwei Jahre Landesliga und drei Spielzeiten in der Mittelrheinliga später klappte es 2016 mit der Rückkehr in die Regionalliga West.

Auch finanziell sieht es mittlerweile wieder besser aus. Statt einer „One-Man-Show“ wie unter Viol setzt der Klub jetzt auf die Unterstützung zahlreicher kleinerer Sponsoren. Dem BSC steht ein Etat von rund einer halben Million Euro für den Kader zur Verfügung. Damit kann der Verein aus der ehemaligen Bundeshauptstadt zwar nicht mit den Spitzenklubs der Liga mithalten, ist aber dennoch konkurrenzfähig. Das stellten die „Rheinlöwen“ gleich zum Auftakt der Saison mit ihrem 2:1-Heimsieg gegen die U 23 von Fortuna Düsseldorf eindrucksvoll unter Beweis. Obwohl vielversprechende Neuzugänge wie Connor Krempicki und David Bors (beide vom FC Viktoria Köln) noch nicht zur Startformation gehörten, standen zu Spielbeginn zehn Akteure mit Regionalliga-Erfahrung auf dem Platz.

Trainiert wird der Bonner SC seit Juli 2014 von Daniel Zillken. Bevor der 48-Jährige den BSC zurück in die Regionalliga West führte, hatte er unter anderem die U 17-Bundesligamannschaft von Bayer 04 Leverkusen geleitet. Zillken trifft in der Begegnung an der Essener Hafenstraße auf einen alten Bekannten. RWE-Cheftrainer Sven Demandt und Zillken kennen sich bereits seit über 30 Jahren. Beide hatten zur gleichen Zeit im Nachwuchsbereich des Kölner Amateurklubs TuS Höhenhaus gespielt. Während der heute 51-jährige Demandt damals für die A-Junioren kickte, war Zillken für die B-Junioren von Höhenhaus am Ball. „Ich freue mich darauf, Sven wiederzusehen“, so Zillken.

Um in der 4. Liga mithalten zu können, verstärkte sich der Bonner SC in der Sommerpause neben Connor Krempicki und David Bors noch mit einigen weiteren regionalliga-erfahrenen Spielern. Von der U 23 des FC Schalke 04 wechselte Dario Schumacher (23) zum BSC. Zu seiner Zeit bei Alemannia Aachen war der Mittelfeldspieler auch schon in der 3. Liga im Einsatz. Von der Alemannia verpflichtete Bonn ebenfalls einen Neuzugang. Defensivspieler Tim Lünenbach (24) spielt ab sofort für den Aufsteiger. Ebenfalls neu im Kader Kelvin Lunga (vom 1. FC Köln II), Kris Fillinger (FC Hennef 05) sowie die Abwehrspieler Joran Sobiech (TSC Euskirchen 1848/1913) und Ugur Dündar (SV Bergisch Gladbach 09).

Von der Aufstiegsmannschaft konnten alle Leistungsträger gehalten werden. Vor allem auf die Torjägerqualitäten von Stürmer Lucas Musculus hofft der BSC dabei erneut. In der letzten Saison war der 25-Jährige mit 13 Treffern der erfolgreichste Torschütze im Bonner Kader. Am ersten Spieltag stellte Musculus seine Qualitäten bereits unter Beweis. Beim 2:1-Auftaktsieg gegen die U 23 von Fortuna Düsseldorf, den auch Sven Demandt im Stadion verfolgte, sorgte er für den Siegtreffer. Für das 1:0 war Sturmpartner Daniel Somouah verantwortlich, der sich damit an seinem Geburtstag selbst das schönste Geschenk bescherte.

Der direkte Vergleich zwischen RWE und dem Bonner SC fällt deutlich zugunsten der Mannschaft von der Hafenstraße aus. Insgesamt standen sich beide Vereine zwölfmal in Pflichtspielen gegenüber. In sieben Partien setzte sich RWE durch, vier Begegnungen endeten mit einem Unentschieden. Den einzigen BSC-Sieg gab es am 9. Spieltag der Saison 1997/1998 in der damals noch drittklassigen Regionalliga West/Südwest. Bonn behielt auswärts 1:0 die Oberhand.