4. August 2016

„Wir sind auf jeden Fall gewarnt“

RWE-Cheftrainer Sven Demandt vor Heimauftakt gegen Aufsteiger Bonner SC

Nach dem optimalen Saisonstart mit dem 2:0-Auswärtserfolg beim SC Wiedenbrück steht für Rot-Weiss Essen am heutigen Freitagabend (ab 19.30 Uhr) das erste Heimspiel der Saison auf dem Programm. Aufsteiger Bonner SC, der mit einem 2:1-Heimsieg gegen die U 23 von Fortuna Düsseldorf ebenfalls gut in die Spielzeit gestartet war, ist an der Hafenstraße zu Gast. Den erfolgreichen Auftakt des BSC verfolgte RWE-Cheftrainer Sven Demandt im Stadion. Auch deshalb weiß er, dass die Rot-Weissen eine schwierige Aufgabe vor sich haben. Wir sprachen mit dem 51-jährigen Fußball-Lehrer vor der Heimpremiere.

Der Saisonauftakt in Wiedenbrück ist gelungen. Wie fällt Ihr Fazit nach dem 2:0-Erfolg aus?

Demandt: „Durchaus positiv. Wir haben defensiv gut gestanden, kaum etwas zugelassen. Es war ein verdienter Sieg für uns.“

Welchen Stellenwert hat ein erfolgreicher Start?

Demandt: „Er ist zwar nicht unbedingt entscheidend für den weiteren Saisonverlauf, gibt aber gleich zu Beginn wichtiges Selbstvertrauen für die folgenden Aufgaben. Hinzu kommt, dass die Spiele gegen Wiedenbrück nie einfach sind. Das hat man in der letzten Saison gesehen, als der SCW zum Auftakt 3:0 an der Hafenstraße gewann. Ich hoffe, dass uns der Sieg gegen Wiedenbrück einen Schub gibt.“

Heute steht das erste Heimspiel an. Wie schätzen Sie den Bonner SC ein?

Demandt: „Ich war bei Bonns Auftaktsieg gegen die U 23 von Fortuna Düsseldorf im Stadion, konnte mir einen Einblick verschaffen. Der BSC hat die Fortuna absolut verdient besiegt. Vor allem offensiv wusste die Mannschaft zu überzeugen. Man merkt auch, dass sich Bonn mit einigen regionalliga-erfahrenen Spielern verstärkt hat. Der Verein ist definitiv ein anderes Kaliber als beispielsweise der letzte Mittelrhein-Aufsteiger FC Wegberg Beeck, der in der letzten Saison nicht konkurrenzfähig war. Wir sind auf jeden Fall gewarnt.“

Mit was für einem Spiel rechnen Sie?

Demandt: „Es läuft wohl darauf hinaus, dass wir das Spiel machen müssen. Das ist aber nichts Neues. (lacht) Bonn wird dagegen versuchen, aus einer stabilen Defensive heraus über Konter zum Erfolg zu kommen. Wenn wir genauso konzentriert zu Werke gehen wie in Wiedenbrück, bin ich aber guter Dinge, dass wir die drei Punkte an der Hafenstraße behalten.“

Wie sieht die Personallage aus?

Demandt: „Andreas Ivan trainiert nach seinem Muskelfaserriss wieder mit. Jan-Steffen Meier, der sich beim Auftaktspiel eine Prellung am Knie zugezogen hatte, fehlte unter der Woche im Training. Dennoch ist es gut möglich, dass er heute schon wieder im Kader steht. Langzeitverletzt stehen weiterhin Kai Druschky, Jeffrey Obst und Kamil Bednarski nicht zur Verfügung.“

Wie schwer wiegt vor allem der Ausfall von Bednarski, der vom SC Wiedenbrück gekommen war?

Demandt: „Klar ist es bitter, dass ich nicht auf Kamil zurückgreifen kann. Er war in der letzten Saison nicht umsonst der zweiterfolgreichste Torschütze der Regionalliga West. Allerdings nützt es nichts, sich darüber Gedanken zu machen. Er fehlt uns noch einige Wochen, daran können wir nichts ändern. Außerdem haben wir in Wiedenbrück gezeigt, dass wir seinen Ausfall gut kompensieren können.“

Die Partie gegen Bonn ist für Sie auch ein Wiedersehen mit dem 48-jährigen BSC-Trainer Daniel Zillken. Vor über 30 Jahren spielten Sie einst im selben Verein Fußball. Erinnern Sie sich noch daran?

Demandt: „Die Zeit beim Kölner Amateurverein TuS Höhenhaus habe ich nicht vergessen. Ich habe damals in der A-Jugend gekickt, Daniel bei den B-Junioren. Daher kennen wir uns ganz gut. In den letzten Jahren hatten wir aber kaum Kontakt zueinander.“