15. Oktober 2016
Achterbahnfahrt endet mit Heimsieg
RWE schlägt die Kölner U21 mit 5:2.
Einen deutlichen Sieg fuhren die Rot-Weissen am heutigen Samstag gegen die U21 des 1. FC Köln ein. Der Gast aus Köln konnte die Führung durch einen Doppelpack von Roussel Ngankam (27. und 60.) innerhalb von nur zehn Minuten durch Ouahim (67.) und Prokoph (76.) ausgleichen. Nach dem erneuten Führungstreffer durch Philipp Zeiger (78.) stellte Marcel Platzek mit einem Doppelpack (87. und 90.) den Endstand her. "Wir hätten es uns heute sicherlich einfacher machen können. Nach dem 2:0 denkt man: ‚Eigentlich kann hier nicht mehr viel passieren.‘ Aber leider haben wir die Dinge danach nicht sauber zu Ende gespielt", so Chef-Trainer Sven Demandt nach der Partie.
Unter der Woche musste Demandt noch bangen, überhaupt elf gesunde Feldspieler auf den Rasen schicken zu können. Am Spieltag selbst sah die rot-weisse Elf dann aber nicht mehr ganz so dünn besetzt aus, wie zu befürchten war. Sowohl Kasim Rabihic als auch Kamil Bednarski waren rechtzeitig fit geworden und sogar Kevin Grund schaffte es nach seiner Brustprellung zumindest in den Kader. So sah der wiedergenesene Grund von der Bank aus, dass sich seine Mitspieler auf dem Grün zunächst durchaus schwer taten.
Die Kölner U21, mit einer makellosen Auswärtsbilanz angereist, trat selbstbewusst auf und entzog sich dem rot-weissen Druck immer wieder geschickt. Die erste Chance hatten folgerichtig auch die Gäste. Prokoph kam im RWE-Strafraum zum Kopfball, setzte diesen aber an die Latte (18.) – für die Rot-Weissen wie ein Weckruf. Denn ab der 20. Minute kam deutlich mehr Struktur in das Spiel der Bergeborbecker, wodurch die Mannschaft von Sven Demandt schneller durch das dicht gestaffelte Kölner Mittelfeld und schließlich auch häufiger vor das FC-Gehäuse kam. Marcel Platzek (23.) setzte den ersten Torschuss seiner Mannschaft aus halbrechter Position jedoch zu zentral an, sodass Torwart Hamrol keine Probleme hatte, den Ball zur Ecke zu klären. Als RWE sich dann etwas in der gegnerischen Hälfte festgesetzt hatte, fiel die rot-weisse Führung: Kamil Bednarski wartete mit seiner Hereingabe von der linken Seite klug auf den anstürmenden Roussel Ngankam, der den Ball im Gewühl zum 1:0 über die Linie drückte (27.). RWE gab das Tor Selbstvertrauen, ohne das die Elf gegen den konterstarken Gast in der Offensive zu viel riskieren wollte. Und so blieb es bis zur Pause bei vereinzelten Torschüssen, die jedoch nur wenig Gefahr für das Tor der Geißböcke darstellten.
Nach der etwas chancenarmen ersten Halbzeit sollte es der zweite Durchgang jedoch in sich haben. Zunächst zeigte Roussel Ngankam in der 60. Minute all seine Dynamik und marschierte mit vollem Tempo an Gegenspieler Hildebrandt vorbei. Fast an der Außenlinie angekommen gelang ihm aus spitzem Winkel ein Kunstschuss. Auf das kurze Staunen des RWE-Anhangs folgte der Jubel über das 2:0 (60.).
Bis zur 67. Minute sah also alles nach einem entspannten Fußballnachmittag im Stadion Essen aus. Doch solche Spiele scheinen irgendwie nicht an die Hafenstraße zu passen. Zunächst nutzte Ouahim eine kurze Phase der Unordnung in der RWE-Abwehr zum Anschlusstreffer (67.) ehe Prokoph nach einem Foul von Kasim Rabihic im rot-weissen Strafraum zum Ausgleich traf (76.). Hatten die 5.737 Zuschauer gerade noch entspannt in die Bratwurst gebissen, wurde das Kauen nun etwas nervöser. Allerdings dauerte dieser Zustand nur zwei Minuten an, da fand sich der aufgerückte Philipp Zeiger nach einer Ecke von Kevin Grund plötzlich völlig allein und mit dem Ball am Fuß im Gäste-Strafraum wieder. Ohne Mühe schob der Abwehrhüne das Leder über die Linie und brachte seine Elf erneut in Führung (78.).
Ähnlich frei stand kurz vor dem Schlusspfiff dann auch Marcel Platzek, der mit seinem Kopfball für das 4:2 (87.) und wenig später dann nach einem Konter noch für das 5:2 (90.) sorgte. Und so feierten die Rot-Weissen am Ende einen Heimsieg Marke Hafenstraße, inklusive der gewissen Portion Dramatik, die die Spiele in Bergeborbeck einfach auszeichnet.