25. Juli 2019
Nächster Gegner: Intensiver Austausch mit BVB-Legende Flemming Povlsen


Neuer schwarzgelber U 23-Trainer Mike Tullberg war schon in der dänischen Heimat bestens informiert.
Im offiziellen Eröffnungsspiel der neuen Saison 2019/2020 in der Regionalliga West stellt sich mit der U 23 von Borussia Dortmund am heutigen Freitag, 19.30 Uhr, gleich eine Spitzenmannschaft bei Rot-Weiss Essen an der Hafenstraße vor. Bei der traditionellen Trainerumfrage vor dem Saisonstart nannten immerhin sieben Experten, darunter auch RWE-Cheftrainer Christian Titz, den BVB als möglichen Meisterschaftsaspiranten. Dafür spricht nicht nur der fünfte Tabellenplatz aus der vergangenen Saison. Die Borussia ist auch gespickt mit hochkarätigen Talenten, die auf den Durchbruch im Profifußball hoffen.
Der neue BVB-Cheftrainer Mike Tullberg, der die Nachfolge von Alen Terzic angetreten hat, war mit dem Verlauf der Saisonvorbereitung sehr zufrieden. Vor allem mit den beiden bemerkenswerten Erfolgen gegen die Drittligisten SC Preußen Münster (3:2) und SV Meppen (3:1) hatten die Schwarz-Gelben bereits angedeutet, zu welchen Leistungen sie in der Lage sind. Lediglich die 0:1-Niederlage gegen den Südwest-Regionalligisten TSV Steinbach Haiger wurmte den 33-jährigen Ex-Profi, der in wenigen Wochen seine Ausbildung zum Fußball-Lehrer in Dänemark abschließen wird, ein wenig.
Insgesamt fällt Tullbergs Fazit jedoch positiv aus: "Wir hatten ein gutes Trainingslager, sind auch ganz gut durchgekommen – ohne große Verletzungen. Wir haben zwar einen kleinen Kader, hatten auch viele Testspieler dabei. Aber die Entwicklung ist sehr gut. Ich freue mich, wenn es los geht. Jeder der Jungs hatte Zeit, sich zu zeigen. Wir sind bereit."
Mit der Verpflichtung eines jungen und aufstrebenden U 23-Trainers setzt Borussia Dortmund die Tradition der letzten Jahre fort. Bereits für den früheren RWE-Trainer Jan Siewert (jetzt Huddersfield Town/England), aber erst recht für seine Vorgänger Daniel Farke, der gerade mit Norwich City in die Premier League aufgestiegen ist, und David Wagner, der ebenfalls in Huddersfield tätig war und mittlerweile als Cheftrainer beim Reviernachbarn FC Schalke 04 arbeitet, wurde die Tätigkeit beim BVB zum Sprungbrett
Mike Tullberg, der früher selbst unter anderem für Rot-Weiß Oberhausen auf Torejagd gegangen war und zuletzt Co-Trainer für den dänischen Erstligisten Vendsyssel FF arbeitete, muss deshalb auch nicht lange überlegen, als das BVB-Angebot auf dem Tisch lag. "Ich habe schon als Kind für den BVB geschwärmt", sagt Tullberg. Vor seinem Engagement in Vendsyssel hatte Tullberg beim dänischen Erstligisten Aarhus GF mit BVB-Legende Flemming Povlsen in der Nachwuchsabteilung zusammengearbeitet. "Er hat mir viel über Borussia Dortmund erzählt", erinnert sich Tullberg an die Gespräche mit dem ehemaligen Nationalspieler, der mit seinem Heimatland 1992 Europameister (2:0 gegen Deutschland) und 1994/1995 mit dem BVB Deutscher Meister wurde.
"Für mich ist es eine Ehre, für einen der größten Fußballvereine der Welt arbeiten zu dürfen", so Tullberg, der an sich und seine Mannschaft hohe Ansprüche stellt: "Mein persönliches Ziel ist es, irgendwann die U 23 in eine höhere Liga zu führen. Wir haben einen guten Kader, wollen in dieser Saison eine gute Rolle spielen, ohne dabei gleich vom Aufstieg zu reden."
Der Kader hat – wie bei einer U 23-Mannschaft üblich – erneut einen großen personellen Umbruch hinter sich. Zehn Spieler haben den Verein verlassen, acht externe Zugänge sowie vier Eigengewächse wollen möglichst die ambitionierten Ziele erreichen. Außerdem werden – wie schon in den letzten Jahren – immer wieder Spieler aus dem (erweiterten) Profikader die U 23 unterstützen und dort Spielpraxis sammeln.
In der vergangenen Saison war nicht zuletzt RWE bei der deutlichen 0:5-Niederlage in Dortmund davon betroffen. Mit dreifach-Torschütze Alexander Isak, der inzwischen beim spanischen Erstligisten Real Sociedad San Sebastian spielt, dem japanischen Nationalspieler Shinji Kagawa und Mittelfeldspieler Sebastian Rode standen damals gleich drei gestandene Profis in der Startelf.