11. Juli 2020

Jugendspende von „Kutscha“ und Konsorten

RWE-Forumsnutzer sammelt 1.119,07 Euro für das rot-weisse NLZ

Jugendspende von „Kutscha“ und Konsorten – Rot-Weiss Essen
Lothar van Koll: Der „Kutscha“ aus dem RWE-Forum hat eine großartige Spende für die rot-weisse Jugend organisiert. (Foto: privat)

Lothar van Koll hat 1119,07 Euro für das Nachwuchsleistungszentrum von Rot-Weiss Essen gesammelt. Sein „Wüarssgenspiel“ im RWE-Forum ist ein geschätzter Zuschauertipp und bringt dem Gewinner eine „virtuelle Bratwurst“. Virtuell, da nicht in bissfestes Grillgut investiert wird, sondern in eine Gemeinschaftsspende an die Essener Jugendabteilung.

 Schon vor über zehn Jahren überlegte sich der „Kutscha“, so sein Online-Pseudonym, das „Wüarssgenspiel“: „Wer der am Heimspieltag bekanntgegeben Zuschauerzahl am nächsten ist, bekommt eine Bratwurst von mir spendiert. Ich bitte den Gewinner allerdings, diese Wurst, beziehungsweise den entsprechenden Betrag von 2,50 Euro, für die Jugend zu spenden“, erklärt der 65-Jährige Niederrheiner das Prinzip. „Das machen fast alle.“ So kamen bis vor kurzem rund 350 Euro zusammen.

Auf eine letzte Nachfrage, ob im Forum jemand den Betrag aufstocken wolle, fanden sich plötzlich noch mehr großherzige Rot-Weisse. Oft wurden 19,07 Euro gesendet, manchmal sogar mehr: „Jemand hat mich gefragt, ob ich bis zum Ersten des nächsten Monats warten könne“, erzählt van Koll gerührt, „dann hat er sogar zweimal 19,07 Euro in den Pott getan, weil er trotz der Coronakrise nicht wie befürchtet auf Kurzarbeit gesetzt wurde.“

Große Spende aus Mexiko
Es ging Schlag auf Schlag: „Irgendwann hat sich ein RWE-Kollege aus Mexiko gemeldet und die Summe auf 1019,07 Euro aufgerundet. Den letzten Hunderter habe ich schließlich selbst beigesteuert.“ So kamen letztendlich 1119,07 Euro zusammen, die nach Rücksprache mit dem begeisterten RWE-Vorstand Marcus Uhlig ans Nachwuchsleistungszentrum an der Seumannstraße gehen.

Tolle Geschichte, spannender Typ. Lothar van Koll, Rot-Weiss-Mitglied und Dauerkartenbesitzer, geht schon seit Anfang der 1970er Jahre an die Hafenstraße: „Am 30. Januar 1971 hat mich ein Nachbar gefragt, ob ich mit zum Fußball kommen wolle, Rot-Weiss Essen gegen Arminia Bielefeld. Er war mit dem leitenden Schiedsrichter Heinz Aldingerbefreundet und wollte deshalb zur Hafenstraße. Im Tor stand Fred Bockholt, Willi Lippens hat einen Treffer erzielt und Herbert Weinberg wurde eingewechselt. RWE gewann 2:1, da war es um mich geschehen.“

Seitdem hat van Koll mal Leverkusen, den MSV Duisburg oder den VfL aus Bochum besucht, aber wirklich gefunkt hat es nur in Essen-Bergeborbeck: „Es geht nicht. Die Frau und den Beruf kann man vielleicht wechseln, nicht aber den Verein.“

Wahre Worte. Und deshalb steht fest: In nicht allzu ferner Zeit sehen wir uns alle wieder an der Hafenstraße!